Rosenkehl-Sternkolibri

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rosenkehl-Sternkolibri

Rosenkehl-Sternkolibri (Doricha eliza), Männchen

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Mellisugini
Gattung: Sternkolibri (Doricha)
Art: Rosenkehl-Sternkolibri
Wissenschaftlicher Name
Doricha eliza
(Lesson & Delattre, 1839)

Der Rosenkehl-Sternkolibri (Doricha eliza) oder manchmal auch Elisakolibri oder Elizakolibri ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein nur kleines Verbreitungsgebiet in Mexiko und ist somit endemisch. Im Verbreitungsgebiet gibt es wiederum nur kleine Populationen. Der Bestand wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ (near threatened) eingestuft.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenkehl-Sternkolibri, Weibchen

Der Rosenkehl-Sternkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 8,9 Zentimetern. Der Kolibri ist bronzebraun. Das Männchen hat einen schillernden rosaroten Ringkragen. Der Schnabel ist lang und gebogen.[1] Der lange gabelförmige Schwanz hat außen schwarze Federn, die nach innen blass zimtfarben werden. Diese Kombination verleiht ihm einen gefleckten Ausdruck. Das Weibchen hat keinen farbigen Rundkragen.[2] Oben ist das Weibchen bronzefarben. Der Schwanz ist relativ kurz und dessen Außenfedern sind lohfarben. Nahe dem Schwanzende durchzieht ein schwarzes Band mit kleinen Flecken die Federn.

Verbreitung und Habitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Rosenkehl-Sternkolibris (grün)

Der Rosenkehl-Sternkolibri bevorzugt das Gestrüpp in Küstennähe. Er kommt im zentralen Veracruz sowie im nördlichen Rand der Halbinsel Yucatán vor. Die Population in Yucatán findet sich in einem engen, etwa einen Kilometer breiten Streifen in einem Ökoton aus Mangroven und tropischem Laubwald. Vergleichsweise häufig ist der Rosenkehl-Sternkolibri im Biosphärenreservat Ría Lagartos, dem Biosphärenreservat Celestún sowie im Biosphärenreservat Bocas de Dzilám de Bravo. Die Population in Veracruz beschränkt sich auf ungestörte, trockene, laubabwerfende Wälder sowie überweidete Habitate bis etwa 25 Kilometer ins Landesinnere.

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nest des Rosenkehl-Sternkolibris mit zwei Eiern

Die Art ernährt sich vorwiegend vom Nektar der Prunkwinden, Akanthusgewächse und Malvengewächse. Außerdem frisst der Rosenkehl-Sternkolibri Arthropoden. In Veracruz ist die Brutzeit im Mai, in Yucatán von August bis April. Das Nest, in dem normalerweise zwei Eier liegen, ist kelchförmig. Es wird aus Kompost, Flechten und Spinnennetzen errichtet.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind keine Unterarten des Rosenkehl-Sternkolibris bekannt. Die Art ist damit monotypisch.[3]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

René Primevère Lesson und Adolphe Delattre beschrieben den Rosenkehl-Sternkolibri unter dem Namen Trochilus eliza. Als Fundort gaben sie Pas du Taureau zwischen Veracruz und Xalapa an.[4] Erst später wurde die Art der Gattung Doricha zugeordnet. Doricha war eine griechische Hetäre, die mit Charaxos ein Verhältnis hatte.[5] Ludwig Reichenbach schuf die neue Gattung im Jahr 1854 für den Scherenschwanz-Sternkolibri (Doricha enicura).[6] Das Artepitheton eliza ehrt Elizabeth Lefèvre (1801–1877) geb. Gardey, die Frau des Marine-Arztes Amédée Lefèvre (1798–1869).[4][7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Tory Peterson, Edward L. Chalif: A Field Guide to Mexican Birds: Mexico, Guatemala, Belize, El Salvador. Houghton Mifflin, Boston 1999, ISBN 978-0-395-97514-5, S. 105.
  • Louie Irby Davis: A Field Guide to the Birds of Mexico and Central America. University of Texas Press, Austin 1972, ISBN 0-292-70702-9, S. 78.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Adolphe Delattre, René Primevère Lesson: Oiseaux-Mouches nouveaux au très rares, decouverts par M. De Lattre dans son voyage en Amérique et décrits. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 2, 1839, S. 13–20 (online [abgerufen am 20. April 2014]).
  • Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach: Aufzählung der Colibris oder Trochilideen in ihrer wahren natürlichen Verwandtschaft, nebst Schlüssel ihrer Systematik. In: Journal für Ornithologie. Band 2 (Extraheft), 1854, S. 1–24 (online [abgerufen am 20. April 2014]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rosenkehl-Sternkolibri (Doricha eliza) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bild in Flickr Doricha eliza
  2. Bild in Flickr Mexican Sheartail
  3. IOC World Bird List Hummingbirds
  4. a b René Primevère Lesson u. a., S. 20.
  5. James A. Jobling, S. 139.
  6. Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, S. 12.
  7. Pierre-Marie Niaussat: INFLUENCE DES MEDECINS DE LA MARINE SUR LE CONCEPT ET L'EVOLUTION DE LA MEDECINE DU TRAVAIL AU XIXe ET AU DEBUT DU XXe SIECLE. In: www.biusante.parisdescartes.fr. Université Paris Cité, 1982, abgerufen am 12. Juli 2022 (französisch).