Renee Goddard

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Renee Goddard (* 2. Februar 1923 in Berlin) ist eine deutsch-britische Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renee Goddard wurde als Renate Scholem geboren. Ihr Vater Werner Scholem stammte aus einer deutsch-jüdischen Familie und wurde Parteiführer der KPD im Reichstag und ihre Mutter Emmy Scholem gehörte ebenfalls der KPD an. Ihr Onkel Gershom Scholem emigrierte 1923 nach Palästina und beteiligte sich an der Gründung der Jerusalemer Universität. Renee Goddard wuchs wegen der akuten Bedrohung ihrer Eltern bei ihren nichtjüdischen Großeltern aus der Arbeiterklasse in Hannover auf. Mit elf Jahren kam Renee Goddard nach England ins Exil und geriet dort auf Umwegen in die Familie von Jonas und Naomi Birnberg, der Schwester von Norman Bentwich, dem ersten Attorney General von Palästina.

In England wurde sie zeitweilig als „Enemy Alien“ im Gefängnis von Holloway und auf der Isle of Man interniert. Später wandte sie sich den kleinen englischen Avantgarde-Bühnen zu. Seit dieser Zeit war sie befreundet mit Peter Zadek.

Nach einer Schauspieler-Karriere – sie spielte u. a. mit Laurence Olivier und Vivien Leigh – wurde sie eine der einflussreichsten Personen für Film und Fernsehen in London und später – für Channel 4 UK – in München. Unter anderem war sie beteiligt an der Gründung des European SCRIPT Fund für Projekt- und Drehbuchentwicklung, einem Teil des MEDIA-Programms der Europäischen Union, den sie unter dem Vorsitz von Richard Attenborough, später Lord Attenborough, leitete.

Renee Goddard war in zweiter Ehe mit dem Schauspieler Michael Mellinger verheiratet. Später heiratete sie den Journalisten und Fernseh-Manager Stuart Hood und dann den Wissenschaftler Hanno Fry.

Spielfilme (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1949: Movie-Go-Round
  • 1953: Murder at 3am
  • 1956: The Winged Madonna
  • 1979: Die Schwestern Brontë (Les Sœurs Brontë)

Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1984: The Jewel in the Crown, ITV, Großbritannien

Dokumentarfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ralf Hoffrogge: Werner Scholem – eine politische Biographie (1895–1940), UVK Verlag 2014. (Schildert u. a. ihre Kindheit als Renate Scholem und ihre Flucht nach England)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]