Rosenbauer RT/RTX

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Die RT/RTX-Serie des Feuerwehrgeräteherstellers Rosenbauer umfasst Feuerwehrfahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-Antrieb.

Mit der Präsentation des Concept Firetrucks 2016 zeigte Rosenbauer erstmals das Konzept eines elektrisch angetriebenen Löschfahrzeuges. In den darauf folgenden Jahren wurde der CFT (Concept Firetruck) zur Serienreife herangeführt und unter dem Namen Revolutionary Technologie (RT) der Öffentlichkeit gezeigt und somit auch in das Namensschema der kommunalen Löschfahrzeuge eingereiht. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eine Entwicklung ohne konventionelles Fahrgestell. Der Antriebsstrang wurde zusammen mit Volvo Penta entwickelt und verfügt über einen Backup-Generator auf dem Dach des Fahrzeuges. Es ist daher als serieller dieselelektrischer Plug-in-Hybrid mit großen Pufferbatterien zu sehen. Es wurden drei seriennahe Prototypen im Rahmen einer feierlichen Übergabe an die Feuerwehren von Berlin, Amsterdam und Dubai übergeben, die dort getestet werden sollten. Seit 2022 wird das Fahrzeug in Serie gefertigt.

Fahrzeugklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenbauer CFT[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenbauer zeigte mit dem Concept Firetruck (CFT) 2016 die Grundlage für die neue Fahrzeugklasse elektrisch angetriebener Feuerwehrfahrzeuge. Diese wurde dann weiterentwickelt in die Rosenbauer RT/RTX-Reihe.

Das Fahrgestell ist mit zwei Antriebssträngen mit je einem Elektromotor auf der Hinterachse und einem auf der Vorderachse ausgestattet. Zwischen den Antriebssträngen liegt eine Hochvoltbatterie. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über einen elektrischen Range Extender (Sechszylinder-BMW-Dieselmotor und 200 kW) mit Generator auf dem Dach. Fällt der Akkustand unter 20 %, springt der Range Extender selbsttätig an und lädt den Akku per Generator nach.

Der Antriebsstrang besteht aus einem Elektromotor in Längsachse verbaut, einem Differentialgetriebe und zwei Rädern, die lenkbar in Einzelradaufhängung ausgeführt sind.

Die Bodenfreiheit kann über eine Luftfederung variabel von 150 bis 350 mm stufenlos eingestellt werden.

Alle Geräte sind über CAN-Bus-Technologie miteinander verbunden.

Die Löschanlage ist mit einer Normaldruckpumpe NH35 (FPN 10-3000 und FPH 40-400 nach DIN EN 1028) ausgestattet. Diese kann elektrisch (Regelfall) oder mechanisch (bei niedrigem Akkustand, über den Range Extender) angetrieben werden. Der Wassertank ist 1200 l groß. Druckausgänge befinden sich am Fahrzeug beidseits und vorne.

Die Beleuchtung ist rein in LED-Technik ausgeführt.

Das Fahrzeug ist mit einer integrierten Fahrzeugkabine (Cockpit) mit Kommandozentrale ausgestattet. Besatzung 1+7, Einstiegshöhe 150 mm.

Hochvoltbatterie mit 20 kW

Länge × Breite × Höhe: 7600 × 2350 × 3065 mm, Radstand 3800 mm, Leergewicht 10500 kg, Gesamt 17600 kg[1]

Rosenbauer RT[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rosenbauer RT ist die Weiterentwicklung des Rosenbauer CFT. Der Rosenbauer RT ist mit zwei Batterien (eine im Fahrzeugboden, eine stehend hinter der Kabine) und 135-kWh-Akku aufgebaut.[2]

Berliner Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berliner Feuerwehr testete bis März 2022 ein elektrisches Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug (eLHF) und bestellte 2022/2023 auf dieser Basis fünf weitere. Am Prototyp wurden im Anschluss an den Probebetrieb einige Prototypenkomponenten gegen Serienkomponenten getauscht. Somit stehen der Berliner Feuerwehr voraussichtlich ab 2024 sechs eLHF zur Verfügung.[3]

Brandweer Amsterdam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amsterdam hat wie Berlin auch einen Prototyp für Tests in Dienst gestellt, diesen jedoch aufgrund von Serviceproblemen zurückgegeben.

Dubai Civil Defence[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dubai hat ebenfalls einen Rosenbauer RT geleast.

Berufsfeuerwehr Wien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berufsfeuerwehr Wien stellte zwei Rosenbauer RT als Basislöschfahrzeuge in Dienst.[4]

Rosenbauer RTX[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Rosenbauer RTX wurde die technische Auslegung des Rosenbauer RT dem Regelwerk der amerikanischen National Fire Protection Agency (NFPA) angepasst.[5]

Los Angeles, CA LAFD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Amerikatour wurde der CFT auch in Los Angeles für Demonstrationszwecke vorgestellt. Das LAFD gab im Februar 2020 die Fertigung eines RTX in Auftrag, der 2022 geliefert wurde.[6]

Saint Paul, MN[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint Paul bestellte im März 2023 einen RTX.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Friedmann: Der Nutzen steht im Vordergrund. 4. Dezember 2019, abgerufen am 31. März 2023 (deutsch).
  2. Rosenbauer RT | Revolutionary Technology. Abgerufen am 31. März 2023.
  3. Bennet Klawon: Vier weitere eLHF für Berlin. 22. Dezember 2022, abgerufen am 26. Juni 2023.
  4. Sven Buchenau: Berufsfeuerwehr Wien: Zwei Basislöschfahrzeuge mit Elektro-Antrieb. In: Feuerwehr Magazin. 26. Juni 2023, abgerufen am 6. Juli 2023.
  5. Rosenbauer RTX Electric Fire Truck. Abgerufen am 31. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. LAFD Purchasing First Electric Fire Engine in North America | Los Angeles Fire Department. Abgerufen am 31. März 2023.
  7. Mayor Carter and Fire Chief Inks Announce Purchase of Minnesota’s First Fully Electric Fire Truck | Saint Paul Minnesota. Abgerufen am 31. März 2023 (englisch).