Quecksilberselenid

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Kristallstruktur
Struktur von Zinkselenid
_ Hg2+ 0 _ Se2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

F43m (Nr. 216)Vorlage:Raumgruppe/216

Gitterparameter

a = 607,4 pm[1]

Allgemeines
Name Quecksilberselenid
Andere Namen

Quecksilber(II)-selenid

Verhältnisformel HgSe
Kurzbeschreibung

violettschwarzer, metallisch glänzender Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 20601-83-6
EG-Nummer 243-910-5
ECHA-InfoCard 100.039.903
PubChem 88609
Wikidata Q417211
Eigenschaften
Molare Masse 279,55 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

8,27 g·cm−3 (25 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​373​‐​410
P: 301+310​‐​304+340​‐​320​‐​330​‐​361​‐​405​‐​501[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilberselenid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Selenide.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilberselenid kommt natürlich in Form des Minerals Tiemannit vor.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilberselenid kann durch mehrstufige Reaktion von Salpetersäure mit Selen und Quecksilber(II)-oxid gewonnen werden.[2]

Alternativ ist auch die direkte Synthese aus den Elementen bei etwa 600 °C möglich.[2]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilberselenid ist ein violettschwarzer, aus metallisch glänzenden Kristallen bestehender Feststoff. In Stickstoff, Kohlendioxid oder im Vakuum ist er bei 600 °C unzersetzt sublimierbar.[2] Es besitzt unter Normalbedingungen eine Kristallstruktur vom Zinkblendetyp (a = 6,07 Å, Raumgruppe F43m (Raumgruppen-Nr. 216)Vorlage:Raumgruppe/216, Punktgruppe 43m).[6] Ab einem Druck von 0,75 GPa geht es in eine Cinnabarit-, ab 16 GPa eine Natriumchlorid- und ab 28 GPa in eine tetragonale Struktur über.[7]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quecksilberselenid wird als Halbleiter verwendet.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. U. Zroll: Gitterkonstanten von Tellur, Quecksilbertellurid und Quecksilberselenid. In: Zeitschrift für Physik 138, 1954, S. 167–169, doi:10.1007/BF01337907.
  2. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1057.
  3. Datenblatt Mercury(II) selenide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 29. Januar 2012 (PDF).
  4. a b Datenblatt Quecksilberselenid bei Alfa Aesar, abgerufen am 29. Januar 2012 (Seite nicht mehr abrufbar).
  5. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter die Gruppeneinträge zu inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex und selenium compounds with the exception of cadmium sulphoselenide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 18. März 2017. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Otfried Madelung: Semiconductors: data handbook. Springer Berlin Heidelberg, 2004, ISBN 978-3-540-40488-0 (Seite 239 in der Google-Buchsuche).
  7. Sadao Adachi: Handbook on physical properties of semiconductors. Kluwer Academic Publishers, 2004, ISBN 978-1-4020-7820-0 (Seite 420ff in der Google-Buchsuche).
  8. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschafte: ANORGANISCHE CHEMISCHE ERZEUGNISSE; ANORGANISCHE ODER ORGANISCHE VERBINDUNGEN VON EDELMETALLEN, VON SELTENERDMETALLEN, VON RADIOAKTIVEN ELEMENTEN ODER VON ISOTOPEN (PDF)