Rolf A. Klünter

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Rolf A. Klünter (auch Kluenter) (* 1956 in Bürvenich bei Köln) ist ein deutscher bildender Künstler, Filmemacher und Produzent, der überwiegend in Shanghai lebt und im asiatischen Raum lehrt und arbeitet.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Kunstausbildung erhielt Klünter 1976 bis 1982 beim Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Er gilt als Schüler von Joseph Beuys.[1]

Frühzeitig stellte Rolf Klünter fest, dass ihn besonders die ostasiatische Kunst von Nepal anzieht. Aus diesem starken Interesse resultierte nach dem Studium ein langer Aufenthalt an der Tribhuvan University in Kathmandu mit der Übernahme eines Lehramts, das er bis 1996 innehatte. Danach ging der Künstler an die Shanghai Theatre Academy.[2]

Rolf Klünter begann zunächst mit traditionellen Methoden und Mitteln zu zeichnen wie Öl auf Canvas, bevor er sich speziellen Farbdarstellungen zuwendete und „schwarz“ als das Fehlen von Farbe sowie als Gegenspieler der üblichen weißen Papiere für sich entdeckte.

In Shanghai arbeitet er seit 1996 auch als Kunstdirektor mit und für Kathy Kuai Jin (seine Ehefrau) und Richard C. Ke Minlong, die seit 1990 als Team Bodhi bonzai creativity auftreten und ihre Arbeiten mit folgenden Stichworten beschreiben:[3]

„Art films. Experimental outlook. Paper-movie. Conceptual photography. Progressive design. Expanding boundaries. trans-MEDIA. Empowerment. Cultural appropriateness. Incentive. Trend setting. Social network. Live streaming. Artist Editions. Merchandising. Publishing. Digital Archiving. Viral marketing. Business strategies.”
(dt: Künstlerische Filme. Experimenteller Ausblick. Papier-Film. Konzeptionelle Fotografie. Fortschrittliches Design. Grenzen erweitern. trans-MEDIA. Ermächtigung. Kulturelle Angemessenheit. Ansporn. Trends setzen. Soziales Netzwerk. Live-Streaming. Künstler-Editionen. Merchandising. Veröffentlichen. Digitale Archivierung. Virales Marketing. Geschäftsstrategien)“

Klünter unterhält Ateliers in Shanghai, Kathmandu und Bürvenich (Vor-Eifel), Deutschland.

An der chinesischen Kunsthochschule der Tai Hu Universität in Wuxi bekleidet er seit 2020 ein Lehramt.[4]

Familiäres

Rolf A. Klünter ist verheiratet mit Kathy Kuai Jin, sie haben zusammen einen Sohn (Richard).

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klünters Malereien sind vor allem abstrakt und „von Elementen westlicher Hochkunst-Inventionen“ beeinflusst. Das verdeutlichen die Pinselsetzungen, Überlappungen, Aussparungen, gesprühte Lack-Lasuren und frei fließende Tintenlinien, ein „gegenstandsloser Formenkanon“.[2]

Seine Fotos setzt er oft auch in Verbindung mit multimedialen Möglichkeiten ein.[2]

Als Basispapier benutzt Klünter meist schwarzes Papier, das er eigens für seine Kunstobjekte in Nepal herstellen lässt (Lokta Paper), malt aber auch auf Keramik und anderen Farbpapieren sowie anderen Untergründen.[5]

Ansonsten greift er auch auf lokale Materialien wie Ganga[6] oder Acryl mit chinesischer Tusche zurück.[7]

Multimedia:

  • 2020: Der Hans Litten Aufschrei/The Hans Litten Outcry[4]
    Mittels Fotos und einer interaktiven Installation stellt der Künstler das Kreuzverhör des Kommunisten Hans Litten dar, welches Adolf Hitler im Edenpalast im Jahr 1931 durchführte und diesen dabei zugleich bloßstellte. Der Betrachter kann somit auch den späteren Leidensweg von Hans Litten durch mehrere deutsche Konzentrationslager nachempfinden, bis zu dessen Ermordung 1938. Die Fotos wurden mit dem Schauspieler Markus Gertken an authentisch-historischen Orten in Berlin nachgestellt.[4]

Papier und Fotos:

  • 2004: (ohne Titel), Pastell und Acryl auf collagiertem Papier; 70 × 100 cm; signiert und datiert Rolf Kluenter 2004
  • 2004/2005: melancholia meets sophia, Papier, 250 × 240 × 25 cm[7]
  • 2005: dual system, Papier, 241 × 91 cm[7]
  • um 2021: Photography of the Buervenich wall painting Golden Tree – bodhi bonzai by Kunsang Rangdol in September 2018, 30 × 30 cm.

