Reichenbach (Gengenbach)

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Reichenbach
Wappen von Reichenbach
Koordinaten: 48° 26′ N, 8° 1′ OKoordinaten: 48° 25′ 40″ N, 8° 0′ 58″ O
Höhe: 205 m ü. NN
Fläche: 27,67 km²
Einwohner: 2363 (2016)
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 77723
Vorwahl: 07803
Reichenbach (Baden-Württemberg)
Reichenbach (Baden-Württemberg)

Lage von Reichenbach in Baden-Württemberg

Reichenbachtal
Reichenbachtal

Reichenbach ist ein Ortsteil der Stadt Gengenbach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Reichenbach besteht aus dem Dorfkern und den fünf Ortsteilen Sondersbach, Mittelbach, Schwärzenbach, Haigerach, Pfaffenbach und Binzmatt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichenbach liegt in einem breiten Seitental des vorderen Kinzigtals im Mittleren Schwarzwald rund drei Kilometer nördlich von Gengenbach. Die Gemarkung reicht von der Kinzig bis weit ins Bergland hinein. Zu ihr gehören das Dorf Reichenbach, die Höfe Binzmatte, Haigerach, Höllhof, Hohgrund, Mittelbach, Mooshof, Pfaffenbach, Schlehwald, Schwärzenbach und Sondersbach, die Wohnplätze Gaishut und Sägmühle und die abgegangenen Ortschaften Grube und Schnaiberg.

Die Ortschaft erstreckt sich von 161 m am Ausfluss der Kinzig im Südwesten bis auf 876,9 m ü. NHN auf dem Siedigkopf im Nordosten, der wie der nahe Mooskopf (auch Geißschleifkopf genannt, 871,3 m ü. NHN) ein Gipfel der Moos ist, über den die Stadt- und Teilortgrenze gegen Nordrach läuft.

Von der Kinzig bis zur Moos sind es etwa 8,5 km, quer dazu erreicht die Gemarkung eine maximale Breite von etwa 5,5 km. Die Reichenbacher Gemarkung ist mit 2.762,97 ha größer als die des zentralen Gengenbach und die zehntgrößte des Ortenaukreises. Etwa 1.800 ha der Gemarkung sind von Wald bedeckt, davon sind etwa 800 ha Privatwald, 800 ha Staatswald, 140 ha Gemeindewald und 60 ha Kirchenwald.

Durch das Reichenbachtal fließt der namensgebende 9 Kilometer lange Reichenbach, welcher am Fuße des Reichenbachtales in die Kinzig mündet. In den Reichenbach münden wiederum der Mühlbach, der Mittelbach, der Schwärzenbach und der Sondersbach. Durch das Haigerachtal fließt der namengebende 7,5 Kilometer lange Haigerach, in den der Pfaffenbach mündet, bevor auf der Gemarkung in die Kinzig mündet.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenze der Gemarkung verläuft im Norden gegen die Gemeinde Durbach und die Gemarkung Ödsbach, ein Teilort von Oberkirch, im Osten gegen die Gemeinde Nordrach, im Süden gegen die Gemarkung des Gengenbacher Teilorts Schwaibach bzw. von Gengenbach selbst, im Südwesten kurz längs der Kinzig gegen die Gemeinde Berghaupten und im Nordwesten gegen die Gemeinde Ohlsbach.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichenbach wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen des Benediktiner-Klosters Gengenbach gerodet. Überlieferungen erzählen, dass ein Mönch mit Namen Richo die Aufgabe erhielt, das im Norden seiner Abtei gelegene Tal urbar zu machen. Daraus entstand zunächst der Name Richenbach, aus dem das heutige Reichenbach wurde. Eine erste urkundliche Nennung erfolgte im Jahr 1235 n. Chr. Neben Reichenbach ließ das Kloster unter anderem auch den Haigerach roden um Bauernhöfe für die Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Sowohl die St. Peter und Paul-Kapelle in Reichenbachtal, als auch die St. Michael-Kapelle im Haigerach wurden im 12. Jahrhundert gebaut. Laut Grundstein im Keller, wurde das Martinsteinhiesle, heute ein beliebtes Restaurant, schon 1620 erbaut.

