Roßlau-Typ

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Roßlau-Typ
Uttum (hier in Falmouth)
Uttum (hier in Falmouth)
Schiffsdaten
Land Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda
Schiffsart Küstenmotorschiff
Bauwerft Roßlauer Schiffswerft
Bauzeitraum 1991 bis 1993
Gebaute Einheiten 5
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 81,80 m (Lüa)
77,50 m (Lpp)
Breite 11,30 m
Seitenhöhe 5,52 m
Tiefgang (max.) 4,50 m
Vermessung 1.662 BRZ / 810 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Deutz-MWM-Dieselmotor (Typ: SBV 6 M 628)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 600 kW (816 PS)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2.358 tdw
Container 80 TEU
Rauminhalt 3.000 m³
Sonstiges
Klassifizierungen DNV GL

Der Roßlau-Typ ist eine aus fünf Einheiten bestehende Serie von Küstenmotorschiffen der Roßlauer Schiffswerft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe wurden 1991 bis 1993 für die Reederei Bockstiegel in Emden gebaut. Der Bau der fünf Küstenmotorschiffe für die Reederei Bockstiegel sowie sechs weiterer Küstenmotorschiffe für die Reederei H.H. Wübbe Nachf. in Hamburg rettete die nach der deutschen Wiedervereinigung in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Werft.[1]

Die Reederei Bockstiegel gab die Bereederung der Schiffe Anfang 2002 an die Reederei Erwin Strahlmann ab.[2] 2004 wurden die Schiffe von Bockstiegel an Strahlmann verkauft.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe werden von einem Deutz-MWM-Dieselmotor des Typs SBV 6 M 628 mit 600 kW Leistung angetrieben, die über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Festpropeller wirken. Für die Stromerzeugung stehen zwei MWM-Dieselgeneratoren des Typs D234 V8 mit jeweils 104 kW Leistung zur Verfügung. Für den Hafen- und Notbetrieb wurde ein Deutz-Dieselgenerator des Typs F5L 413 FR mit 68 kW Leistung verbaut. Die Schiffe sind mit einem elektrisch angetriebenen Bugstrahlruder mit 140 kW Leistung ausgestattet.

Die Decksaufbauten befinden sich achtern. Das Brückendeck ist von den übrigen Aufbauten getrennt und höhenverstellbar. Zusätzlich können die beiden Schiffsmasten zur Unterquerung von Brücken geklappt werden. Vor den Aufbauten befindet sich ein 52 Meter langer und 9 Meter breiter Laderaum. Die Höhe des Raums beträgt 6,49 Meter. Der Laderaum der Schiffe ist boxenförmig und wird mit hydraulisch betriebenen Faltlukendeckeln verschlossen. Die Schiffe sind mit zwei Schotten ausgerüstet. Die Tankdecke kann mit 12 t/m², die Lukendeckel mit 1,5 t/m² belastet werden.

Die Schiffe sind für den Transport von Containern ausgestattet. Die Containerkapazität beträgt 80 TEU.

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roßlau-Typ
Bauname Baunummer IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Spätere Namen und Verbleib
Rysum 241 9015424 8. April 1991
15. Juni 1991
Februar 1992
1991: Saar Emden, 1996: Rysum, 2020: Talis, 2023: Semsa
Eilsum 242 9015436 22. April 1991
2. August 1991
Februar 1992
1992: Saar Lisboa, 1996: Eilsum, 2019: Sed Trio, 2022: Lucky Sed
Pilsum 243 9015448 19. Mai 1992
14. August 1992
März 1993
1993: Saar Rotterdam; 1996: Pilsum, 1998: Heiko B, 2002: Pilsum, 2020: Vulin
Uttum 244 9015450 10. Juli 1992
18. März 1993
November 1993
1993: Saar Antwerp, 1997: Uttum, 2020: Kata, 2022: Lucky Luke
Dornum 245 9015462 9. Oktober 1992
18. März 1993
November 1993
1993: Saar Madrid, 1996: Dornum, 2019: Jack Trio, 2022: Lucky Jack

Die Schiffe waren ursprünglich nach Orten in Ostfriesland benannt. Sie fuhren unter der Flagge von Antigua und Barbuda mit Heimathafen St. John’s.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roßlau-Typ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Datenblatt (Memento vom 6. Dezember 2019 im Internet Archive), R.E.S. Chartering (PDF, 956 kB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Silvia Bürkmann: Roßlaus Seemänner: Einmal Werft ist immer Werft, Mitteldeutsche Zeitung, 21. Mai 2016. Abgerufen am 22. Mai 2017.
  2. Strahlmann-Flotte wächst auf 42 Einheiten, Schiff & Hafen, 8. März 2002. Abgerufen am 22. Mai 2017.