Reformierte Kirche Celerina Crasta

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Kirchturm und Frontseite mit Portal
Innenansicht

Die Kirche Celerina Crasta ist ein denkmalgeschütztes evangelisch-reformiertes Gotteshaus im Zentrum von Celerina Crasta im Oberengadin. Sie ist heute die Hauptpredigtkirche des Ortes.

Geschichte und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche zeigt älteste Bausubstanz aus dem 14. Jahrhundert. Ersturkundlich wird die Kirche am 1. März 1501 mit dem Titel St. Maria erwähnt[1]. Das Patrozinium Mariens wird auch in anderen Quellen angemerkt[2][3][4][5]. Die Urkunde über die Güterteilung zwischen der Bürgergemeinde Celerina, der Politischen Gemeinde Celerina und der evangelischen Kirchgemeinde Celerina aus dem Jahr 1914 spricht von der Kirche Santa Maria Magdalena[6]. Seit Annahme der Reformation in Celerina im Jahre 1577 (als letztes Dorf des Oberengadins) ist sie reformierte Predigtkirche.

Der Turm mit Sichtmauerwerk, zweistöckiger Glockenstube und kleinem Zeltdach zeigt romanischen Baustil. Im Kircheninneren trennt ein Kielbogen den Chor vom Schiff. Dem Chor links vorangestellt ist eine polygonale Hochkanzel. Im Zentrum des Chors steht ein kleiner Tauftisch, auf dem nach reformiertem Bündner Brauch auch das Abendmahl gefeiert wird, während die dreiprospektige Orgel an der Chorwand angebracht ist.

Kirchliche Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Celerina löste sich 1527 von der Mutterpfarrei Samedan[7]. Celerina – damals mit den beiden Kirchen San Gian und Crasta – trat 1577 zum evangelischen Glauben über. Erster Pfarrer wurde Nikolaus Kesel[8]. Seit 2017 gehört Celerina zur Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin (romanisch: Baselgia evangelica-refurmeda Engiadin'Ota), umgangssprachlich Refurmo genannt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reformierte Kirche Celerina Crasta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 3. Verlag Birkhäuser, Basel 1940, S. 330.
  2. Arnold Nüscheler: Die Gotteshäuser der Schweiz. Hrsg.: Schweizerische geschichtsforschende Gesellschaft. Erstes Heft - Bisthum Chur. Druck und Verlag von Orell, Füssli und Comp., Zürich 1864, S. 124.
  3. A. Ganzoni: Celerina. In: Allgemeine geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz (Hrsg.): Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3. Neuenburg 1926.
  4. Ottavio Clavuot: Celerina/Schlarigna. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 16. Februar 2005, abgerufen am 28. Oktober 2023.
  5. Jon Manatschal: Refurmo in Engiadin'Ota - Von der Reformation zur Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin. Hrsg.: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Oberengadin. Gammeter Media AG, St. Moritz 2023, ISBN 978-3-03309799-5, S. 215.
  6. Urkunde des Grundbuchamtes Oberengadin vom 19.2.1914. Beglaubigte Kopie datiert 13.9.1989
  7. Ludmila Seifert-Uherkovich: Celerina/Schlarigna. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Schweizerische Kunstführer. Serie 90, Nr. 894. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2011, ISBN 978-3-03797-024-9, S. 21.
  8. Hans Berger: Bündner Kirchengeschichte. Hrsg.: Evangelischer Kirchenrat Graubünden. 2. Teil Die Reformation. Verlag Bischofberger AG, Chur 1987, ISBN 3-905174-02-2, S. 103.

Koordinaten: 46° 30′ 39,1″ N, 9° 51′ 21″ O; CH1903: 785490 / 153919