Provinz Figuig

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Provinz Figuig (rot) in der Region Oriental (rosa)
Bouarfa
Oasenstadt Figuig

Die etwa 56.000 km² große Provinz Figuig (arabisch إقليم فكيك, Tamazight: ⵜⴰⵎⴷⵉⵏⵜ ⵏ ⵉⴼⵉⵢⵢⵉⵢ) gehört zur marokkanischen Region Oriental und liegt im äußersten Osten des Landes in der Sahara, nördlich der algerischen Grenzstadt Béchar. Die Provinz hatte im Jahr 2014 138.325 Einwohner.[1] bei einer Fläche von rund 34.700 km²[2] Hauptstadt der Provinz ist Bouarfa.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Provinz Figuig grenzt im Süden und Osten an Algerien, im Norden an die Provinzen Jerada und Taourirt, im Nordwesten an die Provinz Boulemane, im Westen an die Provinz Midelt und im Südwesten an die Provinz Errachidia.

Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Große Teile der Provinz Figuig liegen in etwa 1000 m Höhe ü. d. M. in den westlichen Ausläufern der Sahara und haben wüsten- oder halbwüstenartigen Charakter. Sanddünengebiete (ergs) gibt es jedoch nicht; es dominieren Steinwüsten (hammadas), in denen manchmal bis zu 2000 m hohe Berge aufragen.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infolge der Höhenlage gehören die Nächte in der Provinz Figuig zu den kühleren in ganz Marokko, wenngleich auch hier im Sommer Tagestemperaturen von 40 °C und mehr erreicht werden können. Es regnet – wenn überhaupt – nur in den Wintermonaten November bis Februar.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der etwa 150.000 Einwohner zählenden Provinz ist jeweils etwa zur Hälfte arabisch- und berber-stämmig. Die beiden einzigen Städte sind Figuig (ca. 13.000 Einwohner) und das deutlich größere Bouarfa (ca. 30.000 Einwohner). Weitere Kleinstädte, die das Zentrum von Landgemeinden bilden, sind Bni Tadjite, Bouanane, Talsint und Tendrara. Während in den beiden größeren Städten zumeist Marokkanisch-Arabisch gesprochen wird, überwiegen auf dem Land eher traditionelle Berberdialekte.

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur die ersten beiden Kommunen sind als städtische Siedlungen (M = commune municipal) eingestuft; die übrigen gelten als Landgemeinden (communes rurales) und bestehen aus einer Vielzahl von Dörfern.

Einwohner
Gemeinde 1994 2004 2014
Bouarfa (M) 19.631 25.947 28.846
Figuig (M) 14.245 12.577 10.872
Ain Chouater 1.332 1.144 1.006
Bni Tadjite 12.316 14.931 16.149
Bouanane 10.563 10.818 10.035
Bouchaouene 8.772 11.231 13.057
Boumerieme 6.629 7.488 8.521
Talsint 12.696 14.651 16.166
Ain Chair 1.554
Abbou Lakhal 1.862 1.497 2.017
Bni Guil 9.014 9.059 6.726
Maatarka 8.623 8.030 7.986
Tendrara 11.328 12.057 15.390
Summen 117.011 129.430 138.325

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Wintermonaten ist – abhängig von den Regenfällen – Feldwirtschaft möglich; ansonsten durchstreifen manchmal Schaf- und Ziegenherden die Landschaft. Während der Protektoratszeit gab es einige Minenbetriebe, die jedoch allesamt stillgelegt sind. Heute spielt die Versorgung des nahe der algerischen Grenze stationierten Militärs eine große wirtschaftliche Rolle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangels schriftlicher Aufzeichnungen ist über die ältere Geschichte der wohl ehemals nur äußerst dünn besiedelten Region nichts bekannt. Felszeichnungen oder Hinweise auf primitive Steinbauten wurden bislang nicht entdeckt. In den wenigen Oasen setzte der Prozess der Sesshaftwerdung wohl erst um die Zeitenwende, wenn nicht gar noch später ein. Während der französischen Protektoratszeit wurden in der abgelegenen und menschenleeren Region (z. B. in Bouarfa) politische Häftlinge festgehalten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Figuig Province – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsstatistik Marokko (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)
  2. Statistik Provinz Figuig auf citypopulation.de.