Reichstagswahlkreis Oberbayern 7

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Oberbayern 7 (Wahlkreis 243; Wahlkreis Rosenheim) war der Reichstagswahlkreis für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlkreis umfasste die Stadt Rosenheim und die Bezirksämter Aibling, Ebersberg, Miesbach. Tölz, das Bezirksamt Rosenheim ohne die Gemeinden Breitbrunn, Chiemsee, Eggstätt und Gstadt sowie vom Bezirksamt München die Gemeinde Peiß und die Ortschaft Faistenhaar und vom Bezirksamt Erding die Gemeinden Finsing, Niederneuching und Oberneuching. Der Wahlkreis war eine Parteihochburg des Zentrums. Er wurde immer im ersten Wahlgang mit deutlichen Mehrheiten entschieden.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 131.287
1895 136.442
1900 149.063
1905 159.342
1910 169.623
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 60,4 26,5 13,1
1907 55,6 28,5 15,9
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 1,7 98,2
1905 2,1 97,8
1910 2,2 97,6

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Zollparlamentswahl 1868 bis 1871 Max von Neumayr Bayerische Patriotenpartei
Reichstagswahl 1871 bis 1874 Franz Xaver Obermayr Deutsche Zentrumspartei 0
Reichstagswahl 1874 bis 1877 Franz Seraphim Köllerer Deutsche Zentrumspartei 0
Reichstagswahl 1877 bis 1877 Georg Ratzinger Deutsche Zentrumspartei
Reichstagswahl 1878 bis 1884 Gregor Fichtner Deutsche Zentrumspartei 0
Reichstagswahl 1884 bis 1893 Wolfgang Wagner Deutsche Zentrumspartei 0
Reichstagswahl 1893 bis 1903 Joseph Steininger Deutsche Zentrumspartei 0
Reichstagswahl 1903 bis 1918 Balthasar Ranner Deutsche Zentrumspartei

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zollparlament[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 11963.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Max von Neumayr BPP 7843 0 0

Reichstagswahl 1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 23.493 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 14.894, 19 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 63,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Franz Xaver Obermayr Zentrum 7647 0 0
Pachmeyer NLP 7183 0 0
0 Sonstige 19 0 0

Reichstagswahl 1874[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 27.404 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 20.002, 30 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 73,1 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Franz Seraphim Köllerer Zentrum 15.659 0 0
Bermüller NLP 4319 0 Brauer und Gutsbesitzer
0 Sonstige 24 0 0

Reichstagswahl 1877[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 29.127 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 19.187, 33 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 66 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Ratzinger Zentrum 14.036 0 0
Bermüller NLP 4923 0 Brauer und Gutsbesitzer
S 208 0 0
0 Sonstige 20 0 0

Reichstagswahl 1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 29.678 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 18.176, 18 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 61,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Gregor Fichtner Zentrum 13.383 0 0
Bermüller NLP 4639 0 Brauer und Gutsbesitzer
Dr. Hacker S 136 0 0
0 Sonstige 18 0 0

Reichstagswahl 1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 28.335 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 11.182, 20 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 39,5 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Gregor Fichtner Zentrum 9672 0 0
Hagn NLP 4639 0 Fabrikant
Wild Zentrum 69 0 Brenner
August Bebel S 27 0 0
0 Sonstige 19 0 0

Reichstagswahl 1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Reichstagswahl 1890 benannte der „Liberale Bürgerverein Rosenheim“ den Bürgermeister Wild als Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 29.203, die Zahl der Wähler 14.874. Die Wahlbeteiligung betrug 50,9 %. 31 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Frz. Han. Wild NLP 1790 12,1 % Bürgermeister in Aibling
Johannes Niggl NLP 1067 7,2 % Bürgermeister in Tegernsee
Georg von Vollmar SPD 1425 9,6 % 0
Wolfgang Wagner Zentrum 10.544 71,1 % 0
0 Sonstige 0,1 % 0

Reichstagswahl 1893[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Reichstagswahl 1893 sind keine Wahlkreisabkommen bekannt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 30.417, die Zahl der Wähler 17.090. Die Wahlbeteiligung betrug 56,2 %. 54 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Schnitzelbaumer BB 597 3,5 % Ökonom in Estendorf
Frz. Han. Wild NLP 1320 7,7 % Bürgermeister in Aibling
Johann Baptist Sigl Pt 283 1,7 % 0
Georg von Vollmar SPD 3225 18,9 % 0
Joseph Steininger Zentrum 11.545 67,8 % 0
0 Sonstige 0,4 % 0

Reichstagswahl 1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Reichstagswahl 1898 einigten sich SPD und Bayerischer Bauernbund auf ein Wahlkreisabkommen. Danach unterstützte der Bauernbund den SPD-Kandidaten im Wahlkreis Oberbayern 7 und die SPD den Bauernbund-Kandidaten im Wahlkreis Oberbayern 8 in der Stichwahl. Da es keine Stichwahl gab, war die Vereinbarung letztlich ohne Wirkung. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 31.890, die Zahl der Wähler 19.412. Die Wahlbeteiligung betrug 60,9 %. 76 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Eisenberger BB 5231 27,1 % 0
Ferdinand Schweissgut DVP 203 1,0 % Badbesitzer in Rosenheim
Otto von Steinbeis NLP 701 3,6 % 0
Georg von Vollmar SPD 2854 14,8 % 0
Joseph Steininger Zentrum 10.299 53,3 % 0
0 Sonstige 0,2 % 0

Reichstagswahl 1903[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Reichstagswahl 1903 sind keine Wahlkreisabkommen bekannt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 34.534, die Zahl der Wähler 22.853. Die Wahlbeteiligung betrug 66,2 %. 99 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Eisenberger BB 3824 16,8 % 0
Wenng CS 186 0,8 % 0
Wacker NLP 1561 6,9 % Dr. med. Arzt in München
Georg von Vollmar SPD 4370 19,2 % 0
Balthasar Ranner Zentrum 12.743 56,0 % 0
0 Sonstige 0,1 % 0

Reichstagswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Reichstagswahl 1907 einigte sich der „Wahlkreisausschuss“ der liberalen Parteien NLP, FVP und DVP auf den NLP-Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 36.825, die Zahl der Wähler 26.100. Die Wahlbeteiligung betrug 70,9 %. 100 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Eisenberger BB 3019 11,6 % 0
Karl Fohr NLP 2529 9,7 % Gutsbesitzer und Landrat in Wallenburg
Georg von Vollmar SPD 5443 20,9 % 0
Balthasar Ranner Zentrum 14.995 57,7 % 0
0 Sonstige 0,1 % 0

Reichstagswahl 1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Reichstagswahl 1912 einigte sich NLP und die Fortschrittliche Volkspartei auf den Anwalt Borger. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 38.906, die Zahl der Wähler 27.903. Die Wahlbeteiligung betrug 71,7 %. 84 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Anton Gollwitzer BB 2786 10,0 % Bäckermeister in Miesbach
Karl Börger NLP 2335 8,4 % Rechtsanwalt aus Miesbach
Erhard Auer SPD 6830 24,6 % 0
Balthasar Ranner Zentrum 15.808 56,8 % 0
0 Sonstige 0,2 % 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918, 2. Halbband, 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 984–986.
  • L. Gerschel: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883, 1883, S. 117, Digitalisat.