Rainer Schomann

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Rainer Schomann (* 28. Juni 1958 in Oldenburg (Oldenburg)) ist ein deutscher Denkmalpfleger mit Schwerpunkt auf Gartendenkmalpflege.

Ausbildung und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Absolvierung einer Ausbildung zum Gärtner im Ammerland[1] folgte für Schomann von 1980 an das Studium der Landespflege an der Universität Hannover, das er 1987 als Diplom-Ingenieur abschloss. 1988–1991 arbeitete bei der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen,[1] die auch die Denkmalverwaltung umfasst. Dabei entstanden zu Baudenkmalen in den Ortsteilen Reinickendorf und Grunewald erste Publikationen. Seit 1991 war er beim Niedersächsischen Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege (seit 1998 Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, NLD) als Gartendenkmalpfleger beschäftigt,[2] wobei dieses Spezialgebiet von ihm in der niedersächsischen Denkmalverwaltung erstmals aufgebaut wurde.[2] Über drei Jahrzehnte erforschte und betreute Schomann den niedersächsischen Gartendenkmalbestand[2] mit seinen Parks, großen Gärten, Friedhöfe, Alleen usw. Er beschäftigte sich auch mit dem gartendenkmalpflegerischen Erbe des Nationalsozialismus.[3]

Innerhalb des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege war Schomann seit 2011 unter Reiner Zittlau stellvertretender Leiter der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege[1] und zuletzt bis zu seinem Ruhestand Mitte 2023 Leiter der Inventarisation und Spezialgebiete (Verzeichnisführung, Industriedenkmalpflege, städtebauliche Denkmalpflege, Gartendenkmalpflege), die 2022 von einem Referat zu einer Abteilung geformt wurden.[4] Sein Nachfolger als Abteilungsleiter im NLD wurde Ulrich Knufinke.[4]

Ab 1997 erhielt Schomann Lehraufträge von der Universität Hannover und von der Universität Paderborn zum Thema der Gartendenkmalpflege. 2017 promovierte Schomann an der Leibniz Universität Hannover bei Joachim Wolschke-Bulmahn und Carl-Hans Hauptmeyer zum Dr.-Ing. mit der komulativen Dissertation Gartendenkmalpflege in Niedersachsen – zwischen theoretischem Anspruch und möglicher Umsetzung.

Seit 2023 ist Rainer Schomann Vorsitzender der Fachgruppe Denkmalpflege im Niedersächsischen Heimatbund.[5]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (mit Jürgen Tomisch) Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Berlin, Bezirk Reinickendorf : Ortsteil Reinickendorf, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 978-3-87584-271-5.
  • (mit Werner Hildebrandt und Hagen Eyink) Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Berlin, Bezirk Willmersdorf : Ortsteil Grunewald, Nicilai, Berlin 1994, ISBN 978-3-87584-342-2.
  • (mit Tilmann Gottesleben und Petra Widmer) Historische Alleen zwischen Ems und Elbe. Hannover 1996.
  • Barocke Gärten. Gartendenkmalpflegerischer Umgang mit zerstörten Bereichen, Hannover 1998.
  • (Hrsg. mit Urs Boeck) Historische Gärten in Niedersachsen : Katalog zur Landesausstellung, Heimatbund Niedersachsen, Hannover 2000, 2. korrigierte Auflage 2002.
  • Der Rasteder Schlosspark als Kulturdenkmal. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.), Rainer Schomann, Marit Strobel (Redaktion): Schlosspark Rastede. Kulturdenkmal landschaftlicher Gartenkunst. Dokumentation der Fachtagung am 24. März 2001. Hannover 2001, S. 51–60.
  • (Hrsg. mit Michael Rohde) Historische Gärten heute. Zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Dieter Hennebo, Ed. Leipzig, Leipzig 2003, 2., durchges. Auflauge 2004, ISBN 978-3-361-00567-9.
  • (mit Oliver Fok) Künstlergärten und denkmalpflegerischer Umgang. Freundeskreis Kunststätte Bossard, Jesteburg 2005, ISBN 3938594012.
  • Freilichtbühnen, Thing- und Weihestätten in Niedersachsen als denkmalpflegerisches. In: Unter der GrasNarbe. Freiraumgestaltungen in Niedersachsen während der NS-Diktatur als denkmalpflegerisches Thema. Hrsg. Rainer Schomann, Michael Heinrich Schormann, Joachim Wolschke-Bulmahn, Stefan Winghart. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2015, ISBN 3-7319-0279-6, S. 154–165 (Digitalisat auf digi.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 18. August 2023).
  • Gartendenkmalpflege in Niedersachsen – zwischen theoretischem Anspruch und möglicher Umsetzung, Dissertation Hannover 2018 (Digitalisat auf repo.uni-hannover.de, abgerufen am 18. August 2023). – Enthält 30 Aufsätze des Verfassers aus der Zeit von 1994 bis 2015 zu Fragen praktischer sowie theoretischer Gartendenkmalpflege in Niedersachsen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Kurzviten der Autoren, in: Unter der GrasNarbe. Freiraumgestaltungen in Niedersachsen während der NS-Diktatur als denkmalpflegerisches Thema. Hrsg. Rainer Schomann, Michael Heinrich Schormann, Joachim Wolschke-Bulmahn, Stefan Winghart. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2015, ISBN 3-7319-0279-6, S. 247–253, hier S. 251, Rainer Schomann. (Digitalisat auf digi.ub-uni-heidelberg.de, abgerufen am 29. November 2023)
  2. a b c Christina Krafczyk: „Sans regret“ und „Sans pareil“. Verabschiedung unseres Gartendenkmalpflegers Dr. Rainer Schomann. In: Denkmalpflege Niedersachsen, Jg. 43, 2023, Heft 2, S. 84–85, hier S. 84.
  3. Rainer Schomann: Freilichtbühnen, Thing- und Weihestätten in Niedersachsen als denkmalpflegerisches. In: Unter der GrasNarbe. Freiraumgestaltungen in Niedersachsen während der NS-Diktatur als denkmalpflegerisches Thema. Hrsg. Rainer Schomann, Michael Heinrich Schormann, Joachim Wolschke-Bulmahn, Stefan Winghart. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2015, ISBN 3-7319-0279-6, S. 154–165.
  4. a b Inventarisation und Spezialgebiete. In: denkmalpflege.niedersachsen.de. Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 27. August 2023.
  5. Denkmalpflege. In: niedersaechsischer-heimatbund.de. Abgerufen am 19. November 2023.