Sagenumwoben ist auch der Martinstein im Mittelbachtal. Der Sandstein trägt den Namen nach dem frommen Bauern Martin Späth, der jeden Abend dort sein Nachtgebet sprach. Schließlich wurde ihm auf diesem Stein offenbart, dass der Name seines Geschlechts auf seinem Hofgut nie aussterben werde. In dem Sandstein soll man noch heute die Spuren des Martin Späth erkennen können. Der 1,20 m lange und 80 cm breite Martinstein ist noch heute ein beliebtes Wanderziel. Der fromme Bauer Späth ist nicht nur durch den Martinstein heute noch bekannt. Eine Sage erzählt, der Hofgrundbauer habe für sein Begräbnis eine eigenartige Vorgehensweise festgelegt. Sein Wunsch war, das der Sarg mit seinem Leichnam, auf einem Wagen von zwei jungen Ochsen gezogen wurde und ihnen freien Lauf gelassen wurde. Wie der Bauer es bestimmt hatte, wurde am der Stelle, wo sein Totenwagen zum ersten Mal anhielt, ein Bildstock errichtet. Am zweiten Halt an dem das Ochsengespann mit dem Sarg hielt, wurde eine Kapelle gebaut, Und wie der Bauer es wünschte, wurde an der Stelle, wo das Gespann zum dritten Mal anhielt, eine Kirche erbaut, die seinem Namenspatron St. Martin geweiht wurde.

Mindestens seit dem 16. Jahrhundert wurde auf der Gemarkung Reichenbach Bergbau betrieben. Bekannt ist unter anderem die Grube Silberbrünnle im Haigerach, dort wurde nach Blei-, Silber- und Kupfererzen gesucht. Zudem wurde unter anderem Tsumcorit, Arseniosiderit, Libethenit, Cornubit, Gartrellit, Pseudomalachit, Reichenbachit und Klinoklas gefunden. Der Eingang zur damaligen Grube ist heute verschüttet, die Bergbauhalde, auf welche nicht brauchbare Steine von den Bergleute entsorgt wurden, ist heute noch sichtbar. 1909, kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts, wurden die Bergbau-Aktivitäten eingestellt.[2][3]

Lange Zeit gehörte der Ort herrschaftlich zu Gengenbach, erst 1803 wurde er zum ersten Mal eigenständig. Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Reichenbach im Zuge der Gemeindereform wieder nach Gengenbach eingemeindet.[4]

Erstnennungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reichenbach: 1235 Richen(m)bach, 1139 Richenbach, 1235 und 1333 Reichenbach
  • Schwärzenbach: 1343 Swerzenbach, 1377 Schwertzenbach, 15. Jh. Swertzenbach
  • Mittelbach: 1423 Mittelnbach
  • Sondersbach: 1423 Hündirstenbach, 16. Jh. Sündirstenbach, Sundersbach, 1515 Suenderstenpach, 17. Jh. Sondersbach
  • Binzmatt: 1397 Binczenmatt
  • Haigerach: 1287 Heidinger, 1289 Heideger, 1414 Heigern, 1811 Heidiger, Hei(ai)ger
  • Pfaffenbach: 1289 Phafenbach

Politik und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister und Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister bis zur Eingemeindung 1975:

  • 1803–1804 Georg Benz Vogt
  • 1804–1807 Josef Huber
  • 1808–1813 Michael Späth
  • 1814–1818 Michael Suhm
  • 1818–1821 Reinert
  • 1822–1823 Ambros Benz
  • 1823–1832 Georg Wußler
  • 1832–1845 Lehmann
  • 1845–1876 Lorenz Beiser
  • 1876–1890 Georg Huber
  • 1890–1922 Willhelm Brüderle
  • 1922–1933 Andreas Buß
  • 1933–1945 Georg Wußler II
  • 1945–1969 Andreas Benz
  • 1969–1975 Otto Wußler

Ortsvorsteher seit der Eingemeindung 1975:

  • 1975–1992 Otto Wußler
  • 1992–1998 Reinhold Späth
  • 1998–2009 Willhelm Göppert
  • 2009–heute Markus Späth

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Blau aus dem Unterrand wachsend der silbern gekleidete, golden nimbierte hl. Petrus, in der Linken vor seiner Brust einen schrägen roten Schlüssel (Bart oben, einwärts gekehrt) haltend.“[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick in das Reichenbachtal
Kapelle St.Peter aus dem 13. Jahrhundert
Reichenbach-Panorama

