Robinieae

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Robinieae

Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Robinieae
Wissenschaftlicher Name
Robinieae
Bercht. & J.Presl

Robinieae ist eine Tribus in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Ihre Arten sind ursprünglich nur in der Neuen Welt beheimatet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Gliricidia sepium
Zygomorphe Blüten von Robinia pseudoacacia

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen, Sträucher oder Bäume. Die Pflanzenteile sind manchmal drüsig behaart (Trichome).

Die wechselständig angeordneten Laubblätter bestehen aus Blattstiel und Blattspreite. Der Blattstiel ist gepolstert. Die Blattspreite ist paarig oder unpaarig gefiedert. Die Fiederblättchen stehen sich an der Rhachis mehr oder weniger gegenständig gegenüber. Es können schmale Nebenblätter vorhanden, manchmal sind sie zu Stacheln umgewandelt oder sie fehlen. Es sind oft auch Nebenblätter der Fiederblättchen vorhanden.

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden seitenständige, einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln stehende, meist hängende, traubige Blütenstände gebildet. Die häutigen Tragblätter sind früh hinfällig.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig, manchmal zweilippig verwachsen; von den fürn Kelchzähnen sind zwei mehr oder weniger stark verwachsen. Die Blütenkrone hat den typischen Aufbau der Schmetterlingsblütler mit fünf Kronblättern. Die Fahne besitzt an ihrer Basis oft Anhängsel. Die Flügel sind nicht mit dem Schiffchen verwachsen. Von den zehn Staubfäden ist eines frei oder alle sind miteinander verwachsen, aber bilden nur selten eine geschlossene Röhre. Die Staubbeutel sind alle mehr oder weniger gleich. Das einzige oberständige Fruchtblatt enthält meist einige bis viele, selten nur zwei bis eine Samenanlagen.

Hülsenfrüchte von Robinia pseudoacacia

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die holzigen bis dünn-ledrigen, zweiklappigen Hülsenfrüchte enthalten selten nur einen, meist einige bis viele Samen und sind nur selten zwischen ihnen septiert. Die Samen sind breit-eiförmig oder länglich und flach.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet befindet sich in der Neuen Welt. Besonders viele Arten sind in Zentral- und im westlichen Südamerika beheimatet.

Laubblätter und Blütenstand von Robinia neomexicana
Äste mit Blütenständen und gefiederten Laubblättern von Gliricidia sepium
Wüsteneisenholz (Olneya tesota)

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tribus Robinieae wurde 1820 durch Friedrich von Berchtold und Jan Svatopluk Presl in O přirozenosti rostlin aneb rostlinář: …, S. 229 aufgestellt.

Die Tribus Robinieae enthält etwa elf Gattungen[1] und etwa 70 Arten in der Neuen Welt:

  • Coursetia DC. (Syn.: Benthamantha Alef., Callistylon Pittier, Chiovendaea Speg., Cracca Benth., Humboldtiella Harms, Neocracca Kuntze): Die fast 40 Arten sind in der Neuen Welt verbreitet.[2]
  • Genistidium I.M.Johnst.: Es gibt nur eine Art:
  • Gliricidia Kunth: Die nur zwei Arten sind in der Neotropis verbreitet. Darunter:
    • Gliricidia sepium (Jacq.) Walp.: Sie wird im Tropengürtel angebaut.
  • Hebestigma Urb.: Es gibt nur eine Art:
  • Lennea Klotzsch: Die nur drei Arten sind in Zentralamerika von Mexiko bis Panama verbreitet.
  • Olneya A.Gray: Es gibt nur eine Art:
  • Peteria A.Gray: Die etwa vier Arten sind von den USA bis Mexiko verbreitet.
  • Poissonia Baill.: Die etwa vier Arten sind in Peru, Bolivien und Argentinien verbreitet.[2]
  • Poitea Vent. (Syn.: Bembicidium Rydb., Corynella DC., Notodon Urb., Sabinea DC., Sauvallella Rydb., Vilmorinia DC.): Es gibt etwa 13 Arten.
  • Robinien (Robinia L.): Die vier (bis zehn) Arten sind ursprünglich von den Vereinigten Staaten bis ins nördliche Mexiko verbreitet.
  • Sphinctospermum Rose: Es gibt nur eine Art:

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hang Sun, Bruce Bartholomew: Robinieae., S. 320 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 10: Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-91-7. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • Robert Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen, Band XIB-2, Springer, 2001. ISBN 3-7643-5862-9 (Robinieae: Seite 261–276)
  • Matt Lavin, Martin F. Wojciechowski, Peter Gasson, Colin Hughes & Elisabeth Wheeler: Phylogeny of robinioid legumes (Fabaceae) revisited: Coursetia and Gliricidia recircumscribed, and a biogeographical appraisal of the caribbean endemics, In: Systematic Botany, Volume 28, Nr. 2, 2003, S. 387–409.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Taxonomie der Tribus Robinieae bei GRIN.
  2. a b David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage, Cambridge University Press 2008. ISBN 978-0-521-82071-4.
  3. Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS – LegumeWebWorld Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
  4. Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS – LegumeWebWorld Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
  5. Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS – LegumeWebWorld Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
  6. Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS – LegumeWebWorld Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Robinieae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien