Rohrmühle (Altenkunstadt)

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Rohrmühle

Lage und Geschichte
Rohrmühle (Bayern)
Rohrmühle (Bayern)
Koordinaten 50° 7′ 5″ N, 11° 14′ 0″ OKoordinaten: 50° 7′ 5″ N, 11° 14′ 0″ O
Standort Deutschland Deutschland
Gewässer Weismain
Erbaut Vor 1180
Stillgelegt 1973
Zustand Nach Brand im Jahr 1973 vollständig abgerissen
Technik
Nutzung Getreide- und Schneidmühle
Mahlwerk Um 1800: drei Mahlgänge und ein Schneidgang
Antrieb Wassermühle
Wasserrad Zur Hochzeit um 1800 vier, davor und danach zeitweise weniger

Die Rohrmühle[1] war eine Getreide- und Schneidmühle im heutigen Altenkunstadter Ortsteil Röhrig. Sie ist vollständig abgegangen, ohne dass sichtbare Überreste erhalten blieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle wurde erstmals mit dem Erwerb durch das Kloster Langheim im Jahr 1180 urkundlich genannt.[1] Das nächste Mal wurde sie in einer Niederschrift von 1312 im ältesten Langheimer Urbar von 1390 erwähnt.[1] Im Bamberger Bischofsurbar von 1323/1328 ist überliefert, dass der Müller damals jeweils zum Walburga-Feiertag, dem 25. Februar, und an Martini je vier Schilling Denare und einen halben Sümer Weizen, sowie an Fastnacht eine Henne an die Langheimer Äbte abgeben musste.[1]

Nach einem Brand wurde die Mühle im Jahr 1729 neu errichtet.[1] 1801 wurde das Anwesen vom Bamberger Mathematikprofessor und Topografiker Johann Baptist Roppelt als Mühle mit vier Wasserrädern, davon drei Mahlgängen und einem Schneidgang sowie mit Wohnhaus, Stadel und Nebengebäuden beschrieben.[1] Das Lehens- und Vogteirecht unterstand bis 1803 dem Kloster Langheim.[1] Die Steuer für das Fischwasser hinter der Mühle war an Weismain zu zahlen.[1]

Im Jahr 1973 brannte die Mühle nieder.[1] Mitte der 1970er Jahre wurden die Reste Stück um Stück beseitigt.[1] Im Jahr 1977 wurde auf dem ehemaligen Mühlenanwesen das Altenkunstadter Schul- und Sportzentrum errichtet.[1] Die Mühle befand sich an der Stelle, an der nun der asphaltierte Weg westlich der Kordigasthalle vorbeiführt.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Tilmann Breuer beschrieb 1962 die Mühle als „zweigeschossiges langgestrecktes Gebäude mit Halbwalmdach“.[1] Aus der damals verputzten Fassade traten die zum Teil profilierten und geohrten Tür- und Fensterrahmungen (vor allem im Erdgeschoss) aus Sandstein hervor.[1] Die Türflügel der großen Eingangstür stammten aus dem 19. Jahrhundert und waren mit Schnitzereien verziert. Die Rahmungen der Fenster im Obergeschoss wiesen klassizistisches Dekor auf.[1] Eine Holzfigur des heiligen Florian aus dem Jahr 1729 war in einer mit Blütendekor umrahmten Nische im Obergeschoss eingelassen.[1] Das Nebengebäude aus dem 18. Jahrhundert schloss mit einem zur Hälfte abgewalmten Mansarddach ab.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jutta Böhm, Joachim Pander: Mühlen-Radwanderung. Main-Rodach. Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels), 2002, 58 S. (zahlr. Ill., Kt.)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Böhm (2002), S. 18.