Robatayaki

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Robatayaki
Eingelassener Irori-Herd
Ayu-Fisch auf Robatayaki-Art im Sandbett gegrillt

Robatayaki (japanisch 炉端焼き) ist eine Grillmethode in speziellen japanischen Restaurants, wo die Gäste direkt am Grillherd sitzen, der dem ländlichen japanischen Irori nachempfunden ist, jedoch auf eine wohnlichere Art. Der traditionelle „versunkene“ Irori-Herd ist eine rechteckige Öffnung im Holzfußboden, die mit Sand und glühender Holzkohle gefüllt ist, man sitzt am Fußboden um den Herd herum. In einem Robatayaki-Restaurant ist der Grillherd in eine Theke eingebaut und die Gäste sitzen auf Stühlen. In vielen Robatayaki-Restaurants ist der (Irori-)Herd in ein erhöhtes Podest eingelassen, sodass die Köche auf den Knien oder im Schneidersitz wie an einem traditionellen „versunkenen“ Irori arbeiten. Das Essen wird auf langen Paddeln serviert.[1]

Robata bedeutet wörtlich auf Japanisch ‚Feuerstelle‘ und robata-yaki demnach ‚Feuerstellen-Braten‘. Teils werden auch die Grillgerichte selber robatayaki genannt (auch kurz: robata). Die Restaurants, die sich auf diese Grillmethode spezialisiert haben, heißen robatayaki-ya, es gibt sie mittlerweile weltweit. Sie bieten neben Fischgerichten viele verschiedene Grillgerichte an, je nach Geschmack und Erfahrung des Kochs und den Forderungen der Kunden.[2][3][4]

Ein Robatayaki-Restaurant bietet auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor für die Besucher, inmitten einer Geräuschkulisse von Schreien und Rufen des Servicepersonals und der Köche. Das laute „Hallo! – Willkommen! – Hinsetzen!“ ist die Norm in solchen Restaurants, ebenso wie eine spezielle Klatsch-Zeremonie der Köche bei jedem Schichtwechsel.[1]

Robatayaki-Methode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den robatayaki-ya befindet sich vor dem „Herdgrill“ eine große Theke, auf der verschiedene Grillzutaten zur Auswahl ausliegen. Die Gäste sitzen direkt an der Theke und sagen dem Koch, was sie gegrillt haben möchten. Der Koch entnimmt die gewählten Zutaten und bereitet sie vor den Augen der Gäste zu. Wenn eine Bestellung fertig ist, reicht der Koch sie auf einer Art langstieligen Holzschaufel über die Theke an den Kunden weiter. Dazu werden Bier und Sake als Getränk serviert.[5]

Typische Gerichte, die in den robatayaki-ya angeboten werden, sind beispielsweise Kara-yaki (Schalentiere in der Schale), Yaki-niku (Grillfleisch), Yaki-onigiri (gegrilltes Reisklößchen), Yaki-tori (gegrilltes Hähnchenfleisch), Yaki-yasai (Grillgemüse) und Yaki-zakana (Grillfisch), außer gegrillten Garnelen, Fisch, Fleisch usw. auch Nasu (Aubergine) und Jagaimo (Kartoffel).[6][5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Video Speisenzubereitung und Bedienung mit langstieligen Padeln in einem Robatayaki-Restaurant
  • Video Klatsch-Zeremonie in einem Robata-Restaurant, wenn Köche die Schicht wechseln

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lichfield, Patrick: Courvoisier's book of the best. [2nd ed.]. Salem House, Topsfield, Massachusetts 1988, ISBN 0-88162-375-X, S. 244.
  2. Ken Albala: Food Cultures of the World Encyclopedia. ABC-CLIO, 2011, ISBN 978-0-313-37626-9, S. 119 (google.de [abgerufen am 24. August 2019]).
  3. Michael Ashkenazi, Jeanne Jacob, Michael Ashkenazi Michael Ashkenazi: The Essence of Japanese Cuisine: An Essay on Food and Culture. Routledge, 2013, ISBN 978-1-136-81549-2, S. 98–101 (google.de [abgerufen am 24. August 2019]).
  4. John Ayto: The Diner's Dictionary: Word Origins of Food and Drink. OUP Oxford University Press, 2012, ISBN 978-0-19-964024-9, S. 308 (google.de [abgerufen am 24. August 2019]).
  5. a b Richard Hosking: A Dictionary of Japanese Food: Ingredients & Culture. Tuttle Publishing, 2015, ISBN 978-1-4629-0343-6, S. 108 f. (google.de [abgerufen am 24. August 2019]).
  6. Boye Lafayette De Mente: Dining Guide to Japan: Find the right restaurant, order the right dish, and pay the right price! Robata-yaki. Tuttle Publishing, 2011, ISBN 978-1-4629-0317-7 (google.de [abgerufen am 27. August 2019]).