Raiya

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Raiya (arabisch ريّا, geboren im 9. Jahrhundert, gest. im 9. oder 10. Jahrhundert) war eine Sängersklavin, Dichterin und mutmaßliche Konkubine des zehnten Abbasiden-Kalifen al-Mutawakkil (847–861) und des Musikers Ishaq al-Mausili (767/772–850).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raiya war eine muwallada - von gemischter ethnischer Herkunft - aus der Region al-Yamama im heutigen Saudi-Arabien, wo sie aufgezogen wurde und bereits als Sängersklavin ausgebildet wurde.[1] Der berühmte Musiker und Sängersklavinnen-Ausbilder Ishaq al-Mausili kaufte sie, als er auf Pilgerreise nach Mekka war,[1] zudem begehrte er sie sexuell.[1] In Bagdad bildete al-Mausili Raiya weiter und führte sie schließlich mit einer weiteren Sklavin namens Zamya dem Kalifen al-Mutawakkil vor.[1][2] Der Erzählung nach entschied sich al-Mutawakkil erst nur für Raiya, später auch für Zamya.[1]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der klassisch-arabischen Literatur wird Raiya unter anderem in Ibn Fadlallah al-Umaris (1301–1349) Hauptwerk, dem Lexikon Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār in seinem Kapitel über bekannte Sängersklavinnen aufgeführt.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arabische Primärquellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ibn Fadlallah al-Umari (1301–1349): Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār. Ins Deutsche übersetzt von Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fuad Matthew Caswell: The Slave Girls of Baghdad. I.B. Tauris, London 2011.
  • Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 132–139.
  2. Fuad Matthew Caswell: The Slave Girls of Baghdad. I.B. Tauris, London 2011, S. 162f.