Riemers Welt

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Die Ausstellung „Riemers Welt“ ist eine 2018 eröffnete Dauerausstellung mit naturhistorischen und ethnologischen Objekten im Museum der städtischen Sammlungen im Zeughaus in der Lutherstadt Wittenberg.[1][2]

Bezug zum musealen Gesamtkonzept im Zeughaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung befindet sich im Obergeschoss (dem Dachgeschoss) des Zeughauses. Es werden ca. 1500 Exponate der Sammlung des Berliner Handschuhfabrikanten Julius Riemer (1880–1959) auf über 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche gezeigt. Der Sammler Julius Riemer wird als Teil der Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert vorgestellt. Auf diese Weise wird die stadtgeschichtliche Ausstellung „Wittenberg im Wandel der Jahrhunderte“ im ersten Stock ergänzt und erweitert. Es schließt sich gleichzeitig der mit den als „Kronjuwelen“ bezeichneten Exponaten im Erdgeschoss begonnene Rundgang. Dennoch funktionieren die beiden Hauptetagen des Museums nach Vorstellung der Planer auch unabhängig voneinander und unterscheiden sich stark in ihrem musealen Charakter: Die Sammlung von Julius Riemer wird als Schaumagazin inszeniert. Mehr als 75 Prozent aller im Zeughaus ausgestellten Objekte gehören so in den Bereich der Naturkunde und Ethnologie. Bewusst wurde wie im ersten Stock auf eine Unterteilung des Stockwerks in kleinere Einzelräume verzichtet. Die architektonischen Besonderheiten des historischen Gebäudes bleiben für die Besucher somit erfahrbar.[3][4]

Ausstellungsinhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung ist die einzige permanente ethnologische Ausstellung in Sachsen-Anhalt, die Exponate von verschiedenen Kontinenten präsentiert. Es werden zu etwa gleichen Teilen Objekte der Naturkunde- und der Ethnologie gezeigt. Ein Schwerpunkt innerhalb der ethnologischen Abteilung liegt auf Afrika und Ozeanien. Das Alte Ägypten, das präkolumbische Amerika und Japan sind ebenfalls durch Exponate vertreten. Die naturkundliche Abteilung ist nach Tierklassen geordnet und setzt Schwerpunkte auf Primaten, weitere Säugetierklassen, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische, sowie wirbellose Tiere. Eine Vitrine widmet sich der Osteologie und beherbergt als besonderen Schatz das Skelett eines Riesenalks. Eine weitere Vitrine stellt die einheimische Wirbeltierfauna vor und verweist so auf die Regional- und Stadtgeschichte. Ein weiterer Ausstellungsbereich befasst sich biographisch mit Julius Riemer als Sammler und Mäzen und rekonstruiert sein Arbeitszimmer.[5]

Hintergründe und didaktische Konzepte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In mehrjähriger Vorbereitungszeit wurde die Ausstellung der Städtischen Sammlungen Wittenberg in Kooperation mit dem Freundeskreis der Julius Riemer Sammlung erarbeitet. Das Konzept und die Ausstattung der Ausstellung entwarf die Firma Kocmoc. Der Ethnologe Nils Seethaler wirkte als wissenschaftlicher Berater und verfasste die Ausstellungstexte.[6][7][8][9] Mit Hilfe von ca. 100 in der Ausstellung angebrachten Leittexten werden wissenschaftliche Inhalte vermittelt, um die große Zahl der ausgestellten Exponate didaktisch zu erschließen. Je 15 Leitobjekte zur Naturkunde und Ethnologie werden in gesonderten Vitrinen hervorgehoben und bilden einen roten Faden zum Gang durch den Raum. Im Zentrum der Ausstellung befindet sich eine Installation in Form eines Karussells, die experimentell ethnologische und naturwissenschaftliche Exponate in Beziehung setzt und somit auf die Möglichkeit der Verknüpfung von Wissen anspielt. Auf dieser Etage befindet sich auch ein Raum, der insbesondere der Museumspädagogik zur Verfügung steht. Ein erweitertes museumspädagogisches Programm zur Darstellung spezifischer Fachthemen ist angedacht.[10][11][12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.mz-web.de/wittenberg/stadtmuseum-im-zeughaus-und-es-bewegt-sich-doch-bei-riemer-sammlung-31767184
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. November 1998)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wittenberg.de
  3. Irina Steinmann: „75“ Prozent Riemer. Eröffnung. Museum stößt auf Wohlgefallen. In: Weihnachtsausgabe der Mitteldeutschen Zeitung am 24. 12. 2018, S. 9.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wittenbergersonntag.de
  5. https://www.mz-web.de/wittenberg/stadtrat-wittenberg-freude-zahlt-sich-aus-31778848 (abgerufen am 25.12.18)
  6. https://www.mz-web.de/wittenberg/bilder/in-bildern-wittenberger-stroemen-in-ihr-neues-stadtmuseum-31782974 (abgerufen am 25.12.18)
  7. https://riemer-museum.de/ (abgerufen am 25.12.18)
  8. https://kocmoc.net/arbeiten/wittenberg_stadtmuseum/ (abgerufen am 25.12.18)
  9. Irina Steinmann: „75“ Prozent Riemer. Eröffnung. Museum stößt auf Wohlgefallen. In: Weihnachtsausgabe der Mitteldeutschen Zeitung am 24. 12. 2018, S. 9.
  10. https://www.mz-web.de/wittenberg/stadtmuseum-im-zeughaus-bald-wird-eroeffnet--31710998 (abgerufen am 25.12.18)
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Oktober 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wittenberg.de (abgerufen am 25.12.18)
  12. @1@2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.