Pyritzer Bahnen

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Die Pyritzer Bahnen waren seit dem 1. Januar 1940 ein Teilbetrieb der Pommerschen Landesbahnen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie gemeinsames Eigentum des Landes Preußen, des Provinzialverbands Pommern und des Landkreises Pyritz, der im Süden der Provinz lag; sie firmierten anfangs als Pyritzer Kreisbahn, später als Pyritzer Kleinbahnen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. August 1898 wurde der Betrieb von der Kreisstadt, die seit 1882 Station der Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft (SCE) war, auf zwei normalspurigen Strecken eröffnet. Die eine führte in östlicher Richtung zu dem Dorf Plönzig, das 19 km entfernt lag, die andere 22 km in westlicher Richtung nach Woltersdorf, das schon im Nachbarkreis Greifenhagen lag.

Die Züge fuhren aber weiter bis Klein Schönfeld und benutzten von der Kreisgrenze an noch 6 km die Gleise der AG Greifenhagener Kreisbahnen, die seit 1940 ebenfalls zu den Landesbahnen gehörte und schon seit 1910 denselben Betriebsführer hatte wie die Pyritzer Kreisbahn. Das war zunächst die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes, dann 1920 die Vereinigung mittelpommerscher Kleinbahnen GmbH und ab 1936 die Landesbahndirektion Pommern. Vor 1910 führte anfangs die Stargard–Cüstriner Eisenbahn, dann ab 1903 die Preußische Staatsbahn den Betrieb im Auftrag der Kreisbahn.

Der Fahrplan für 1914 weist jeweils drei Zugpaare täglich aus; im Sommer 1939 waren es sonntags vier und werktags fünf Zugpaare. Einige Züge fuhren sogar von Pyritz bis Greifenhagen durch.

An Fahrzeugen waren 1939 3 Dampflokomotiven und 1 Triebwagen vorhanden, ferner 6 Personenwagen, 2 Pack- und 42 Güterwagen.

Die Strecke nach Plönzig wurde nach dem Krieg schnell stillgelegt, die Strecke Pyritz (Pyrzyce) – Klein Schönfeld (Chwarstnica) wurde bis 1996 oder 1997 von der Polnischen Staatsbahn weiter betrieben und dann stillgelegt.

Strecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strecke Pyritz–Plönzig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
deutsch polnisch
0,0 Pyritz Pyrzyce
6,6 Megow Mechowo Pyrzyckie
8,9 Brietzig Brzesko Pomorskie
12,4 Cossin Kosin
14,6 Prillwitz Przelewice Pyrzyckie
16,1 Kloxin Kłodzino Płońskie
17,5 Rosenfelde Rosiny
19,2 Plönzig Płońsko Pyrzyckie

Strecke Pyritz–Klein Schönfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
deutsch polnisch
0,0 Pyritz Pyrzyce
3,5 Repenow Rzepnowo
6,3 Neu Grape Nowe Chrapowo
7,8 Alt Grape Stare Chrapowo
10,5 Leine Linie
13,7 Beelitz-Wartenberg Bielice
15,3 Wartenberg Ausbau Parsów
16,2 (Kreisgrenze)
17,2 Karlshof Skrzynice AG Greifenhagener Kreisbahnen
18,9 Woltersdorf Sobieradz AG Greifenhagener Kreisbahnen
22,3 Klein Schönfeld Chwarstnica AG Greifenhagener Kreisbahnen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9 (Ostdeutsche Eisenbahngeschichte 3).