Puning-Tempel

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Mahayana-Pavillon (Dasheng ge) des Puning-Tempels
Große Goldlack-Holzstatue des Guanyin-Bodhisattwas

Der Puning-Tempel oder Tempel des Universalen Friedens bzw. das Puning-Kloster (chinesisch 普宁寺, Pinyin Pǔníng sì, englisch Puning Temple / Temple of Universal Peace) ist einer der Acht Äußeren Tempel[1] in Chengde (Jehol) in der chinesischen Provinz Hebei. Das buddhistische Kloster befindet sich im Norden des Parkkomplexes des Sommerpalastes am Ufer des Wulie-Flusses[2]. Wegen der großen Goldlack-Holzstatue des Guanyin-Bodhisattwas[3] in seinem Mahayana-Pavillon (Dasheng ge) wird er auch Großer-Buddha-Tempel[4] genannt.[5]

Der Tempel wurde in der Qianlong-Zeit der Qing-Dynastie in den Jahren 1755 bis 1758 erbaut und bildet in Teilen das tibetische Samye-Kloster nach. Er ist im Baustil der Han-Chinesen und der Tibeter errichtet. Die Anlage umfasst eine Fläche von 23.000 Quadratmetern. Wichtige Gebäude sind seine Hallen bzw. Pavillons Tianwang dian[6] (Halle der Himmelskönige), Daxiong baodian[7] (Mahavira-Halle), Dasheng ge[8] (Mahayana-Pavillon) und Beiting[9] (Gedenktafel-Pavillon).

Der Mahayana-Pavillon (Dasheng ge) mit seinen drei Geschossen und sechs Dachvorsprüngen ist 36,75 m hoch, die darin befindliche Statue der Tausendarmigen Guanyin (Avalokiteśvara) hat eine Höhe von 22,23 m, es ist eine der größten Holzskulpturen Chinas. Im Gedenktafel-Pavillon (Beiting) befinden sich viersprachig beschnitzte Inschriften in mandschurischer, chinesischer, mongolischer und tibetischer Schrift[10], die an die Bezwingung der Dsungaren durch Qianlong im Dsungaren-Krieg im Ili (chin. Yili)-Gebiet Xinjiangs der 1750er Jahre erinnern.

Der Puning-Tempel (Puning si) steht seit 1961 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-115) und auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Er ist einer der Nationalen Schwerpunkttempel des Buddhismus in han-chinesischen Gebieten.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joanna Waley-Cohen: Commemorating War in Eighteenth-Century China. In: Modern Asian Studies. Vol. 30, Nr. 4 = Special Issue: War in Modern China, 1996, ISSN 0026-749X, S. 869–899
  • Cihai („Meer der Wörter“), Shanghai cishu chubanshe, Shanghai 2002, ISBN 7-5326-0839-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Puning-Tempel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Von ursprünglich elf.
  2. 武烈河
  3. 金漆木雕大佛, Jinqi mudiao da Fo
  4. 大佛寺, DaFosi
  5. Die Darstellung dieses Beitrags ist zum Teil an der des Cihai, Artikel: Puning si 普宁寺, orientiert.
  6. 天王殿
  7. 大雄寶殿
  8. 碑亭
  9. 大乘閣
  10. 普寧寺碑 / 普宁寺碑, Puning si bei "Puning-Tempel-Gedenktafel", 平定准噶爾勒銘伊犁之碑 / 平定准噶尔勒铭伊犁之碑, Pingding Zhunge'er leming Yili zhi bei "Gedenktafel an die Befriedung der Dsungaren in Ili" und 平定准噶爾后勒銘伊犁之碑 / 平定准噶尔后勒铭伊犁之碑, Pingding Zhunga'er hou leming Yili zhi bei "Spätere Gedenktafel an die Befriedung der Dsungaren in Ili"; vgl. Waley-Cohen, S. 880.

Koordinaten: 41° 0′ 52″ N, 117° 56′ 46″ O