Reform Muli

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Reform Muli T10 X

Der Reform Muli ist ein kommunaler und landwirtschaftlicher Transporter mit Allradantrieb, der seit 1967 von dem österreichischen Spezialfahrzeughersteller Reform-Werke produziert wird.[1]

Das Haupteinsatzgebiet des Muli in der Berglandwirtschaft liegt in der Futterernte und Düngung am Steilhang. Dazu kann unter anderem ein Ladewagenaufbau, ein Scheibenmähwerk, ein Miststreuer oder ein Jauchefass (jeweils in unterschiedlichen Ausführungen) aufgesattelt werden.[2]

In der Kommunaltechnik wird der Reform Muli bei Transportarbeiten mit Dreiseitenkipper, Abrollsystemen, Kränen und Anhänger eingesetzt.[3] In der Arealpflege ist der Muli mit Mähsaugkombination, Laubsauganlage, Aufbaukehrmaschine, Wassersprühanlage, Tanksystem zum Bewässern, Hochleistungs-Sauggebläse oder Schwemmbalken auf den Straßen und in Parks unterwegs. Zum Mulchen des Straßenbegleitgrüns, für die Leitpflockreinigung sowie für Gießarbeiten gibt es eigene Frontausleger.[4] Stark vertreten ist der Muli auch im kommunalen Winterdienst mit Schneefräse, Schneepflug und Streuer.[5]

Modellgeschichte und Modellübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Muli 25 (gebaut ab 1968)
Muli 500 (gebaut ab 1984)

Das erste Serienmodell war der Muli 25, der ab 1967 produziert wurde und einen Zweizylinder-Deutz-Motor mit 25 PS Leistung erhielt. In den 1970er Jahren erweiterte Reform die Modellpalette und stattete die neuen Typen mit Perkins-Motoren aus, die zwischen 33 und 46 PS leisteten. Zudem konnten einige Modelle mit kurzem oder langem Radstand bestellt werden.

In den 1980er Jahren ging die Modellvielfalt etwas zurück und neben Perkins lieferte nun auch Kubota Motoren für die neuen Modelle. Das stärkste Modell in diesem Jahrzehnt war der Muli 600 mit knapp 57 PS. Mit Beginn der 1990er Jahre brachte Reform eine neue Modellgeneration mit stärkeren Motoren auf den Markt. Eine Neuerung war zudem die nun verfügbare Einzelradaufhängung. Kurz vor der Jahrtausendwende ging das bisher stärkste Modell, der Muli 880, in Serie. Der Motor stammte erstmals von VM Motori und leistete 80 PS. In den darauffolgenden Jahren wurden alle neuen Modelle mit dem Motoren aus Italien ausgestattet. Der Muli T9, das bisher stärkste Modell, erschien 2007 und leistete 98 PS.

In den 2010er Jahren wurde die Leistung bei den neuen Modellen erneut erhöht. Gleichzeitig kam eine neue Motorgeneration zum Einsatz, die auch die strengeren Abgasnormen einhält. 2015 wurde das leistungsstärkste Modell T 10 X mit 109 PS eingeführt.[6] Der Transporter kann wahlweise auch mit dem selbst entwickelten HybridShift-Getriebe ausgestattet werden. Dieses Getriebe verbindet den hydrostatischen Antrieb im Arbeitsmodus mit dem mechanischen Antrieb im Straßenmodus. Je nach Arbeitseinsatz kann selbst gewählt werden, ob geschaltet oder stufenlos gefahren wird.[7]

Im Jahr 2020 brachte Reform die Modelle T7 X, T8 X und T8 X Pro auf den Markt.[8] Aktuell (Stand September 2023) produziert Reform die Modelle T6, T7, T7 X, T8 X, T8 X Pro, T10 X und T10 X HybridShift und stattet diese mit Dieselmotoren von VM Motori mit einer Leistung von 55 kW (74,8 PS) bzw. 80 kW (109 PS) aus.[9]

Die nachfolgende Liste beinhaltet alle seit 1967 gebauten Muli-Modelle mit Motorisierung und Bauzeit:[10]

Modell Motorleistung Motorhersteller Bauzeit
25 25 PS Deutz 1967–1970
40 40 PS Perkins 1970–1973
140 40 PS Perkins 1970–1973
45 46 PS Perkins 1973–1978
145 46 PS Perkins 1973–1978
33 33 PS Lombardini 1978–1979
50 46 PS Perkins 1978–1984
150 46,2 PS Perkins 1978–1984
33 33 PS Deutz 1979–1982
30 30,5 PS Kubota 1982–1993
400 38 PS Kubota 1983–1993
600 56,5 PS Perkins 1983–1993
500 48 PS Perkins 1984–1993
401 38 PS Kubota 1986–1992
660 G
660 G SL
660/660 SL
660 K
58 PS Kubota 1991–1999
770 G
770 G SL
770/770 SL
72 PS Peugeot 1991–1999
550
550 SL
46 PS Kubota 1992–1998
560 G
560 G SL
560 K
58 PS Kubota 1992–1998
440
440 L
39 PS Kubota 1993–2002
860 57,5 PS Kubota 1995–1997
565 G
565 G SL
565/565 SL
63 PS Perkins 1997–2003
865 63 PS Perkins 1997–2003
555
555 SL
57 PS Perkins 1999–2003
575 G
575 G SL
74 PS Perkins 1999–2002
875 74 PS Perkins 1999–2002
880 80 PS VM 1999–2003
455
455 SL
57 PS Perkins 2000–2003
575 S 80 PS VM 2002–2005
875 S 80 PS VM 2002–2005
880 S 91 PS VM 2002–2005
455 S 61 PS VM 2003–2008
555 S 68 PS VM 2003–2009
565 S 68 PS VM 2003–2008
865 S 68 PS VM 2003–2005
T8 80 PS VM 2005–2008
T7 81 PS VM 2007–2014
T5 70 PS VM 2009–2015
T6 81 PS VM 2009–2014
T9 98 PS VM 2010–2012
T7 S 101 PS VM 2011–2015
T8 S 101 PS VM 2011–2015
T9 S 98 PS VM 2011–2014
T10 X 98 PS VM 2012–2014
T10 X 109 PS VM 2012–2018
T6 74,8 PS VM 2014–2019
T7 74,8 PS VM 2014–2019
T7 S 109 PS VM 2014–2016
T8 S 109 PS VM 2014–2016
T7 S 109 PS VM 2016–2021
T8 S 109 PS VM 2016–2021
T10 X 109 PS VM ab 2018
T10 X HybridShift 109 PS VM ab 2018
T6 74,8 PS VM ab 2019
T7 74,8 PS VM ab 2019
T7 X 109 PS VM ab 2021
T8 X 109 PS VM ab 2021
T8 X pro 109 PS VM ab 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reform Muli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Portrait der Reform-Werke auf www.bauhof-online.de, abgerufen am 10. September 2023.
  2. REFORM - Berglandtechnik. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  3. REFORM - Transport. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. REFORM - Arealpflege. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  5. REFORM - Winterdienst. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  6. Zwei neue Flaggschiffe von Reform. In: Schweizer Bauer, erschienen am 29. November 2014, abgerufen am 10. September 2023.
  7. REFORM - T10 X HybridShift. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  8. Reform: Die neue «Muli» Mittelklasse., abgerufen am 10. September 2023.
  9. REFORM - Muli. Abgerufen am 21. Juli 2023.
  10. Modellübersicht Reform Muli, abgerufen am 10. September 2023.