Psychiatriemuseum Haina

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Kloster Haina

Das Psychiatriemuseum Haina befindet sich im ehemaligen Zisterzienser-Kloster in Haina. Es wurde 1992 eröffnet.[1] Die Räumlichkeiten des Museums befinden sich im ehemaligen „Brüdersaal“ (Parlatorium) des Klosters.

Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Exponat: Zwangsjacke

Zu den Exponaten zählt unter anderem ein Zwangsstuhl[2] und das „Hohle Rad“ für unruhige Patienten, dessen Erfindung mit dem Namen des Arztes und Psychiaters Christian August Fürchtegott Hayner einhergeht.[3][4][5][6] Weitere Bedeutung erhält das Museum neben den seit der Klosterzeit bewohnten historischen Gebäuden durch zahlreiche Exponate, Dokumente und Gegenstände aus der Geschichte der Psychiatrie seit dem frühen 16. Jahrhundert. Als Gedenkstätte ist es angegliedert an den Träger, die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina. Mittelpunkt der Ausstellung bilden Alltag, Ordnung und Pflege der Patienten im einstigen Hospital und späteren Krankenhaus, mit der Absicht, „...einen Beitrag zum Verständnis des historischen Umgangs mit den “Seelenkranken„ zu leisten.“[7]

Alle Artefakte, Dokumente und Ausstellungsstücke stammen aus dem Krankenhausarchiv (einer Außenstelle des Archivs des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen).[8]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anstoß zur Einrichtung eines Psychiatriemuseums war der große öffentliche Zuspruch und das immense Interesse an dem bis dahin lediglich als Sammlung existierenden Material, welches in einer Sonderausstellung „800 Jahre Haina – Kloster – Hospital – Forst“ anlässlich der 800-Jahrfeier des Klosters 1988 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Daraufhin entschlossen sich Krankenhausträger und der Landeswohlfahrtsverband Hessen zur Einrichtung dieser psychiatrie-historischen Stätte.[7] Nach ihrer Fertigstellung präsentiert diese in vier Abteilungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten schriftliche, gegenständliche und bildliche Dokumente über die Behandlung psychiatrischer Patienten in den vergangenen 400 Jahren.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christina Vanja: Psychiatriemuseum Haina/Haina Psychiatry Museum. Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen Kataloge Band 3. ISBN 978-3-86568-552-0.
  • Axel Eierdanz: Lebens- und Arbeitsalltag der Wärter in der Irrenpflege im Hospital Haina – Psychiatrische Pflege im 19. Jahrhundert. Diplomarbeit 2008. ISBN 978-3-656-35973-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Ein Klosterhospital für "Rasende" und "im Haupt Verrückte". In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 193–195, ISBN 978-3-7776-2511-9
  2. Helmut Siefert: Der Zwangsstuhl. Ein Beispiel für den Umgang mit Geisteskranken im 19. Jahrhundert in Haina. (Memento des Originals vom 4. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichtsverein-bademstal.de In: W. Heinemeyer, T. Plünder (Hrsg.): 450 Jahre Psychiatrie in Hessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen (47). Elwert Verlag. Marburg 1983, S. 309–320.
  3. Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden aerzte, wundaerzte, geburtshelfer, apotheker, und naturforscher aller gebildeten völker, Bände 17-18. Verlag: Auf kosten des verfassers gedruckt im Königl. Taubstummen institute zu Schleswig, 1833. Seite 271.
  4. Allgemeine deutsche Biografie, Wikisource - Hayner, Christian August Fürchtegott
  5. Psychiatriemuseum im ehemaligen Kloster Haina. Laufrad und Zwangsstuhl: Wie früher unruhige Geisteskranke behandelt wurden. In: HNA, 21. April 2017
  6. Gesa Coordes: Psychiatriemuseum Haina: „Rasende Leut“ in Ketten und im „hohlen Rad“. In: Deutsches Ärzteblatt, 1996; 93(44): A-2886 / B-2454 / C-2298
  7. a b Vitos Haina gemeinnützige GmbH (Memento des Originals vom 20. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vitos-haina.de
  8. Über Uns. In: lwv-hessen.de. Abgerufen am 7. August 2020.

Koordinaten: 51° 1′ 46,9″ N, 8° 58′ 35,4″ O