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Ortschaft und über die vielen Täler verstreut steht mehr als ein Dutzend Bauernhöfe unter Denkmalschutz, in Mittelbach der älteste, er wurde 1708 erbaut.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am Eingang des Reichenbachtales steht die im 12. Jahrhundert erbaute St. Peter-und-Pauls-Kapelle, welche auch als Baudenkmal eingetragen ist
  • Ebenfalls im 12. Jahrhundert erbaut wurde die St. Michaels-Kapelle im hinteren Haigerachtal
  • Zentral im Ort liegt das Reichenbacher Rathaus, welches die Ortsverwaltung Reichenbach beherbergt
  • Das Waldschulheim Höllhof im hinteren Mittelbach
  • Das Gasthaus Martinsteinhiesle im Mittelbach, mit Namensanlehnung an den sagenumwobenen Martinstein
  • Das alte Schulhaus, nun genutzt als Vereinsheime für die Landjugend, die Feuerwehr, privaten Wohnungen und dem Narrenkeller der Narrenzunft
  • Das Feuerwehrhaus, gelegen zwischen Rathaus und dem alten Schulhaus
  • Der Sportanlage mit Tennisplatz, mehreren Fußballplätzen und Gasthaus, gelegen oben auf dem Santis Claus
  • Das Lothardenkmal
  • Der Moosturm auf der Gemarkungsgrenze zu Nordrach oben auf der Moos
  • Das Naturfreundehaus Kornebene im Haigerachtal

Brauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jährlich am 29. Juni feiert die Reichenbacher Bevölkerung ihr Patrozinium auf dem „Petersplatz“ vor der Peter-Paul-Kapelle.
  • Traditionelles Maiwecken der Musikkapelle am 1. Mai.
  • Kurz vor Weihnachten gibt es das „Singen unterm Weihnachtsbaum“ mit dem Gesangsverein.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereine der Gemeinde gestalten über das Jahr hinweg vielseitige Veranstaltungen wie z. B.:

  • Dorffest
  • Herbst- und Weinfest
  • Theateraufführungen
  • Moosturmmehrere
    Konzerte im Frühjahr, Sommer und Advent
  • das Hieslifest
  • Sportfest
  • Oktoberfest
  • das Holzerfest
  • mehrere Male im Sommer die beliebten Grill- und Waldfeste auf dem Festplatz Santis Claus und im alten Schulhof
  • zur „Fasend“ verschiedene Veranstaltungen der Narrenzunft Höllteufel
  • IVV Winterwanderung (Februar)
  • IVV Sommerwanderung (Juni)
  • Geführte Tageswanderungen
  • Großes Maifest
  • Martinsumzug

Vereinsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SV Reichenbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. November 1956 fand im Gasthaus Rössle die Gründungsversammlung des SVR statt. Im Dezember desselben Jahres fand dann das erste Spiel statt. Im Zuge eine Wohltätigkeitsturniers zugunsten des Berghauptner Kindergarten, spielte man gegen die 2. Mannschaft des SV Berghaupten. Im Januar 1957 schickte der SVR dann die erste Mannschaft in den Ligabetrieb. Im August 1957 wurde dann die alte Reichenbacher Sportanlage eingeweiht. 1973 errang man dann erstmals die Meisterschaft in der C-Klasse. 23 Jahre nach der Einweihung des alten Sportplatzes, wurde die neue Sportanlage auf dem Santis Claus eröffnet. Am letzten Spieltag der Saison 1979/80 gewann man gegen den SV Ohlsbach und sicherte sich so den Aufstieg in die Kreisliga A-Nord. In derselben Saison gewann man dann noch die Bezirksmeisterschaft. 1985 erschien die erste Ausgabe des seither vierteljährlich erscheinenden Vereinsmagazins. 2013 sammelte man über 20.000 Euro an Spenden, um einen alten Hartplatz zum Spielfeld mit Naturrasen umzubauen.[6] Zum 60-jährigen Jubiläum wurde 2016 ein Damenteam gegründet. 2020 schloss man sich dann mit dem SV Gengenbach zusammen und gründete im Herrenbereich eine Spielgemeinschaft.[7]

