Rio Jordão (Iguaçu)

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Rio Jordão
Daten
Lage im Süden von Paraná, Brasilien
Flusssystem Rio Paraná
Abfluss über Rio Iguaçu → Rio Paraná → Rio de la Plata → Atlantik
Ursprung Quelle im Munizip Guarapuava
25° 26′ 13″ S, 51° 27′ 12″ W
Quellhöhe 958 m (GoogleMaps)
Mündung in den Rio IguaçuKoordinaten: 25° 46′ 31″ S, 52° 7′ 18″ W
25° 46′ 31″ S, 52° 7′ 18″ W
Mündungshöhe 514 m (GoogleMaps)
Höhenunterschied 444 m
Sohlgefälle 2,8 ‰
Länge 156 km (Luftlinie Ursprung bis Mündung, errechnet aus Koordinaten: 77 km)
Linke Nebenflüsse Rio Bananas, Rio Cadeado, Rio Pinhão, Rio Capão Grande
Rechte Nebenflüsse Rio das Pedras, Rio Cascavel, Rio Coutinho, Rio Campo Real, Rio Caracu
Durchflossene Seen keine
Durchflossene Stauseen keine
Schiffbarkeit nein
Karte

Der Rio Jordão ist ein Fluss im Süden des brasilianischen Bundesstaats Paraná.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einer der Expeditionen des 18. Jahrhunderts ins Landesinnere fielen einmal mehrere Personen, darunter Oberstleutnant Afonso Botelho, versehentlich in den Fluss. Dieser wurde daraufhin von den Leuten, die sich gegen ihren Willen darin "taufen" ließen, Jordan genannt, nach dem biblischen Jordan, in dem Jesus Christus getauft wurde. Dies geschah am 15. Dezember 1771.

Jesuitenpriester kamen zusammen mit ihren indianischen Schützlingen auf der Flucht vor den Sklavenjägern aus São Paulo um 1628/30 an die Mündung des Rio Capivarussu (damaliger Name des Rio Jordão) in den Rio Iguaçu. Daraus entstand eine Legende über das Geheimnis verborgener Schätze. Nach der Militärexpedition von Cândido de Almeida Souza von 1770 wurde die Mündung des Rio Capivarussu vermessen.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Einzugsgebiet des Rio Jordão befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (Dritte oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Quellgebiet liegt im Munizip Guarapuava auf 958 m Meereshöhe. Er entsteht aus dem Zusammenfluss von Rio das Pedras und Rio Bananas im städtischen Parque Recreativo do Rio Jordão etwa 5 km südlich der Stadtmitte von Guarapuava in der Nähe der Eisenbahnlinie Ramal de Guarapuava.[3][4]

Der Fluss verläuft mit vielen Windungen zunächst in westlicher Richtung und schwenkt nach etwa 50 Flusskilometern an der westlichen Munizipgrenze von Guarapuava nach Südwesten.

Er fließt auf der Grenze zwischen den Munizipien Foz do Jordão und Reserva do Iguaçu von rechts in den Rio Iguaçu. Er mündet auf 514 m Höhe. Die Entfernung zwischen Ursprung und Mündung beträgt 77 km.[3] Er ist 156 km lang.[5]

Munizipien im Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste der Munizipien umfasst nach dem Quellort Guarapuava:

  • rechts: Candói, Foz do Jordão
  • links: Pinhão, Reserva do Iguaçu

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten der Nebenflüsse sind:

Wasserkraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Rio Jordão das Munizip Guarapuava verlassen hat, speist er mehrere Wasserkraftwerke (portugiesisch: PCH = Pequena Central Hidreletrica):

  • PCH Santa Clara
  • PCH Salto São Pedro
  • PCH Fundão[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VOCABULARIO GEOGRÁFICO DO ESTADO DO PARANÁ. In: IBGE (Hrsg.): Contribuição para o Dicionário Geográfico Brasileiro. Band 3. SERVIÇO GRÁFICO DO INSTITUTO BRASILEIRO DE GEOGRAFIA E ESTATÍSTICA, Rio de Janeiro 1950 (brasilianisches Portugiesisch, 151 S., gov.br [PDF; abgerufen am 11. September 2022] aktuell bis April 1946).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 1. Oktober 2022 (auf Basis von OpenStreetMap-Material).
  4. a b c Weg: Rio Jordão (476991317). In: OpenStreetMap. OSM, abgerufen am 19. Oktober 2022.
  5. Google Maps. Abgerufen am 16. Oktober 2022 (Länge per "Entfernung-Messen"-Funktion mit ca. 4 Teilabschnitten pro km ermittelt).