Rakfisk

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Rakfisk auf Lefse mit Sauerrahm (norwegisch rømme) und Zwiebelringen

Rakfisk (auch Rakefisk oder Rakafisk, deutsch etwa „Weichfisch“ von Altnordisch rakr für deutsch etwa „aufgeweicht“ sowie „Fisch“ für norwegisch fisk; schwedisch surfisk) ist in Salzlake eingelegter Speisefisch. Als Ursprungsort dieser uralten Spezialität der norwegischen Küche gilt die Stadt Fagernes im Valdres in der zentralnorwegischen Provinz Oppland. Dort wird jährlich im November das Norsk Rakfiskfestival zelebriert.[1]

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forellen, seltener Saiblinge, werden ausgenommen, gespült und in Salzlake eingelegt. Bei geringer Temperatur von etwa 5 °C fermentieren sie über Monate in Fässern. Gelegentlich wird etwas Zucker zugesetzt, um den Fermentationsprozess zu beschleunigen.[2] In der traditionellen Herstellungsweise wird der Fisch wie Gravlax im Boden vergraben, fermentiert dort aber deutlich länger und entwickelt dadurch seinen charakteristischen starken Geruch.[3]

Verzehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rakfiskfestival 1990 in Fagernes

Rakfisk wird ohne weitere Behandlung zumeist auf Fladenbrot wie Lefse serviert. Dazu werden, ähnlich wie beim Surströmming, dem sauren Hering aus der schwedischen Küche, gerne Mandelkartoffeln gereicht.[4] Nicht selten genießt man diese Delikatesse mit Schwarzbier und Aquavit.[5] Allein in Norwegen werden jährlich etwa 500 Tonnen Rakfisk verspeist.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Funazushi – japanischer, ein Jahr lang fermentierter Fisch
  • Kæst skata – isländischer, fermentierter Rochen (Gammelrochen)
  • Hákarl – isländischer, monatelang fermentierter Eishai bzw. Grönlandhai
  • Pla Raa – thailändischer, eingelagerter, gesalzener und vergorener Fisch
  • Prahok – kambodschanischer, fermentierter Fisch
  • Fesikh – ägyptische, edelfaule Fischzubereitung, bekannt seit der Antike, wird traditionell zum dortigen Neujahrsfest verzehrt.
  • Garum – Würzsoße aus fermentiertem Fisch, üblich im Alten Rom
  • Hongeo-hoe – südkoreanischer, fermentierter Fisch

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rakfisk-Fischfestival in Norwegen bei Elchburger abgerufen am 28. Dezember 2017
  2. Rakfisk – Eine Spezialität aus der Valdres bei Norwegenservice.net abgerufen am 28. Dezember 2017
  3. Alan Eaton Davidson: The Oxford Companion to Food. Hrsg.: Tom Jaine. 3. Auflage. Oxford University Press, New York 2014, ISBN 978-0-19-104072-6, Stichwort „rakefisk“.
  4. Mandelkartoffel bei Gündels Kulturstall abgerufen am 28. Dezember 2017
  5. Rakfiskfestival, Fagernes bei momondo abgerufen am 29. Dezember 2017
  6. Rakfisk-Fischfestival in Norwegen bei Elchburger abgerufen am 28. Dezember 2017