Reichsratswahl 1901

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Reichsteile und Kronländer der Österreichisch-Ungarischen Monarchie:
  • Cisleithanien
  • Transleithanien
  • Bosnien und Herzegowina (Seit 1878 verwaltet, 1908 annektiert)
  • Die Reichsratswahl 1900/1901 wurde vom 12. Dezember 1900 bis zum 18. Jänner 1901 in Cisleithanien abgehalten. Es war die letzte Wahl im Cisleithanien, bei der das Kurienwahlrecht von 1873 galt.[1]

    Wahlsystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit 1873 galt in Cisleithanien das Kurienwahlrecht. Die Wähler wurden nach ihrem Stand und Vermögen in vier Kurien eingeordnet. Die Kurien waren Großgrundbesitzer, Handels- und Gewerbekammern, Groß- und Mittelbauern und alle anderen in Städten lebenden männlichen Bürger, die jährlich mindestens 10 Gulden (ab 1882 fünf Gulden) direkte Steuern entrichteten. Dies entsprach insgesamt 6 % der erwachsenen Bevölkerung.[2] In der Kurie der Großgrundbesitzer waren auch Frauen solchen Besitzes vertreten.[3]

    Wahlergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Insgesamt wurden 425 Abgeordnete gewählt. Die stärksten Fraktionen nach den Wahlen waren der Polenklub, die Jungtschechen und die Deutsche Volkspartei. Sie stellten zusammen 164 Sitze.[4]

    Die Wahlen hatte keine Auswirkungen auf die Regierungsebene, weil die Regierung von Ernest von Koerber noch bis 1904 im Amt war.

    Sitzverteilung im cisleithanischen Reichsrat[1]
    Verein Polenklub Jungtschechen Deutsche Volkspartei Progressive Partei Verfassungstreuer Großgrundbesitz deutsche Klerikale Christlichsoziale Partei
    Mandate 63 53 48 31 30 29 25

    Gewählte Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. a b Československé dějiny v datech. Svoboda, Prag 1987. ISBN 80-7239-178-X. S. 327–328. (tschechisch)
    2. Otto Urban: Česká společnost 1848–1918. Svoboda, Prag 1982. S. 510–511. (tschechisch).
    3. Frauen fordern das Wahlrecht – 1848 bis 1918 – Österreichische Nationalbibliothek. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
    4. Československé dějiny v datech. Svoboda, Prag 1987, ISBN 80-7239-178-X, S. 328. (tschechisch).