Narrenzunft Höllteufel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es in Reichenbach bis zum Jahr 1970 keine organisierte Fasend gab, trafen sich im Januar 1971 interessierte Personen im Reichenbacher Sporthaus und gründeten die Narrenzunft und wählten Josef Stern zum 1. Vorstand. Im selben Jahr wurde bereits der erste Umzug im Dorf veranstaltet, bei welchem 14 Wägen und Gruppen durchs Dorf zogen. 1974 gab es erstmals Holzmasken für die Hästräger. Seit 1975 findet jährlich das „Teufel holen“ zur Eröffnung der Reichenbacher Fasend statt. 1976 wurde das „Höllteufellied“ als Zunfthymne veröffentlicht und die erste Narrenratsuniform vorgestellt, diese wurde 2010 dann modernisiert. 1981 gründete man mit 21 anderen Narrenzünften den Ortenauer Narrenbund. Durch eine Wette am Rosenmontag 1990 entstand die Einzelfigur des Moospfaff, wegen des zweiten Golfkriegs und der deshalb ausgefallenen Fasend, wurde dieser aber erst Rosenmontag 1992 vorgestellt. Von 2002 bis 2006 wurde Narrenzunft von der Guggemusik Moosturmgeister unterstützt, diese löste sich jedoch wegen dem Mangel an aktiven Spielern wieder auf. Im Oktober 2013 wurde die Zunft für ihre Jugendarbeit vom Ortenauer Narrenbund mit dem Quintessenz Kulturpreis ausgezeichnet.[8] Das Teufelshäs besteht aus einer lächelnden Holzmaske mit schwarzem Tuch, einer schwarzen Jacke mit außen rot und innen gelben Umhang, einer schwarzen Strumpfhose, schwarzen Schuhen und roten Handschuhen. Zudem gehört entweder eine „Rätsche“ oder ein Stock zum Häs.[9] Neben verschiedenen Veranstaltungen an der Fasend, findet jeden Sommer ein Grillfest im alten Schulhof statt. Die Narrenzunft pflegt eine enge Patenschaft mit der Schräckslizunft Diersburg.

Freiwillige Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1880 wurde in Reichenbach die Freiwillige Feuerwehr gegründet.[10] Das Feuerwehrhaus entstand in einem Nebengebäude des Rathauses. Im Zuge der „Eingemeinung“ nach Gengenbach, wurde die Reichenbacher Feuerwehr eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Gengenbach. Jährlich veranstaltet die Feuerwehr ein Waldfest auf dem Festplatz am Santis Claus. Heute hat die Reichenbacher Wehr knapp über 30 aktive Feuerwehrleute.

Musikkapelle Reichenbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1892 wurde die Musikkapelle von sieben Musikern gegründet. Die Idee dazu entstand im April 1892 beim Heimweg des Ohlsbacher Musikvereins, der einem Mann zum Namenstag noch ein Ständchen spielen wollte. Daraufhin wurden junge Personen gesucht, die Lust am musizieren hatten und gesamt sieben Männer wurden gefunden. Der erste Rückschlag erlitt die Kapelle mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs, während dessen der Musikverein ruhte. Nach dem Krieg fand man sich wieder zusammen, jedoch musste der Verein praktisch neu gegründet werden. Nach kurzem Aufschwung folgte der nächste Rückschlag mit Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Verein brach erneut auseinander. Erst 1948 kam der Verein wieder zum Erwachen, als die ehemaligen aktiven Mitglieder aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrten. Erneut erlebte der Musikverein einen Aufschwung und zählte beim 75-jährigen Jubiläum 30 Mitglieder. Am 30. April 1989 wurde das „Musikerhiesle“ als Vereinsheim eröffnet. Dies wurde zuvor auf Eigeninitiative renoviert und war zuvor ein Behelfsheim der Gemeinde. 2007 schuf man eine neue Uniform für die Musiker, die bis heute Bestand hat.[11] Heute zählt die Musikkapelle rund 50 Mitglieder.[12]

Wanderfreunde Reichenbach-Gengenbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. Juli 1971 gründete Josef Bühler die Wanderfreunde Reichenbach. Nur ein Jahr später führte man die ersten Veranstaltungen aus und die Wanderfreunde wurden in den Deutschen Volkssportverband aufgenommen. 1975 schloss man ein Patenschaft mit den Wanderfreunden Göllsdorf. Diese lösten sich jedoch 2021 auf. Von 1989 bis 2009 fand jährlich die International geführte Wanderwoche statt. Von 1995 bis 2017 fand dann jährlich das Maifest statt, dieses findet wegen der geringen Mitgliederzahl nun nicht mehr statt. Im Juni 2005 eröffnete man den permanenten Wanderweg „2-Tälerpfad“. Dieser führt von Reichenbach nach Ohlsbach und ist 6 beziehungsweise 11 Kilometer lang. Im April 2008 wurde der zweite permanente Wanderweg „Flößerpfad“ eröffnet, dieser führt von Loßburg nach Alpirsbach entlang der Kinzig. Heute gehört dieser Weg den Wanderfreuden aus Alpirsbach. Im April 2013 wurde dafür der Wanderweg „Reichsstadt Gengenbach“ eröffnet, mit einer länger von 11 Kilometern. Dieser belegte bei einer Abstimmung den 2. Platz als Deutschlands schönster Wanderweg in der Kategorie „Stadt und Kultur“. Seit 2011 führen die Wanderfreunde das ganze Jahr über geführte Tageswanderungen durch. Im März 2023 wurde der dritte Wanderweg „Bildstöckleweg“, mit einer Länge von 6 bzw. 12 Kilometern, eröffnet. Heute hat der Verein rund 20 Mitglieder.[13]

