Riesenlilien

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Riesenlilien

Cardiocrinum giganteum in China

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Riesenlilien
Wissenschaftlicher Name
Cardiocrinum
Lindl.
Cardiocrinum cordatum, Illustration

Die Riesenlilien (Cardiocrinum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Die Gattung besteht aus nur drei mehrjährigen Arten, die alle winterhart sind. Die Gattung ist nah verwandt mit den Lilien (Lilium), zu denen ihre Arten früher auch gezählt wurden.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus einem Samen wachsen Cardiocrinum-Arten über fünf Jahre hinweg in einer immer dichter werdenden Rosette aus großen, herzförmigen, rein grünen Blättern mit glänzender Oberfläche. Ab der Blühreife entwickeln sie einen hohen, unverzweigten Blütenstamm. Mit Beginn der Blüte Anfang Juni hängen am Blütenstiel vier bis zwanzig reinweiße, bis zu 20 cm lange, röhrenförmige Trompetenblüten, die deutlich und angenehm duften. Die Blüten können einen lilafarbenen Streifen an der Unterseite aufweisen.

Neben der generativen Vermehrung über Samen vermehren sich Cardiocrinum-Arten auch vegetativ. Die Pflanzen sterben nach der Samenreife ab, bilden aber bis zu zehn Tochterzwiebeln aus, die in drei bis fünf Jahren Blühreife erlangen.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Arten der Gattung Cardiocrinum sind in Asien beheimatet. Sie bevorzugen Standorte im Halbschatten sowie lockeren und gut gedüngten, immer leicht feuchten Boden auf Torfbasis.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Himalaja-Riesenlilie (Cardiocrinum giganteum) findet sich gelegentlich als Pflanzenrarität im Handel. Eine andere Verwendung für Cardiocrinum-Arten ist nicht bekannt.

Herzblättrige Japanische Riesenlilie (Cardiocrinum cordatum) in Japan

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gattung Cardiocrinum lassen sich drei Arten unterscheiden:[1]

  • Chinesische Riesenlilie (Cardiocrinum cathayanum (E.H. Wilson) Lindl.): Bis 80 cm groß, aus dem zentralen und östlichen China[1]
  • Herzblättrige Japanische Riesenlilie (Cardiocrinum cordatum (Thunb.) Makino): 100 bis 250 cm groß, in feuchten Nadelholz- und Bambuswäldern in Japan auf der südlichen Honshu-Insel, Shikoku und Kyushu, auf Sachalin und den südlichen Kurilen[1]; mit einer zusätzlichen Varietät:
    • Cardiocrinum cordatum var. glehnii (F. Schmidt) H. Hara: Blüten röhrenförmiger und grünlich.
  • Himalaja-Riesenlilie (Cardiocrinum giganteum (Wall.) Makino): 250 bis 400 cm; sie kommt im Himalaja bis China vor, mit zwei Varietäten:
    • Gewöhnliche Himalaja-Riesenlilie (Cardiocrinum giganteum var. giganteum): In Gebirgshochlagen des Ost-Himalaya bis Myanmar und Tibet[1]
    • Rotstängelige Himalaja-Riesenlilie (Cardiocrinum giganteum var. yunnanense (Leichtlin ex Elwes) Stearn; Syn.: Cardiocrinum mirabile (Franch.) Makino): Blüten aufrechter und mittig stark rot, Heimat: China und Myanmar[1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Cardiocrinum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Juli 2018..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Riesenlilien (Cardiocrinum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien