Raptor-Klasse

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Raptor-Klasse
Red Eagle
Red Eagle
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Schiffsart Doppelendfähre
Reederei Southampton Isle of Wight and South of England Royal Mail Steam Packet Company Ltd
Entwurf Burness Corlett & Partners
Bauwerft Ferguson Shipbuilders, Port Glasgow
Bauzeitraum 1993 bis 1996
Gebaute Einheiten 3
Fahrtgebiete SouthamptonCowes
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 83,60 m (Lüa)
Breite 17,50 m
Tiefgang (max.) 2,75 m
Vermessung 2.881 BRZ[1]
Ab 2003
Länge 93,22 m (Lüa)
Vermessung 4.128 BRZ / 1.238 BRZ
Maschinenanlage
Maschine 2 × Stork-Wärtsilä-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.720 kW (3.698 PS)
Dienst­geschwindigkeit

12 kn (22 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 14 kn (26 km/h)
Propeller 2 × Voith-Schneider-Propeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 895
Fahrzeugkapazität 140[1] PKW
Ab 2003
Tragfähigkeit 606 tdw
Zugelassene Passagierzahl 892
Fahrzeugkapazität 220 PKW

Die Raptor-Klasse ist eine Klasse von Doppelendfähren der britischen Reederei Red Funnel. Die Schiffe verbinden Southampton mit Cowes auf der Isle of Wight.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf der Fähren stammte vom Schiffbaubüro Burness Corlett & Partners.[2][3] Die Schiffe wurden auf der Werft Ferguson Shipbuilders in Port Glasgow in Schottland gebaut. Sie ersetzten in den 1960er- und 1970er-Jahren gebaute Fähren: die 1965 gebaute Cowes Castle, die 1968 gebaute Norris Castle und die 1974 gebaute Netley Castle.[4]

Die Schiffe waren ursprünglich mit zwei Autodecks und den darüberliegenden Aufbauten mit den Passagierdecks und der Brücke gebaut. Die Red Falcon und die Red Osprey waren mit 2881 BRZ,[5][6] die Red Eagle mit 3.028 BRZ[7] vermessen. Die Fahrzeugkapazität betrug 140 Pkw.[1] Die drei Schiffe wurden in den Jahren 2003 (Red Osprey[8]), 2004 (Red Falcon[9]) und 2005 (Red Eagle[10]) auf der Werft Gdańska Stocznia „Remontowa“ in Danzig umgebaut.[11] Dabei wurden die ursprünglich 83,6 Meter langen Schiffe mit einer 9,6 Meter langen Sektion verlängert. Außerdem wurde über den vorhandenen Autodecks ein weiteres Autodeck eingebaut,[12] wodurch sich die Kapazität um 80 Autos auf 220 Autos erhöhte. Hierfür wurde das Passagierdeck mit der darauf angebrachten Brücke angehoben. Nach dem Umbau sind die Red Falcon und die Red Osprey mit 4.128 BRZ,[5][6] die Red Eagle mit 4.075 BRZ[7] vermessen. Die Tragfähigkeit der Schiffe unterscheidet sich geringfügig.

Während des Umbaus wurde die Fähre, die sich in der Werft befand, durch die 1976 gebaute und deutlich kleinere Bergen Castle ersetzt, die Red Funnel für diesen Zweck in Norwegen gekauft hatte.[13]

Bei allen drei Schiffen wurde in den 2010er-Jahren der Passagierbereich modernisiert und teilweise umgebaut – bei der Red Falcon 2014, bei der Red Osprey 2015 und bei der Red Eagle 2018.[14][15] Neben anderen Modernisierungen wurde die Anzahl der Sitzplätze erhöht. Dazu wurden u. a. zwei Lounges oberhalb des vorhandenen Passagierdecks eingebaut. Die Stahlarbeiten wurden an Land durchgeführt und die vorbereiteten Lounges mit Kranen auf das Deck gehoben.[16]

