Roppershain

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Roppershain
Koordinaten: 51° 2′ N, 9° 21′ OKoordinaten: 51° 1′ 54″ N, 9° 21′ 10″ O
Höhe: 220 m ü. NHN
Fläche: 1,48 km²[1]
Einwohner: 202 (Okt. 2016) HW+NW[2]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05682
Karte
Roppershain

Roppershain ist ein Stadtteil von Homberg (Efze) im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roppershain, am Kreuzweg zwischen Homberg und Borken (Hessen) sowie Frielendorf und Wabern gelegen, bedeckt dort den Osthang des Jordanbaches. 225 m über dem Meeresspiegel hat man von hier den freien Blick nach allen Seiten, besonders in Richtung des Kasseler Beckens. Alte Bauernhöfe bestätigen die Fruchtbarkeit dieses Raumes und die dominierende Stellung der Landwirtschaft von alters her. In Roppershain leben heute rund 200 Einwohner.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Kirche

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Roppershain erfolgte im Jahr 1238 unter dem Namen Ruprechteshagen in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Haina, in der sich Heinrich von Uttershausen (der Ältere) und seine Ehefrau Berta die ziegenhainischen Lehen des Grafen Gottfried III. von Reichenbach auf Ruprechteshagen vorbehielten.[1] In weiteren historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Ruprechtishayn (1367), Rupershain (1398), Ruppershayn (1474) und Ruppershagen (1547). Lehen und Gerichtsbarkeit wechselten sehr oft bis zur Aufhebung der Adelsgerichte im Jahre 1820.

Ende des 14. Jahrhunderts war der Ort hessisches Lehen derer von Homberg. Ab 1427 verfügten die Erben von Baumbach und von Hornsberg über Roppershain. Der Homberger Bürger Goswin, die Kartause Eppenberg und die Herren Holzsadel, von Reckerod und von Lehrbach waren weitere Lehensinhaber. Ab 1475 gehörte Roppershain zum landgräflichen Amt Homberg.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Roppershain im Zuge der Gebietsreform in Hessen als Stadtteil der Stadt Homberg, heute Homberg (Efze), auf freiwilliger Basis eingegliedert.[3][4] Für Roppershain, wie für die anderen nach Homberg eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile), wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Roppershain 189 Einwohner. Darunter waren 6 keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 69 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 45 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 84 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 51 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1575/85: 11 Hausgesesse
• 1742: 17 Hausgesesse
• 1747: 16 Hausgesesse
Roppershain: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
343
1840
  
390
1846
  
388
1852
  
332
1858
  
315
1864
  
356
1871
  
361
1875
  
350
1885
  
306
1895
  
342
1905
  
431
1910
  
351
1925
  
362
1939
  
198
1946
  
267
1950
  
264
1956
  
254
1961
  
231
1967
  
218
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
189
2015
  
196
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[6]; Stadt Homberg (Efze):[2]

Historische Konfessionszugehörigkeit

Da Roppershain zur Landgrafschaft Hessen und später zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörte, war seine Bevölkerung lange Zeit ausschließlich protestantisch. 1861 waren alle Einwohner evangelisch-reformiert, 1885 alle evangelisch. Erst im 20. Jahrhundert zogen die ersten katholischen Bewohner hinzu, so dass 1961 neben den 202 (= 87,45 %) evangelischen auch 29 (= 12,55 %) katholische Einwohner im Dorf ansässig waren.[1]

Historische Erwerbstätigkeit

• 1961: Erwerbspersonen: 42 Land- und Forstwirtschaft, 47 Produzierendes Gewerbe, 10 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Roppershain besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Roppershain) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 kam keine Ortsbeirat zustande.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roppershain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Roppershain, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohner (1. und 2. Wohnsitz). In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2020; abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 49. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 159 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Homberg (Efze), abgerufen im April 2023.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.