Ridder

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Ridder
Риддер
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat: Kasachstan
Oblys: Ostkasachstan
Gegründet: 1786
 
Koordinaten: 50° 21′ N, 83° 31′ OKoordinaten: 50° 21′ 0″ N, 83° 31′ 0″ O
Höhe: 744 m
 
Fläche: 77,52 km²
Einwohner: 45.510 (1. Jan. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 587 Einwohner je km²
 
Telefonvorwahl: (+7) 72336
Postleitzahl: 071300–071303
Kfz-Kennzeichen: 16 (alt: F, U)
KATO-Code: 632410000
 
Äkim (Bürgermeister): Schomart Muratow
Website:
Lage in Kasachstan
Ridder (Kasachstan)
Ridder (Kasachstan)

Ridder (kasachisch und russisch Риддер) ist eine Bergbaustadt im Nordosten Kasachstans. Sie befindet sich im Gebiet Ostkasachstan, unweit der russischen Grenze.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ridder liegt nordöstlich der Gebietshauptstadt Öskemen. Seine Umgebung wird von den Ausläufern des Altai geprägt. Im Südosten erstrecken sich die Berge des Iwanow-Kamms, im Nordwesten die des Uba-Kamms.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 1999 hatte Ridder 56.269 Einwohner. Die Volkszählung 2009 ergab für den Ort eine Einwohnerzahl von 50.500. Bei der letzten Volkszählung 2021 lebten 45.859 Menschen in Ridder. Die Fortschreibung der Bevölkerungszahl ergab zum 1. Januar 2023 eine Einwohnerzahl von 45.510.

Im Jahr 1991 zählte die Stadt noch 69.500 Einwohner, aber die nach dem Zerfall der Sowjetunion einsetzende Abwanderung insbesondere der russischen und deutschen Bevölkerung ließ die Zahl stark schrumpfen. Neben der Abwanderung ist auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung negativ, pro 1000 Einwohner werden 10,3 Geburten, aber 19,5 Todesfälle registriert (Daten für das Jahr 2003). Der städtische Bezirk Ridder umfasst neben der eigentlichen Stadt auch noch eine städtische Siedlung und elf Dörfer, insgesamt beträgt die Einwohnerzahl 52.057 (1. Januar 2023).

Die Stadt ist auch heute noch stark russisch geprägt, von der Bevölkerung sind 88,1 % Russen, 6,1 % Kasachen, 1,6 % Deutsche, 1,3 % Ukrainer, 1,1 % Tataren, 0,4 % Weißrussen sowie 1,4 % Einwohner anderer Nationalität.

Einwohnerentwicklung[2]
1939 1959 1970 1979 1989 1999 2009 2021
49.974 66.812 72.074 68.135 68.706 56.269 50.500 45.859
Anmerkung: Volkszählungsergebnisse

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt wurde im Jahr 1786 gegründet. Ridder erhielt 1934 die Stadtrechte. Bis zum Jahr 1941 trug sie den heutigen Namen, benannt nach Philipp Ridder (1761–1838), welcher die hiesigen Erzvorkommen entdeckte. 1941 wurde Ridder in Leninogorsk umbenannt, die Stadt trug diesen Namen bis ins Jahr 2002, als die offizielle Rückbenennung beschlossen wurde. Im März 2013 fanden in der Gegend um Ridder die Ski-Orientierungslauf-Weltmeisterschaften statt.

In Ridder bestand das Kriegsgefangenenlager 347, Leninogorsk, für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ridder sind ein Heimatmuseum sowie ein Botanischer Garten (Алтайский ботанический сад/Altaiski Botanitscheski Sad) zu besichtigen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ridder ist ein Zentrum des Bergbaus und der Buntmetallverarbeitung. Der Konzern Kazzinc hat hier ein Werk zur Erzaufbereitung als auch ein Werk zur Erzverarbeitung; er betreibt auch mehrere Tagebaue in der Umgebung der Stadt. Es gibt holzverarbeitende und Bekleidungsfabriken, ferner Nahrungsmittelindustrie und Maschinenbau.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Europastraße 40 führt von Ridder nach Calais in Frankreich. Sie ist mit mehr als 8 000 Kilometern Länge die längste Europastraße.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ridder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Численность населения Республики Казахстан в разрезе областей, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2023 года. (Excel; 109 KB) new.stat.gov.kz, abgerufen am 12. März 2023 (russisch).
  2. Kazakhstan: Cities and towns. pop-stat.mashke.org, abgerufen am 24. August 2020 (englisch).
  3. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.