Reinhard Bollmus

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Reinhard Bollmus (* 27. Februar 1933; † 30. August 2019 in Trier) war ein deutscher Historiker, der sich hauptsächlich mit der Geschichte des Nationalsozialismus befasste.

Seine 1970 veröffentlichte Dissertation Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem gehörte zu den ersten wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema der inneren Struktur des nationalsozialistischen Machtapparates. Die Arbeit ist zu einem Klassiker der NS-Forschung geworden und erschien 2006 in zweiter Auflage. Darüber hinaus thematisierte er als einer der Ersten die Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus. Grundlegend war sein Beitrag über die Geschichte der Stadt Trier während des Dritten Reiches, der 1988 in der anlässlich der 2000-Jahrfeier der Stadt veröffentlichten dreibändigen Stadtgeschichte erschien. Reinhard Bollmus war lange Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Geschichte der Universität Trier; einem dort laufenden Forschungsprojekt zur Gestapo Trier überließ er vor seinem Tod einen Teil seiner Privatbibliothek sowie Quellenabschriften und Zeitzeugeninterviews.[1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Amt Rosenberg und seine Gegner: Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. 2., um einen bibliographischen Essay von Stephan Lehnstaedt erweiterte Auflage. Oldenbourg, Berlin/Boston 2006, ISBN 978-3-486-59554-3 (Erstausgabe: Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1970). Erstauflage ISBN 3-486-54501-9.
  • Handelshochschule und Nationalsozialismus: das Ende der Handelshochschule Mannheim und die Vorgeschichte der Errichtung einer Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Heidelberg 1933–34 (= Mannheimer sozialwissenschaftliche Studien. Band 8). Hain, Meisenheim am Glan 1973, ISBN 3-445-00983-X.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lutz Raphael: Das Fach Geschichte trauert um Reinhard Bollmus. Universität Trier Fachbereich Geschichte, 7. September 2019, abgerufen am 3. März 2020.