Die beiden durchgehenden Autodecks sind jeweils über landseitige Rampen zu erreichen. Das auf dem Hauptdeck liegende Autodeck, auf dem auch Lkw und Busse befördert werden können, verfügt über fünf Fahrspuren. Vier der Fahrspuren sind 80,4 Meter lang, die fünfte ist 66,2 Meter lang. Die Fahrspuren sind jeweils 2,5 Meter breit. Die nutzbare Höhe beträgt 4,9 Meter. Die maximale Achslast auf dem Hauptdeck beträgt 12 t.[1] Die Rampe, über die das Deck zu erreichen ist, ist 7,8 Meter breit. Über dem Autodeck befindet sich ein Mezzanin-Deck, das hydraulisch heruntergefahren werden kann. Dadurch verringert sich die nutzbare Höhe auf dem Hauptdeck auf 2,7 Meter. Das Mezzanin-Deck ist geteilt; beide Teile können nach Bedarf unabhängig voneinander genutzt werden. Das Deck stellt vier jeweils 43,5 Meter lange und 2,5 Meter breite Fahrspuren zur Verfügung. Die nutzbare Höhe beträgt 2,0 Meter.[17]

Das obere, durchgehende Autodeck verfügt über fünf Fahrspuren. Vier der Fahrspuren sind zwischen 78 und 88,7 Meter lang, die fünfte Fahrspur ist baulich bedingt geteilt und stellt weitere 35 und 15,8 Meter zur Verfügung. Die Fahrspuren sind 2,5 Meter breit, die nutzbare Höhe beträgt 2,0 Meter.[17] Das obere Autodeck ist ebenfalls über landseitige Rampen zu erreichen, die mit dem Umbau des ersten der drei Fähren an den Fährterminals in Southampton und Cowes errichtet wurden.[18][19]

Für Passagiere besteht ein seitlicher Zugang auf Höhe des unteren Passagierdecks.

Die Schiffe werden von zwei Achtzylinder-Dieselmotoren von Stork-Wärtsilä (Typ: FHD 240) mit jeweils 1.360 kW Leistung angetrieben. Die Motoren wirken jeweils auf einen Voith-Schneider-Propeller. Die Propeller sind mittschiffs an den beiden Enden der Schiffe angebracht. Sie können synchron oder einzeln gesteuert werden.[20] Die Dienstgeschwindigkeit der Schiffe beträgt rund 12 kn. Für die Stromerzeugung an Bord stehen drei Dieselgeneratoren zur Verfügung.

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raptor-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nummer Stapellauf
Ablieferung
Red Falcon 606 9064047 Oktober 1993
Februar 1994
Red Osprey 607 9064059 April 1994
September 1994
Red Eagle 611 9117337 November 1995
April 1996

Die Schiffe fahren unter der Flagge des Vereinigten Königreichs. Heimathafen ist Southampton.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Raptor-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Vessel Factsheets (Memento vom 4. Mai 2003 im Internet Archive), Red Funnel.
  2. Red Osprey / Red Falcon / Red Eagle, Burness Corlett Three Quays (BCTQ). Abgerufen am 26. Juli 2018.
  3. Island ferry gains more accommodation, The Motorship, 4. August 2014. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  4. Passenger Vessel Archive, History & Vessel Archive, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  5. a b Red Falcon, Scottish Built Ships – The History of Shipbuilding in Scotland. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  6. a b Red Osprey, Scottish Built Ships – The History of Shipbuilding in Scotland. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  7. a b Red Eagle, Scottish Built Ships – The History of Shipbuilding in Scotland. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  8. MV Red Osprey Specification, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  9. MV Red Falcon Specification, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  10. MV Red Eagle Specification, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  11. Company Timeline, Company & Vessel Archive, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  12. Encouraging Signs for Repair Sector in Europe, Maritime Journal, 1. November 2003. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  13. Passenger Vessel Archive, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  14. Rebecca Gibson: Trimline and Wight Shipyard Co to refit Red Eagle, Cruise&Ferry.net, 28. September 2017. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  15. Rebecca Moore: £3M refit of Red Funnel ropax is underway, Riviera Maritime Media, 2. Februar 2018. Abgerufen am 23. April 2024.
  16. Island ferry gains more accommodation, The Motorship, 4. August 2014. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  17. a b How to load a ferry: a comparison of packing algorithms for the vehicle ferry industry, School of Mathematics, University of Southampton, Oktober 2017 (PDF, 2,8 MB). Abgerufen am 26. Juli 2018.
  18. Linkspan Lifts Red Funnel’s Fortunes, Maritime Journal, 21. Mai 2012. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  19. New £7m fleet investment programme, Red Funnel. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  20. Report on the investigation of Red Falcon’s contact with the linkspan at Town Quay, Southampton, 10 March 2006, Report No. 26/2006, October 2006, Marine Accident Investigation Branch (PDF, 1,4 MB). Abgerufen am 26. Juli 2018.