Rainer Godel

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Rainer Godel (* 2. April 1968 in Völklingen an der Saar) ist ein deutscher Germanist und Wissenschaftsmanager.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rainer Godel studierte von 1987 bis 1992 Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Ältere deutsche Philologie und Politikwissenschaft an der Universitas Saraviensis in Saarbrücken. Durch ein Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert, schloss er 1997 seine germanistische Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ab. 1998 arbeitete er als Wissensmanager bei der SIPA Unternehmer Beratung in Saarbrücken und Hamburg. 1998 – 2003 und 2004 – 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung; 2005 – 2006 forschte er am Department of German der University of Wisconsin-Madison mit einem Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. 2006 schloss er seine Habilitation in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft in Halle ab. Ab 2006 fungierte er als wissenschaftlicher Koordinator des sachsen-anhaltischen Forschungsschwerpunkts „Aufklärung – Religion – Wissen“, unterbrochen durch eine Gastprofessur an der University of Wisconsin-Madison 2012. 2012 wurde ihm eine außerplanmäßige Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Martin-Luther-Universität verliehen. Im August 2013 übernahm er die Leitung des neu gegründeten Zentrums für Wissenschaftsforschung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften.[1]

Godels Forschungsschwerpunkte umfassen Wissens- und Wissenschaftsgeschichte von der Frühen Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert; (Popular-)Philosophie, Anthropologie und Literatur in der Kultur- und Wissensgeschichte der europäischen Aufklärung; Mediengeschichte der Kontroverse in der Frühen Neuzeit sowie Wissen/Nichtwissen und Literatur.[2] Seit Oktober 2010 ist er Mitherausgeber des Herder Yearbook der International Johann Gottfried Herder Society.[3] Seit Februar 2018 ist er Mitglied im Editorial Board von Notes and Records,[4] seit 2019 Mitglied im Library Committee der Royal Society[5] und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt des Deutschen Hochschulverbandes.[6]

Publikationen (Auswahl)[7]

Monographien

  • Vorurteil – Anthropologie – Literatur. Der Vorurteilsdiskurs als Modus der Selbstaufklärung im 18. Jahrhundert. Tübingen (Niemeyer) 2007 (=Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung. Bd. 33) (Habilitationsschrift).
  • Schillers Wallenstein-Trilogie. Eine produktionstheoretische Analyse. St. Ingbert (Röhrig Universitätsverlag) 1999 (= Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft. Bd. 64) (Dissertation, Doktorvater Manfred Beetz).

Herausgeberschaft

  • Vorträge und Abhandlungen zur Wissenschaftsgeschichte 2015/2016. Hrsg. von Rainer Godel, Dieter Hoffmann, Michael Kaasch und Joachim Kaasch, Stuttgart (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft) (= Acta Historica Leopoldina. Bd. 74) 2019.
  • Ordnen – Vernetzen – Vermitteln. Kunst- und Naturalienkammern der Frühen Neuzeit als Lehr- und Lernorte. Hrsg. von Eva Dolezel, Rainer Godel, Andreas Pečar und Holger Zaunstöck, Stuttgart (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft) 2018 (=Acta Historica Leopoldina. Bd. 70).
  • Vorträge und Abhandlungen zur Wissenschaftsgeschichte 2013/2014. Hrsg. von Rainer Godel, Dieter Hoffmann, Michael Kaasch, Joachim Kaasch und Florian Steger, Stuttgart (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft) 2016 (= Acta Historica Leopoldina. Bd. 65).
  • „Krieg der Gelehrten“ und die Welt der Akademien 1914–1924. Hrsg. von Wolfgang U. Eckart und Rainer Godel, Stuttgart (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft) 2016 (= Acta Historica Leopoldina. Bd. 68).
  • Welt-Anschauungen. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Ordnung des Globalen. Hrsg. von Olaf Breidbach, Andreas Christoph und Rainer Godel, Stuttgart (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft) 2015 (= Acta Historica Leopoldina. Bd. 67).
  • Classer les mots, classer les choses. Synonymie, analogie et métaphore au XVIIIe siècle. Hrsg. von Michèle Vallenthini, Charles Vincent und Rainer Godel, Paris (Classiques Garnier) 2014 (= Rencontres. Bd. 100).
  • Zwischen Popularisierung und Ästhetisierung? Hanns Heinz Ewers und die Moderne. Hrsg. von Barry Murnane und Rainer Godel in Zusammenarbeit mit Erdmut Jost, Bielefeld (Aisthesis) 2014 (= Moderne-Studien. Bd. 16).
  • Klopffechtereien – Missverständnisse – Widersprüche? Methodische und methodologische Perspektiven auf die Kant-Forster-Kontroverse. Hrsg. von Rainer Godel und Gideon Stiening, München (Wilhelm Fink) 2012 (= Laboratorium Aufklärung. Bd. 10).
  • Shaftesbury. Hrsg. von Rainer Godel und Insa Kringler. Aufklärung. Interdisziplinäres Jahrbuch zur Erforschung des 18. Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte 22 (2010).
  • Erzählen im Umbruch: Narration 1770–1810. Texte, Formen, Kontexte. Hrsg. von Rainer Godel und Matthias Löwe. Wezel-Jahrbuch 12/13 (2009/2010).
  • Formen des Nicht-Wissens der Aufklärung. Hrsg. von Hans Adler und Rainer Godel, München (Wilhelm Fink) 2010 (= Laboratorium Aufklärung. Bd. 4).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.leopoldina.org/ueber-uns/zentrum-fuer-wissenschaftsforschung/
  2. https://www.germanistik.uni-halle.de/neuere_literaturwissenschaft/mitarbeiterinnen_und_mitarbeiter/godel/2234323_2362748/#anchor2696924
  3. https://www.johann-gottfried-herder.net/english/ihs_yearbook.htm
  4. https://royalsocietypublishing.org/rsnr/editorial-board
  5. https://royalsociety.org/about-us/committees/library-committee-69/
  6. https://www.hochschulverband.de/index.php?id=527#_
  7. https://www.germanistik.uni-halle.de/neuere_literaturwissenschaft/mitarbeiterinnen_und_mitarbeiter/godel/