René Müller-Ferchland

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René Müller-Ferchland (* 1984 in Magdeburg) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müller-Ferchland wuchs in Magdeburg auf, ging zum Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Philosophie an die Universität Erfurt. Seinen Magister-Abschluss erhielt er für seine Arbeit „Das Aufbegehren der Söhne. Zur Narrativierung des Generationenkonflikts in der expressionistischen Prosa“. Promotionspläne verwarf er zugunsten der Arbeiten an seinem Roman „Alle Wasser Stein“, der stark von seinen Forschungen zur literarischen Darstellung des Künstlers im Zeitalter des Wilhelminismus und zum Phänomen Bohème beeinflusst ist.[1]

Müller-Ferchland schrieb zwischenzeitlich für Kultur-, Wirtschafts- und Jugendmagazine[2].

Alle Wasser Stein war seine erste Romanveröffentlichung und erschien im April 2019 bei dem Verlag Edition Contra-Bass.

In dem Gesellschaftsroman, der zur Zeit um die Jahrhundertwende spielt, geht es um eine Künstlerkommune, die eine alte Villa in Südeuropa bewohnt. Der Bildhauer Rigot wird darin mit einem Steinbrocken und einem Jungen konfrontiert. Letzterer führt ihn immer öfter ans Wasser, wo alte, noch unscharfe Erinnerungen über Rigot hereinbrechen.[3]

2020 erschien in der Anthologie Das gestohlene Jahr – Thüringer Schriftsteller über das Leben und das Schreiben unter besonderen Bedingungen[4] Müller-Ferchlands Beitrag Das benommene Jahr.

Sein zweiter Roman Niemanns Kinder erschien im März 2021 beim Proof Verlag Erfurt.[5]

In Niemanns Kinder geht es um die 16-jährige Marta Niemann, die sich auf die Suche nach ihrem Vater Daniel macht. Sie stößt auf sein altes Notizbuch, in dem er von seiner eigenen Suche nach Antworten erzählt, vor allem aber von dem Schrecken der Vergangenheit – seiner und der von Martas Mutter.[6] Es handelt sich um "eine tragische Familiengeschichte, die an reale Gegebenheiten angelehnt ist: den Bosnien-Krieg und ein Ereignis, das bundesweit für Aufsehen sorgte, und sich 1999 in einem Plattenbaugebiet in Frankfurt an der Oder zugetragen hat."[7]

Erstmals bezieht sich Müller-Ferchland in einem Roman auf realhistorische Ereignisse (der 1990er Jahre) und untersucht dabei das Phänomen der transgenerationalen Traumatologie.

Müller-Ferchlands Romane lassen sich als Gesellschaftsromane[8], psychologische Romane, Liebesromane und Entwicklungsromane charakterisieren.

Er ist Mitglied im Schriftstellerverband Thüringen.[9]

Müller-Ferchland ist verheiratet und lebt in Erfurt.

Literarische Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romane

Gedichte

  • Das Los. In: Vom Verlust der Bedeutungsschwere: Eine Zeitdiagnose des Nihilismus, von Robert Müller, Dresden 2015, ISBN 978-3-943897-14-2.

Erzählungen

  • Weißt nicht wo ich schlafe, Erzählung. In: Eichenblätter – Kurzgeschichtenanthologie, hgg. Robert Eben, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-837084-54-2.

Wissenschaftliche Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In lebhaftester Unruhe – Zur Bedeutung nonverbaler Kommunikation in Heinrich von Kleists Marquise von O. In: Die Marquise von O. – Originaltext, Frauenbild, Ironie und Enthüllung, München 2013. ISBN 9783956870347.

Journalistische Artikel (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ziemlich viel Theater – Bühnen in Thüringen. In: Wirtschaftsspiegel Thüringen, Erfurt 2009.[10]
  • Blühende Ruinen – Erfurt, erkenne deine Ressourcen! In: hEFt. Magazin für literatur, stadt und alltag, Erfurt 2008.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • www.mueller-ferchland.de (Offizielle Web-Seite)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Figuren kommen zu mir – Schriftstellerverband – Landesverband Thüringen. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  2. René Müller-Ferchland | Edition Contra-Bass. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  3. Alle Wasser Stein | Edition Contra-Bass. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  4. Anthologie – Schriftstellerverband – Landesverband Thüringen. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  5. NIEMANNS KINDER. In: Proof Verlag. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  6. Thomas Bärsch: Die Kraft der klaren Worte. In: Thüringer Allgemeine. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  7. mdr.de: Roman "Niemanns Kinder": Wenn Traumata zum Generationenkonflikt werden | MDR.DE. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  8. Anja Derowski: Zwischen Rausch und Wirklichkeit. 16. August 2019, abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  9. Müller-Ferchland, René - Thüringer Literaturrat e.V. Abgerufen am 30. März 2021 (deutsch).
  10. Wirtschaftsspiegel Thueringen 04/2009. Abgerufen am 30. März 2021 (englisch).