Rehberger Grabenhaus

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Rehberger Grabenhaus, 2007
Das Rehberger Grabenhaus, um 1907
Wegegeld-Tafel am Rehberger Grabenhaus

Das Rehberger Grabenhaus im Mittelgebirge Harz ist eine Waldgaststätte am Rehberger Graben auf der Südflanke des Rehbergs, der sich im Nationalpark Harz nahe Sankt Andreasberg im niedersächsischen Landkreis Goslar erhebt. Es steht auf etwa 680 m ü. NHN.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde ab 1772 als Dienstwohnung für das Bedienungspersonal des Rehberger Grabens errichtet. Erweiterungen erfolgten in den Jahren 1797, 1802, 1809 und 1818, wobei die umfangreichste Erweiterung im September 1809 durchgeführt wurde, als eine kurze Rast des Königs von Westphalen, Jérôme Bonaparte, an dieser Stelle anstand: Innerhalb von nur drei Tagen wurde ein Erker mit einem Saal auf das bis dahin einstöckige Gebäude gesetzt, um den König würdig bewirten zu können.[2]

Die Nutzung als Dienstwohnung durch den Grabenwärter oder Grabensteiger erfolgte bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, wobei die Gastwirtschaft auch dann schon einen immer wichtiger werdenden Nebenverdienst der Bewohner darstellte. Wie durch eine 2007 wiederentdeckte Tafel belegt wird, diente das Grabenhaus zumindest zeitweise auch als Mautstelle für den Verkehr auf dem Rehberger Grabenweg. Wahrscheinlich stellte dieser Weg für Pferdefuhrwerke eine beliebte Wegeverbindung dar, weil er weitgehend horizontal verlief.

Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rehberger Grabenhaus wird als Wandergaststätte und Ausflugslokal betrieben, von dem man an Winterabenden die Wildfütterung aus nächster Nähe beobachten kann. Es ist am kürzesten auf dem Rehberger Grabenweg nach einem etwa 1000 m langen Fußmarsch vom Parkplatz Dreibrode nördlich der Jordanshöhe zu erreichen. Das Rehberger Grabenhaus ist als Nr. 155[3] in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Hugo Haase: Kunstbauten alter Wasserwirtschaft im Oberharz. Hanggräben, Teiche, Stollen in Landschaft, Wirtschaft und Geschichte. Bearbeitet und erweitert von Wolfgang Lampe. 5. Auflage. Pieper, Clausthal-Zellerfeld 1985, ISBN 3-923605-42-0.
  3. Harzer Wandernadel: Stempelstelle 155 / Rehberger Grabenhaus, auf harzer-wandernadel.de

Koordinaten: 51° 43′ 45,4″ N, 10° 32′ 17,9″ O