Pw4ü Bay 05

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Pw4ü Bay 05
Gepäckwagen nach Blatt 087, Werksfoto MAN
Gepäckwagen nach Blatt 087, Werksfoto MAN
Gepäckwagen nach Blatt 087, Werksfoto MAN
Nummerierung: siehe Details
Anzahl: 10
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1909 bis 1919
Gattung: Pw4ü
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.590 mm
Länge: 17.290 mm
Höhe: 4.155 mm
Breite: 2.850 mm
Drehzapfenabstand: 12.000 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Leermasse: 31,0 t
Lademasse: 10,0 t
Bremse: Handspindelbremse
Wsbr
Ssbr
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 4
Fußbodenhöhe: 1295 mm
Ladefläche: 32,5 ²m
Laderaum: 78,0 m³
4 Hundeabteile

Bei den pfälzischen Pw4ü Bay 05 handelt es sich um Drehgestell-Packwagen nach dem Blatt 087 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen, linksrheinisches Netz.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Einsatz in schnelllaufenden Zügen (Eil- und D-Zügen) wurden adäquate Gepäckwagen benötigt. So beschafften alle drei Teilgesellschaften der Pfälzischen Eisenbahnen 1905 und 1907 insgesamt 10 vierachsige Wagen. Diese wurden nach den gleichen Zeichnungen wie die preußischen Gepäckwagen nach Musterblatt II a9 erstellt.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1920 kamen die Wagen zur Deutschen Reichsbahn. Dort verliert sich der weitere Weg, da die Wagen der ehemaligen Pfälzischen Eisenbahnen nicht gesondert aufgelistet wurden.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen ursprünglich 2-fach geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm und 400 mm für die Pufferteller. Diese wurde später durch Hülsenpuffer ersetzt. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde ein Sprengwerk aus Säulenständern und nachstellbaren Spannstangen eingebaut.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten aus Bleche und Winkeln genietete Drehgestelle der preußischen Regelbauart mit einem Radstand von 2500 mm. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper. Für den internationalen Einsatz hatten die Wagen neben der Westinghouse-Luftdruckbremse auch Saugluftbremsen des Systems Hardy. Zusätzlich gab es noch eine Handspindelbremse, die auch von der Kanzel des Dienstraums aus bedient werden konnte.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen des Wagenkastens bestand aus einem hölzernen Ständerwerk, welches durch stählerne Zugbänder versteift wurde. Die Wände waren außen mit Blechen und innen mit Holz verkleidet. Die Seiten- und die Stirnwände waren gerade, die Einstiegstüren eingerückt. Der Wagenkasten war in ein Dienstabteil, zwei abgeschlossene Zollabteile mit Seitengang sowie einem großen Gepäckraum mit zwei Hundeboxen unterteilt. Das flache Tonnendach war über dem Dienstraum mit einer aufgesetzten Kanzel versehen, die dem Zugführer als Beobachtungskanzel diente. Die Wagenübergänge an den Stirnseiten waren durch Faltenbälge gesichert. Zum schnellen Be- und Entladen gab es je Seite zwei 1.500 mm breite Schiebetüren, die auf Rollen standen und mit Kopfstangen geführt wurden.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einem Dienstabteil mit Zugführerkanzel und Abort gab es zwei große Laderäume für Gepäck und Expressgut. Bei allen Wagen gab es noch insgesamt vier Hundeboxen.

Beleuchtet wurden die Wagen mit Gas- und Gasglühlichtern. Der zur Versorgung dienende Behälter war in Längsrichtung unter dem Wagenkasten angebracht. In den 1930er Jahren erfolgte ein Umbau auf elektrische Beleuchtung. Die Beheizung erfolgte mit Dampf. Zur Belüftung gab es statische Lüfter auf dem Dach.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern Personenwagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Daten sind den im Literaturverzeichnis aufgeführten verschiedenen Wagenpark-Verzeichnissen der Pfälzischen Eisenbahnen und der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Albert Mühl (Die Pfalzbahn) entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche
Gattungszeichen
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab 1896 ab 1909
(1907)
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
(n.Umbau)
zuletzt
stationiert
Ausgem. Anz.
Achs.
Unt.
Gest.
Brem-
sen
Lenk-
achs.
Bl. Hz. Art u. Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Bemerkung
Blatt-Nr. 087 PPü. Pw4ü Bay 05 Pw4ü Bay 05 (siehe jeweilige Legende) A D G V Z Ludwigsbahn[Anm 1]
1907 MAN 284 4 HE
E
Hbr
Wsbr;
G D 1 1 2 4
285
286
287
288
289
Blatt-Nr. 087 PPü. Pw4ü Bay 05 Pw4ü Bay 05 (siehe jeweilige Legende) A D G V Z Nordbahn[Anm 2]
1905 MAN 3223 4 HE
E
Hbr
Ssbr
G D 1 1 2 4
Blatt-Nr. 087 PPü. Pw4ü Bay 05 Pw4ü Bay 05 (siehe jeweilige Legende) A D G V Z Maximiliansbahn[Anm 3]
1906 MAN 5170 4 HE
E
Hbr
Ssbr
G D 1 1 2 4
5171
5172

Anmerkungen / Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beschaffung auf Rechnung der Ludwigsbahn-Gesellschaft
  2. Beschaffung auf Rechnung der Gesellschaft der Nordbahnen
  3. Beschaffung auf Rechnung der Gesellschaft der Maximiliansbahn

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen linksrheinisches Netz, Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Konrad, Emil: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.