Rissoschnecken

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Rissoschnecken

Gehäuse von Rissoina crassa

Systematik
Überordnung: Caenogastropoda
Ordnung: Sorbeoconcha
Unterordnung: Hypsogastropoda
Teilordnung: Littorinimorpha
Überfamilie: Rissooidea
Familie: Rissoschnecken
Wissenschaftlicher Name
Rissoidae
Gray, 1847

Die Rissoschnecken oder Kleinschnecken (Rissoidae, benannt nach dem Naturforscher Joseph Antoine Risso) sind eine artenreiche Familie winziger bis kleiner Schnecken aus der Gruppe der Caenogastropoda, die weltweit in allen großen Ozeanen zu finden sind.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ausschließlich marinen Rissoschnecken besitzen kegelförmige bis breit eiförmige oder auch schmal längliche, glatte bis variabel skulpturierte, ungenabelte Gehäuse, die je nach Art rund 1 mm bis etwa 1,1 cm groß werden können. Die Umgänge des Gewindes sind leicht gewölbt und weisen feine bis gröbere Riefen oder Rippen auf. Die Gehäusemündung ist kreis- bis eiförmig. Das dicke, hornige Operculum der Schnecken ist eiförmig bis annähernd kreisförmig und an der Innenseite mit einem stiftartigen Vorsprung versehen.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rissoschnecken leben in Sand, feinem Kies, unter Felsen oder Algen, in Felsspalten oder geschützten Bereichen des Küstensaums auf Wasserpflanzen. Viele Arten scheiden mit einer Drüse am Fuß Schleim ab, mit dem sie sich am Substrat verankern. Die Rissoschnecken fressen meist Kieselalgen, andere einzellige Algen oder Stückchen größerer Algen. Über den Lebenszyklus dieser sehr kleinen Schnecken ist kaum etwas bekannt.

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dünnschalige Rissoa (Rissoa membranacea) – der grüne Streifen ist Seegras (Zostera marina)

Zur Familie Rissoidae gehören folgende Gattungen:[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropoda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, Band 32, Berlin 2000, S. 43, ISBN 3-89582-077-6.
  • John Wesley Tunnell: Encyclopedia of Texas Seashells: Identification, Ecology, Distribution, and History. Texas A&M University Press, College Station (Texas) 2010, S. 148.
  • Peter J. Hayward, John S. Ryland: Handbook of the Marine Fauna of North-West Europe. Oxford University Press, Oxford 2017. 16. Rissoidae.
  • Bernhard Klausnitzer: Stresemann – Exkursionsfauna von Deutschland. Band 1: Wirbellose (ohne Insekten). Springer-Verlag, Berlin 2019, S. 175.
  • Werner DeHass und Fredy Knorr: Was lebt im Meer an Europas Küsten? Albert Müller Verlag AG, Rüschlikon-Zürich 1990, S. 149, ISBN 3-275-00977-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rissoschnecken (Rissoidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. World Register of Marine Species, Rissoidae Gray, 1847