Rebecca Gisler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rebecca Gisler (geboren 1991 in Zürich) ist eine Schweizer Autorin. Sie schreibt auf Französisch und Deutsch. 2022 erhielt sie den Schweizer Literaturpreis.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2011 bis 2014 studierte Gisler am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und absolvierte anschliessend den Master-Studiengang Création littéraire an der Universität Paris VIII.[2] Sie arbeitet als Übersetzerin und freischaffende Autorin, schreibt Lyrik und Prosa und ist Mitorganisatorin der Reihe «Teppich» im Literaturhaus Zürich.[3]

D’oncle / Vom Onkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch wenn sie in Zürich aufgewachsen ist, schreibt Gisler meist auf Französisch, in ihrer Muttersprache. So hat sie auch ihren Debütroman D’oncle zuerst auf Französisch verfasst. Noch während der Arbeit an der ersten Fassung übersetzte sie zuerst eine Passage und danach den ganzen Roman eigenhändig auf Deutsch. Die Übersetzungsarbeit sei ihr mitunter vorgekommen, als würde sie den Text ein zweites Mal schreiben, erzählt sie.[4] Mit einem Auszug aus der deutschen Fassung gewann sie 2020 den Open Mike in Berlin, der Roman D’oncle wurde für mehrere Literaturpreise, u. a. für den Prix Les Inrockuptibles, nominiert und gewann 2022 einen der Schweizer Literaturpreise.[5][1]

Im Roman geht es um einen Onkel, in dessen Haus in der Bretagne sich Nichte und Neffe einquartieren. Der Roman ist aus der Perspektive der Schwester erzählt, sie beobachtet und umkreist den Onkel, beschreibt seinen Charakter und sein Tun und erkundet seine Eigenarten.[6] Nach und nach zeichnet die Autorin ein Familienporträt von tiefer Menschlichkeit.[1]

Rezensent Bucheli schrieb in der NZZ, dass in Gislers Debütroman die skurrilen Geschichten ein Trauma zu verstecken scheinen. «Nur allmählich begreift man, dass in der Munterkeit noch eine zweite Melodie mitschwingt, in Moll freilich, und dass in diesem Onkelhaus jedes Zimmer einen doppelten Boden hat.»[7]

D’oncle wurde in den frankophonen Medien breit rezensiert, von Libération über Le Temps bis zu Le Monde Littéraire.[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Schweizer Literaturpreise 2022. Bundesamt für Kultur, abgerufen am 24. April 2023.
  2. Rebecca Gisler. In: Perlentaucher. Abgerufen am 19. April 2023.
  3. Lariassa Waibel: Wenn das Reale spielerisch ins Absurde übergeht – und Spass macht. In: Schweizer Buchjahr. 6. September 2022, abgerufen am 19. April 2023 (Interview).
  4. Katja Schönherr: Rebecca Gislers Debütroman. Ihre seitenlangen Sätze schaffen eine schwebende Atmosphäre. In: SRF Kultur. 18. März 2022, abgerufen am 19. April 2023.
  5. Rebecca Gisler (Autorin). Atlantis Verlag, 2021, abgerufen am 19. April 2023.
  6. Vom Onkel. Schweizerisches Literaturinstitut, 2022, abgerufen am 19. April 2023.
  7. Roman Bucheli: Am Ende der Welt steht die Zeit still. Ein Trio übt schon einmal. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. Juli 2022, abgerufen am 19. April 2023.
  8. Rebecca Gisler. D’oncle. Éditions Verdier, 2022, abgerufen am 19. April 2023 (französisch).