Quisisana

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Blick in das Restaurant mit den Automaten

Quisisana war ein deutsches Unternehmen, das im Juni 1895 auf dem Gelände des Zoologischer Garten Berlin als weltweit erstes Automatenrestaurant eingerichtet wurde.[1] Das Lokal galt als Erfolg und verkaufte am ersten Sonntag 5.400 belegte Brötchen, 9.000 Gläser Wein und Schnäpse und 22.000 Tassen Kaffee.[2] Quisisana stellte auch Automaten und Geräte her,[3] darunter einen Milchautomaten, der für den Einsatz in deutschen Schulen angepasst wurde.[4] Der Name Quisisana stammt von der Italienischen Redewendung qui si sana, was in etwa übersetzt „hier wird man geheilt“ oder „hier wird man gesund“ bedeutet.[5]

Geschichte und amerikanische Expansion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Einführung des ersten Automaten 1895 in Berlin und einer Vorführung der Technologie auf der Brüsseler Weltausstellung 1887 breitete sich das Konzept bald in anderen europäischen Städten wie Wien (1898) und Sankt Petersburg (1900) aus, während seine Entwickler dieses auch in den Vereinigten Staaten verbreiteten.[1] Joseph Horn und Frank Hardart, die Besitzer des ersten Automaten in den Vereinigten Staaten, wurden vom Quisisana-Automatenrestaurant inspiriert, nachdem Hardart, der selbst bayerischer Herkunft war, im Jahr 1900 ein solches besucht hatte. Hardart überzeugte Horn dann angeblich davon, bei der Firma Quisisana selbst Automaten zu bestellen, um ihr bestehendes Angebot an Restaurants zu erweitern. In einigen Quellen heißt es jedoch, dass sie ihre Automaten im Jahr 1901 von einer Person namens Max Sielaff kauften,[1] einem Verkäufer, der Automaten verkaufen wollte, die von einem deutschen Ingenieur der Automat GmbH entworfen wurden.[6][7] Sielaff hatte angeblich seit 1898 die Partner zum Kauf von Automaten überredet und glaubte, dass Amerika für diese neue Technik aufgeschlossen sein würde.[1]

Horn & Hardart war erfolgreich. Ihre Restaurants im mehreren amerikanischen Städten hatten bis zu 800.000 Kunden täglich. Der Verkaufsablauf, der nach außen „wie am Fließband“ funktionierte, benötigte viel Personal, um die verkauften Waren in den Fächern schnell zu ersetzen.[8]

Bezahlmethoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Vereinigten Staaten bezahlten die Kunden die Mahlzeiten, indem sie größere Geldbeträge an einer Kasse in Wechselgeld umtauschten.[9] Diese zeigte die Beträge nicht an, um die Ausgabegewohnheiten des Gastes nicht zu enthüllen.[8] In Österreich hingegen existierte für das Restaurant in der Kärntner Straße (möglicherweise auch neben Bargeld) ein System von Wertmarken mit der Aufschrift „Automaten Buffet, Quisisana“ auf der Vorderseite und „Centrale Wien-I, Kärtnerstr. 57“ auf der Rückseite, was sich auf Nr. 57, Kärntnerstraße, Bezirk 1, Wien bezieht. Es gab auch Wertmarken mit einer unbekannten Illustration auf der Rückseite anstelle der Schrift, was darauf schließen lässt, dass diese von verschiedenen Quisisana-Automaten verwendet wurden.[10] Auch der ursprüngliche Automat in Berlin verwendete angeblich ausschließlich Wertmarken.[11] Ob dieses Wertmarkensystem auch in anderen Lokalen in Europa galt, oder ob es den Automatenbuffets in Deutschland und Österreich vorbehalten war, ist nicht bekannt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d A.F. Smith, G. Oliver: Savoring Gotham: A Food Lover's Companion to New York City. Oxford University Press, Incorporated, 2015, ISBN 978-0-19-939702-0, S. 24 (englisch, google.com [abgerufen am 23. April 2024]).
  2. Jan Whitaker: Before Horn & Hardart: European automats. In: restaurant-ingthroughhistory.com. 3. Mai 2010, abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  3. W. Grimes: Appetite City: A Culinary History of New York. Farrar, Straus and Giroux, 2009, ISBN 978-1-4299-9027-1, S. 189 (englisch, google.com [abgerufen am 23. April 2024]).
  4. Schreiber: Automatic Selling. John Wiley & Sons, New York 1954, S. 78 (englisch).
  5. Quisisana – die Bedeutung. In: tagblatt.ch. 11. Januar 2012, abgerufen am 23. April 2024.
  6. Aaron Gilbreath: Lunch at the Robot Grill. In: Harper's Magazine. 4. September 2014, abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  7. Gisela Framke: 8 Stunden sind kein Tag: Freizeit und Vergnügen in Dortmund, 1870 bis 1939. Edition Braus, 1993, ISBN 3-89466-054-6, S. 58.
  8. a b Carolyn Hughes Crowley: Meet Me at the Automat. In: Smithsonian. August 2001, abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  9. „librarian laura“: The Automat: Thirty Day Princess. 5. Juni 2011, abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  10. Token Wien Automatencafé Quisisana. In: Numismatik-Café. 2011, abgerufen am 23. April 2024.
  11. Österreichische Automatenmarken. In: World of Coins. 2011, abgerufen am 23. April 2024.