RS Ophiuchi

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Doppelstern
RS Ophiuchi
Überlagerung einer interferometrischen Infrarotaufnahme (Ellipsoiden) des VLTI, 5,5 Tage nach der Eruption und einer radioastronomischen Aufnahme des VLBA, 13,5 Tage nach der Eruption. Man erkennt die zwischenzeitliche Expansion. Ein Skalenteil entspricht 5 Millibogensekunden.
Überlagerung einer interferometrischen Infrarotaufnahme (Ellipsoiden) des VLTI, 5,5 Tage nach der Eruption und einer radioastronomischen Aufnahme des VLBA, 13,5 Tage nach der Eruption. Man erkennt die zwischenzeitliche Expansion. Ein Skalenteil entspricht 5 Millibogensekunden.
RS Ophiuchi
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Schlangenträger
Rektaszension 17h 50m 13,16s [1]
Deklination −06° 42′ 28,5″ [1]
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 4,3 bis 12,5 mag [2]
Spektrum und Indices
Veränderlicher Sterntyp NR + LB [2]
Spektralklasse OB+M2ep [1]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (−39 ± 5) km/s [1]
Parallaxe (0,44 ± 0,05) mas [1]
Entfernung (7500) Lj
(2300) pc
Eigenbewegung [1]
Rek.-Anteil: (1,18 ± 0,08) mas/a
Dekl.-Anteil: (−5,92 ± 0,07) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bonner DurchmusterungBD -6° 4661
Henry-Draper-KatalogHD 162214 [1]
Tycho-KatalogTYC 5094-550-1[2]
2MASS-Katalog2MASS J17501316-0642284[3]
Weitere Bezeichnungen V2575 Oph • AAVSO 1744-06 • GCRV 10316 • PPM 201101

RS Ophiuchi (kurz RS Oph) ist eine rekurrierende (wiederkehrende) Nova im Sternbild Schlangenträger. In den normalen Phasen hat sie eine scheinbare Helligkeit von 12,5 mag. In den Jahren 1898, 1933, 1958, 1967, 1985, 2006 und August 2021 erfolgten Helligkeitausbrüche bis auf 4,5 mag.

RS Ophiuchi gehört zu den symbiotischen Sternen, das heißt, es handelt sich um ein Doppelsternsystem aus einem Weißen Zwerg und einem Roten Riesen, die sich in einem Abstand von nur 1,48 AE umkreisen.[3] Der Weiße Zwerg sammelt dabei Materie vom Roten Riesen ein. Nach im Mittel etwa 15 Jahren hat sich genug Materie angesammelt, um unter der starken Gravitation des Weißen Zwergs eine thermonukleare Explosion auszulösen. Das Objekt leuchtet dann in einem breiten Spektralbereich für mehrere Tage auf.

In verschiedenen Wellenlängen beobachteter Helligkeitsverlauf der Eruption von 2006

Materie wird stark beschleunigt. Insbesondere Protonen werden derart schnell (nahe Lichtgeschwindigkeit), dass durch Kollisionen Gammastrahlung mit sehr hohen Quantenenergien entsteht. Die Protonen sind ihrerseits Bestandteil der Kosmischen Strahlung. Die MAGIC-Teleskope haben indirekt Gammastrahlung bei 60…250 GeV aufgezeichnet, die von Vorgängen aus der letzten Eruption im August 2021 stammt.[4]

Der Namensteil „RS“ folgt den Regeln zur Benennung veränderlicher Sterne und besagt, dass RS Ophiuchi der elfte veränderliche Stern ist, der im Sternbild Schlangenträger (lateinisch Ophiuchus) entdeckt wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: RS Ophiuchi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e HD 162214. In: SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, abgerufen am 2. Februar 2019.
  2. a b RS Oph. In: VSX. AAVSO, abgerufen am 2. Februar 2019.
  3. Nadja Podbregar: Gammalicht von einer Nova, auf: wissenschaft.de, 10. März 2022, abgerufen am 13. April 2022
  4. Barbara Wankerl: MAGIC-Teleskope beobachten Sternexplosion, IdW-Mitteilung vom 14. April 2022, abgerufen am 19. April 2022