Filme:

  • Tharu Village, das monotone dörfliche Leben in einem Himalaya-Dorf
  • Urban Retreat, eine Gesichtspflegeprozedur in einem Shanghaier Schönheits-Salon
  • 2014: Kleiner Kosmos Felsenkeller[1]
  • 2016: In Full View (Kunstfilm), Uraufführung in Bürvenich[1]
  • Empower[1]
  • Sheltering Rocks[1]

Skulpturen:

  • 2019: Raumflüsterer. Darstellung eines Lebensbaums aus verflochtenen Metalldrähten, der den Anfangsbuchstaben „A“ in vielen Schriften (Sprachen) der Welt enthält und damit die Früchte des Zusammenlebens aller ethnischen Gruppen und Religionen der Welt symbolisiert.[8]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beteiligungen/Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internationale Kunstausstellungen, Galerien und andere Häuser:[4]

Soloausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1984: Goethe-Institut, Kathmandu, Nepal
  • 1992: Bernice Steinbaum Gallery, New York: Sittings[10]
  • 1993: Gallery Bastiaans, Boxmeer (kein Thema)[17]
  • 1999: Linden-Museum, Stuttgart, sowie in Krefeld, in den USA und im Liu Hai Su Museum, Shanghai[17]
  • 2000: Hoke Gallery, Shanghai: yellow dragon rising[17]
  • 2004; National Gallery, Bangkok, Thailand: Secret room; in the back room, Art Scene Warehouse, Shanghai[17]
  • 2006: Art Scene Warehouse, Shanghai, ONE MUST DO NO MORE THAN LOOK[17]
  • 2007–2008: Galerie Ulrike Hrobsky: farther.beyond, anschließend in Shanghai,
    Malereien, Papierinstallation, Photographie, zwei Filme und bedruckte Lichtboxfolien.
    Ausstellungs-Monographie farther.beyond; mit Texten von Tad Williams, Magdalena Kroener, Klaus Flemming, Yin Yan, Andrea Neifhoefer; rund 120 Farbabbildungen (240 Seiten)[2]
  • 2007: Today Art Kunstmuseum: Ost-West-Dialog, Beijing[18]
  • 2008: stageBACK Gallery, Shanghai, China: Limbo grid[17]
  • 2009: Backyard Gallery, Kopenhagen, Dänemark: fragility report[17]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Pondering-pulsating meditation on the oriental world (zusammen mit Abby Wu); paper wood clay 1988-1999; at Liu Hai Su Art Museum, 12.3.1999 – 28.3.1999[19]
  • 2004: Secret Room (zusammen mit Jonathan Liu und Andrea Neifhoefer)[20]
  • 2008: Illustrationen zu nuked | nuklearisiert von Andreas Albrecht[4]
  • 2008: Illustrationen zu Der letzte walzer von Andreas Albrecht[4]
  • 2008: Illustrationen zu katz-diva von Andreas Albrecht[4]
  • 2012: die nacht des respizienten (Texte 2005–2010)[4]
  • 2018: Schlacht.Meister, 5000 Fotos über den im Jahr 2017 stillgelegten Schlachthof in Euskirchen[21]
  • 2018: Achtsame Augenblicke; Begleitbuch zur Ausstellung Firas Sheik Mohammed und Ali Johar[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1989: National Endowment for the Arts, Painting Fellowship[10]
  • 1991: National Endowment for the Arts, Painting Fellowship[10]
  • 1993: Eureka Fellowship, The Fleishhacker Foundation, San Francisco, California[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Spurensuche in Shanghai und Bürvenich. profipress.de, abgerufen am 7. November 2023.
  2. a b c d Ausstellung von Rolf Klünter in der Galerie Hrobsky. 2007, abgerufen am 7. November 2023.
  3. Homepage bodhibonzai.com, hier gibt es eine detaillierte Aufzählung der Projekte des Teams zwischen 1990 und 2021. Abgerufen am 7. November 2023.
  4. a b c d e f g h i Rolf Kluenter. In: artexlibris.com. Abgerufen am 7. November 2023.
  5. siehe Weblinks > Warehouse…
  6. Ganga papers aus Indien; abgerufen am 7. November 2023.
  7. a b c Kathmandu works abgerufen am 7. November 2023.
  8. Rolf A. Klünters Raumflüsterer enthüllt, abgerufen am 7. November 2023.
  9. [1] zusammen mit Chen Xinmao, abgerufen am 6. November 2023.
  10. a b c d e f g h i Rolf Kluenter. artswarehouse.com, abgerufen am 7. November 2023 (Stichwortartige Biografie von Rolf Klünter).
  11. a b Info über eine Kunstauktion bei Peter Karbstein, abgerufen am 7. November 2022.
  12. Wie der Mond sich im Wasser spiegelt.
  13. 6. Shanghai-Biennale + MoCa Envisage, abgerufen am 7. November 2023.
  14. Nexus II – Zeitgenossen im Dialog mit der Sammlung des Mittelrhein-Museums (ab 5.Oktober 2014), abgerufen am 7. November 2022.
  15. Zeichnungen, auf taragoanmuseum.com, abgerufen am 7. November 2023.
  16. Neue Ausstellung im Kunsthaus Taunusstein, Pressemitteilung auf taunusstein.de, abgerufen am 7. November 2022.
  17. a b c d e f g Website von Rolf A. Kluenter, Stand per Nov. 2023.
  18. Ren Rong Art Space, Peking / Ost-West Dialog mit Rolf Kluenter (8.11.-31.12).
  19. Pondering-pulsating meditation on the oriental world, auf www.amazon.de, 1999.
  20. Secret Room auf booklooker.de
  21. Ausstellung zeigt den alten Schlachthof, abgerufen am 7. November 2023.