Reischach (Wald)

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Reischach
Gemeinde Wald
Ehemaliges Gemeindewappen von Reischach
Koordinaten: 47° 56′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 47° 56′ 18″ N, 9° 12′ 15″ O
Höhe: 659 m ü. NN
Fläche: 2,18 km²
Einwohner: 61 (1. Jan. 2023)
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juni 1972
Postleitzahl: 88639
Vorwahl: 07578

Reischach ist ein Teilort der Gemeinde Wald im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Reischach liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Pfullendorf.

Ausdehnung des Gebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesamtfläche der Gemarkung Reischach beträgt 217,61 Hektar (Stand: 31. Dez. 2014).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle St. Agatha

Erstmals genannt wurde Reischach im Jahre 1191 mit dem Auftreten eines Ulrich von Reischach. Der Ort lag ursprünglich im Bereich der Goldineshuntare, dann im Gau Ratoldesbuch und später in der Grafschaft Sigmaringen. Besitze oder Rechte im Ort hatte zu Beginn des 13. Jahrhunderts das Kloster Salem. Im 13. Jahrhundert war das Dorf im Besitz der gleichnamigen Herren von Reischach und kommt um die Mitte desselben großenteils an das Kloster Wald. Mit dem Übergang der Schirmvogtei des Klosters Wald von Hohenzollern-Sigmaringen an Österreich 1783 scheidet der Ort aus der Grafschaft Sigmaringen aus. 1806 fiel das Dorf wie das gesamte Walder Territorium durch die Säkularisation des Klosters aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen und 1850 mit diesem als Hohenzollernsche Lande an Preußen. Ab 1806 gehörte Reischach also zum fürstlichen und 1850 bis 1862 zum preußischen Oberamt Wald, seitdem zum Oberamt bzw. seit 1925 Kreis Sigmaringen.

Die Familie von Reischach als Ortsadel wird vom 12. bis ins 21. Jahrhundert genannt, ist aber seit dem Übergang an das Kloster Wald dort nicht mehr ortsansässig.

Am 1. Juni 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Reischach in die Gemeinde Wald eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand Einwohner
31. Dez. 2010 67[3]
31. Dez. 2014 68[1]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In gespaltenem Schild vorne in Schwarz ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken, hinten in Silber ein golden bewehrter rotbezungter schwarzer Eberkopf mit goldenem Kragen.

Der Zisterzienserbalken erinnert an das Kloster Wald, das den Ort seit dem 13. Jahrhundert besaß. Der schwarze Eberkopf ist das Wappen der seit dem 12. Jahrhundert bekannten Familie von Reischach. Dieser Ortsadel war Besitzvorgänger des Klosters Wald in Reischach.

Das Wappen war der Vorschlag des Staatsarchivs Sigmaringen vom Jahre 1947. Die Verleihung erfolgte am 16. Dezember 1947 durch das Innenministerium Württemberg-Hohenzollern (Nr. IV 3012 B/13 Nr. 1).[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Reischach auf der Internetseite der Gemeinde Wald
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 533.
  3. Angaben nach Werner Müller, Bürgermeister der Gemeinde Wald, vom 11. Januar 2011.
  4. Eberhard Gönner: Reischach In: Landkreis Sigmaringen (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Sigmaringen. Schwäbische Druckerei, Thumm & Hofstetter. Stuttgart 1958

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeinde Wald (Hrsg.): 800 Jahre Wald. Meßkirch 2008, ISBN 978-3-00-023978-6.
  • Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen. W. Speemann, Stuttgart 1948.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reischach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Reischach auf der Internetseite der Gemeinde Wald