Gesangsverein Frohsinn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. April 1929 wurde nach mehreren Vorbesprechungen im Gasthaus „Schwarzwald“ der Männergesangsverein Reichenbach gegründet, auf den Namen einigte man sich aber erst im August. Im Dezember lud man erstmals zur Weihnachtsfeier im Gasthaus „Rössle“. Im Jahr 1931 zählte man schon 32 aktive und 116 passive Mitglieder. Nach einer Zwangspause während des Zweiten Weltkriegs gründete man sich am 20. Oktober 1948 unter dem Namen „Männergesangsverein Frohsinn“ wieder. Am 23. September 1989 zog man in ein eigenes Vereinsheim, eine alte Kochküche unter der alten Sporthalle, welche zuvor in Eigenleistung umgebaut wurde. Im Oktober 2003 veröffentlichte der Chor eine CD. Im März 2003 wurde ein Kinderchor gegründet, um für mehr Nachwuchs im Verein zu sorgen. 2004 beantragten einige Frauen die Gründung einer Frauensingkreises, jedoch wurde wegen Skepsis nur ein „Projektchor“ gegründet, welcher 2008 als Frauenchor in den Gesangsverein aufgenommen wurde. Am 18. März 2016 wurde der „Männergesangsverein „Frohsinn“ Reichenbach 1928 e.V.“ umbenannt in „Gesangsverein Frohsinn Reichenbach 1928 e.V.“ um den steigenden Mitgliederzahlen des Frauenchors entgegenzukommen. Heute hat der Gesangsverein knapp über 30 aktive und 140 passive Mitglieder.[14]

Weitere Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Reichenbach gibt es zudem folgende Vereine und Gemeinschaften: Der LTS (Leichtathletik Turn-Spielen), die Landjugend und der Tennisclub Blau-Weiß Reichenbach.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Ohlsbach kommend und an der Gemarkungsgrenze endend, führt die Landstraße 99 quer durch Reichenbach, abzweigend von ihr führt die Kreisstraße 5334 in das Reichenbachtal. In den Reichenbach fahren Schulbusse und die Busse der Linie 7134 von Südwestbus.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Klaussner (1942–2024), ehemaliger Inhaber der Möbelfirma Hukla, lebte jahrelang in Reichenbach[16][17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadt Gengenbach (Hrsg.), Reinhard End (Bearb.): Das Gengenbach-Buch. Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart von Gengenbach und den Ortschaften Bermersbach, Reichenbach und Schwaibach. Stadt Gengenbach, Gengenbach 1990.
  • Gregor Markl: Schwarzwald. Lagerstätten und Mineralien aus 4 Jahrhunderten. Das Gebiet von Gengenbach, Ohlsbach und Ortenberg. Pegmatite in der Umgebung von Reichenbach. 3. Band - Mittlerer Schwarzwald, Bode Verlag, 2017.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemarkung Reichenbach (Gengenbach) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 11. April 2024.
  2. GeoTouren Gengenbach. (PDF) Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, abgerufen am 25. April 2024.
  3. Gengenbach - Haigerach. Abgerufen am 25. April 2024.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 514.
  5. Reichenbach (Gengenbach) - Wappen von Reichenbach (Gengenbach) (coat of arms). In: ngw.nl. Abgerufen am 10. Oktober 2016.
  6. Bisher 20 000 Euro an Spenden. Abgerufen am 25. April 2024.
  7. Chronik. Abgerufen am 12. April 2024.
  8. Chronik. Abgerufen am 12. April 2024.
  9. Hoellteufel. Abgerufen am 12. April 2024.
  10. Geschichtslehrer (2014). Abgerufen am 12. April 2024 (deutsch).
  11. Chronik. Abgerufen am 12. April 2024.
  12. Musikkapelle. Abgerufen am 12. April 2024.
  13. Wanderfreunde Reichenbach-Gengenbach e.V. Abgerufen am 12. April 2024.
  14. Vereinsgeschichte. In: ChorRiba! Abgerufen am 12. April 2024 (deutsch).
  15. Bernd Diener fährt ein letztes Mal. Abgerufen am 26. April 2024.
  16. Trauer um ehemaligen Hukla-Inhaber: Hans-Jürgen Klaussner ist tot. Abgerufen am 26. April 2024.
  17. Mythos Hukla: Der Aufstieg der Klaussners im vorigen Jahrhundert. Abgerufen am 26. April 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reichenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien