Rickenbach (Lindau)

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Rickenbach
Koordinaten: 47° 33′ N, 9° 44′ OKoordinaten: 47° 33′ 17″ N, 9° 43′ 41″ O
Höhe: 410 m
Einwohner: 226 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 88131
Vorwahl: 08382
Rickenbach liegt im Südosten des Stadtgebiets von Lindau
Rickenbach liegt im Südosten des Stadtgebiets von Lindau
Kapelle Sankt Wolfgang (2020)

Rickenbach (mundartlich: Rikəbach[2]) ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Lindau (Bodensee) im gleichnamigen Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Rickenbach grenzt im Westen direkt an den Stadtteil Wannenthal sowie den Stadtteil Reutin. Nördlich des Orts befindet sich Bösenreutin, östlich die Bundesautobahn 96 und im Süden der Stadtteil Zech. Der Ort liegt am Ende des Bösenreut Tobel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich der evangelischen Kapelle St. Wolfgang weisen schon auf eine frühe Besiedelung in diesem Bereich hin. Rickenbach wurde erstmals im Jahr 838 urkundlich als Rihchinbah erwähnt. Der Ortsname stammt wahrscheinlich vom Personennamen Richo ab. Möglich sind auch die Abstammung vom mittelhochdeutschen Wort ricke für Hügelreihe bzw. Bergschlucht oder vom ebenfalls mittelhochdeutschen Wort rich für reich.[2] Im 9. Jahrhundert wurde die Kapelle St. Wolfgang erbaut. Während des Dreißigjährigen Kriegs zählte Rickenbach 39 Häuser und Hofstätten. Im Jahr 1769 wurde der Ort durch ein Hochwasser verwüstet. 1807 lebten 30 Personen im Ort. 1874 wurde ein Milchwerk im Ort eröffnet, das 1905 Teil des Unternehmens Nestlé wurde.[3] Rickenbach wurde am 1. Februar 1922 als Gemeindeteil von Reutin nach Lindau eingemeindet. 1933 eröffneten die Dornier-Werke eine Flugzeugwerk in Rickenbach. Im Jahr 1945 wurde durch die französische Besatzungsmacht die Interimsforschungseinrichtung Atelier Aéronautique de Rickenbach im Dornierwerk gegründet. Dort wurde unter anderem die nach dem Rickenbacher Institut benannte Serie von Düsentriebwerken „Atar“ entwickelt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort befindet sich das 1950 gegründete Unternehmen Lindauer Dornier, das Webmaschinen, Textilausrüstungsmaschinen, Folienreckanlagen und Trockner herstellt.[4]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Rickenbach

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil ist im ÖPNV durch den Stadtbus Lindau erschlossen. Durch den Stadtteil verläuft der Bodensee-Rundweg.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rickenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern - Gebietsstand: 25. Mai 1987 München 1991, S. 406.
  2. a b Heinrich Löffler: Stadt- und Landkreis Lindau. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Teil Schwaben. Band 6, München, 1973.
  3. Nestle Deutschland. schoene-aktien.de. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
  4. Sabine Mücke: Das Zeppelin-Werk Lindau und die Flugzeugproduktion im Ersten Weltkrieg. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau 2007.