Richard Schroeppel

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Richard Schroeppel (2004)

Richard C. Schroeppel (* 1948 nahe Chicago in Illinois) ist ein US-amerikanischer Informatiker und Mathematiker, der sich mit Algorithmischer Zahlentheorie und Kryptographie beschäftigt.

Schroeppel studierte am MIT, wo er 1968 seinen Bachelor-Abschluss machte. 1966 und 1967 war er dort Putnam Fellow. 1991 bis 1998 forschte er zu Computer-Sicherheitsfragen an der University of Arizona. Zurzeit arbeitet er an den Sandia National Laboratories.

Schroeppel war gemeinsam mit Michael Beeler und Ralph William (Bill) Gosper Mitautor des berühmten „Artificial-Intelligence-Memos“ HAKMEM (AIM-239 des MIT) vom 29. Februar 1972.[1] Später entdeckte er die subexponentielle Laufzeit von einigen Faktorisierungsalgorithmen wie der Kettenbruchmethode, die er dann auch verbessern konnte (Methode des Linearen Siebes).[2] Nach Carl Pomerance spielten seine Ideen, die er aber häufig nicht publizierte, eine Rolle bei der Entwicklung des Faktorisierungsalgorithmus des quadratischen Siebs von Pomerance[3] selbst und auch beim Zahlkörpersieb.[4]

In den 1970er Jahren arbeitete er unter anderem mit Whitfield Diffie und Martin Hellman in Stanford an der Analyse der Sicherheit des DES.[5]

1998/99 entwickelte er die Hasty Pudding Cipher als Kandidat im Wettbewerb um den Kryptografie-Standard AES.

Er befasste sich auch mit Unterhaltungsmathematik und bestimmte zum Beispiel die Anzahl der Magischen Quadrate der Seitenlänge 5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HAKMEM bei answers.com
  2. Ende der 1970er Jahre, nicht veröffentlicht, aber z. B. von Carl Pomerance diskutiert, Analysis and comparison of some integer factoring algorithms, in Lenstra, Tijdeman (Hrsg.): Computational Methods in Number Theory, Math. Centrum Tracts Bd. 154, Amsterdam, 1982, S. 89
  3. Pomerance: A tale of two sieves, Notices AMS, Dezember 1996, S. 1477 nennt das Lineare Sieb von Schroeppel einen Vorläufer und die Inspiration für sein Quadratisches Sieb
  4. Pomerance: A tale of two sieves, Notices AMS, Dezember 1996, S. 1479, Anregung für John M. Pollard war ein diskreter-Logarithmus-Algorithmus mit quadratischen Zahlkörpern von Coppersmith, Schroeppel, Odlyzko: Discrete logarithms in GF(p), Algorithmica, Bd. 1, 1986, S. 1–15
  5. Diffie, Hellman, Merkle, Schroeppel, L. Washington, S. Pohlig, P. Schweitzer: Results of an initial attempt to cryptanalysis the NBS Data Encryption Standard, Technical Report SEL 76-042, Information Systems Lab, Department of Electrical Engineering, Stanford University 1976