Provinzial-Irren-Heilanstalt zu Owinsk

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ca. 2013

Die Provinzial-Irren-Heilanstalt zu Owinsk war eine psychiatrische Einrichtung in Owińska (deutsch Owinsk, von 1943 bis 1945 Treskau) in Polen. Sie liegt etwa 10 km nördlich von Poznań (deutsch Posen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anstalt wurde 1838 gegründet.

Zeit des Zweiten Weltkriegs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschen Truppen besetzten Owinska Mitte September 1939. Ein Beauftragter der deutschen „Gau-Verwaltung“ in Posen übernahm die Leitung, verlangte die Liste aller Patienten und verbot deren Entlassung. Die Verlegung der Patienten wurde angekündigt. Das Sonderkommando Lange wurde angefordert.[1]

Etwa 100 Patienten deutscher Herkunft wurden in eine Anstalt in Posen verlegt.

Die Mehrzahl der Patienten wurde ins Fort VII in Posen gebracht und dann ermordet.[2][3]

Die leergeräumte Anstalt wurde als Quartier für die SS genutzt. Über die Verlegung berichtete der SS-Oberscharführer Steiner am 22. Oktober 1940.[4] Mit Wirkung vom 15. August 1940 wurde die 12. SS-Totenkopf-Standarte, Posen-Treskau, aufgelöst. 2 Kompanien wurden an die SS-Totenkopf-Standarte K (Kirkenes) abgegeben, weitere 650 Mann an die SS-Totenkopf-Standarte 4 in Den Haag.

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1993 stehen die Klinikgebäude leer und verfallen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Former mental hospital in Owińska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Owinska. auf deathcamps.corg
  2. Zdzisław Jaroszewski (Hrsg.): Die Ermordung der Geisteskranken in Polen 1939–1945. Warschau, 1993, S. 85.
  3. Walter Grode: Deutsche „Euthanasie“-Politik in Polen während des Zweiten Weltkrieges. In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Nr. 16, 1992
  4. Reinhard Tenhumberg: Owinska. (abgerufen 2018)

Koordinaten: 52° 30′ 40,4″ N, 16° 58′ 46,7″ O