Ralph Burkei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ralph Burkei (* 15. Dezember 1956 in München; † 26. November 2008 in Mumbai) war ein deutscher Medienunternehmer, Fußballfunktionär und Kommunalpolitiker der CSU. Er starb bei einem islamistischen Terroranschlag in Mumbai.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burkei war gemeinsam mit Ralph Piller Gesellschafter[1] sowie Programmleiter[2] des Medienunternehmens C.A.M.P. TV, das u. a. das Lokalfenster Bayern Journal bei Sat.1 und RTL produzierte.[3] Im Jahre 2004 wurde dem Sohn des Bauingenieurs August Burkei vorgeworfen, die ihm bis Ende 2003 gehörende Firma West Net AG an eine Person aus dem Milieu sogenannter Firmenbestatter übereignet zu haben. Unmittelbar nach der Übernahme wurde der gesamte Vorstand nach Frankreich verlegt und war für die Gläubiger nicht mehr zu erreichen. Sechsstellige Forderungsausfälle waren die Folge.[4] 2005 kamen Burkei und C.A.M.P. TV wegen des Verdachts der Schleichwerbung im deutschen Fernsehen in die Schlagzeilen.[5] Anders als bei Schleichwerbevorwürfen im Jahr 1997 konnte die Bayerischen Landeszentrale für neue Medien 2005 keinen eindeutigen Schleichwerbenachweis führen,[6] was in der Öffentlichkeit als unbeanstandete Schleichwerbung dargestellt wurde.[7]

Von 2000 bis 2004 war er Schatzmeister des CSU-Bezirksverbandes München.[8]

In den Jahren 1998/1999 war er Präsident des Regionalligisten VfB Leipzig.[9] Seit Mai 2002 saß er im Aufsichtsrat des TSV 1860 München, von März 2006 bis März 2007 war er Vizepräsident und Schatzmeister des Vereins.[10]

Bei den Anschlägen in Mumbai hielt Burkei sich als Tourist im Hotel Taj Mahal auf. Dort versuchte er, über die Fassade zu flüchten, und wurde bei einem Sturz auf das Vordach schwer verletzt. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus.[11] Seine Freundin überlebte mit schweren Wirbelsäulenverletzungen.[12] Er hinterließ ferner Ehefrau Claudia.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Ott: Ex-CSU-Schatzmeister starb auf der Flucht. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  2. Ralph Burkei stirbt auf Flucht vor dem Terror (rp-online vom 27. November 2008)
  3. C.A.M.P. TV Fernsehgesellschaft mbH: ausgestrahlte Programme (Memento vom 6. August 2003 im Internet Archive)
  4. Spiegel (vom 21. August 2004)
  5. Bayern-Connection auch bei RTL. In: Der Spiegel. Nr. 41, 2005 (online10. Oktober 2005).
  6. Bericht des BLM-Präsidenten am 14.5.2009 vor dem Medienrat
  7. Süddeutsche Zeitung, 5. Mai 2009, Gefälligkeit unter Freunden
  8. Süddeutsche Zeitung, Ex-CSU-Schatzmeister starb auf der Flucht
  9. „Ex-Präsident des VfB Leipzig Ralph Burkei unter den Todesopfern von Bombay“, Leipziger Volkszeitung, Online-Meldung vom 27. November 2008 (Memento vom 1. Dezember 2008 im Internet Archive)
  10. „TSV 1860 München trauert um Ralph Burkei“ (Memento vom 2. Dezember 2008 im Internet Archive), ursprünglich veröffentlicht auf tsv1860.de am 27. November 2008
  11. https://www.bild.de/news/vermischtes/news/erschuettern-die-stadt-6674294.bild.html
  12. Sterbend rief er zu Hause an: „Ich schaff's nicht mehr“. tz, 27. November 2008, abgerufen am 22. November 2012.