Rosenthal-Faser

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Histologie. Zahlreiche eosinophile (rötlich gefärbte) Rosenthalfasern im Schnittpräparat eines pilozytischen Astrozytoms.
Hämatoxylin-Eosin-Färbung. Vergrößerung 400fach.

Als Rosenthal-Fasern werden wurmförmige eosinophile Einschlüsse bezeichnet, die sich feingeweblich in astrozytären Zellen nachweisen lassen und von dem Pathologen Werner Rosenthal 1898 erstmals beschrieben wurden.[1][2]

Rosenthal-Fasern finden sich in reaktiv veränderten Astrozyten. Sie sind zudem ein typisches Kennzeichen des pilozytischen Astrozytoms sowie der sehr seltenen Alexander-Krankheit. Ultrastrukturell handelt sich um Intermediärfilamente mit angelagertem elektronendichten Material. Immunhistochemisch sind Rosenthalfasern für alpha B-Crystallin, Ubiquitin und (in unterschiedlichem Ausmaß) für GFAP positiv.[3]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peiffer, Schröder & Paulus: Neuropathologie. Springer, Berlin (2002) ISBN 3540413332 Seite 351.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rosenthal: Über eine eigenthümliche, mit Syringomyelie complicirte Geschwulst des Ruckenmarks. Beitrage zur pathologischen Anatomie und zur allgemeinen Pathologie 1898;23:111–43
  2. Wippold et al.: Neuropathology for the neuroradiologist: Rosenthal fibers. AJNR Am J Neuroradiol. 2006;27:958-61. PMID 16687524 Volltext
  3. Tomokane et al.: Rosenthal fibers share epitopes with alpha B-crystallin, glial fibrillary acidic protein, and ubiquitin, but not with vimentin. Immunoelectron microscopy with colloidal gold. In: Am J Pathol, 1991;138(4):875-85. PMID 1707236