Rubellia Bassa

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Rubellia Bassa war wohl die Tochter des römischen Suffektkonsuls des Jahres 18, Gaius Rubellius Blandus, der im Jahr 33 Iulia Livia, die Tochter des jüngeren Drusus und der Livilla, geheiratet hatte.

Ob Rubellia Bassa die Tochter des Rubellius Blandus selbst oder einer seiner Söhne ihr Vater war, ist unsicher,[1] womit auch die Verbindung zum julisch-claudischen Kaiserhaus durch ihre Mutter nicht zu beweisen ist.[2]

In einer in Tusculum gefundenen Inschrift, die ihr Enkel Sergius Octavius Laenas Pontianus, Konsul des Jahres 131, hat setzen lassen, wird sie Tochter eines Blandus und Ehefrau eines Octavius Laenas genannt.[3]

[Rub]elliae
[Bla]ndi f(iliae) Bassae
Octavi Laenatis
Ser<v=G>ius Octavius
Laenas Pontianus
aviae optimae

„Der Rubellia
des Blandus Tochter, Bassa,
des Octavius Laenas (Ehefrau),
(setzte dies) Sergius Octavius
Laenas Pontianus
der besten Großmutter“

In Octavius Laenas möchte man einen Sohn des Gaius Octavius Laenas, Vater auch der Sergia Plautilla, erkennen. In dem Fall wäre Rubellia Bassa mit einem Onkel des Kaisers Nerva verheiratet gewesen, da Sergia Plautilla die Mutter Nervas war.

In Rom wurde in der Via dei Cerchi zwischen Palatin und Circus Maximus eine fistula aquaria, ein Bleirohrstück, gefunden, das der Wasserversorgung diente und den Namen Rubellia Bassa trägt.[4] Das zugehörige Stadthaus wird sich in der Nähe befunden und Rubellia Bassa gehört haben. Da die Buchstabenformen des Bleirohrs seine Herstellung an den Anfang des 2. Jahrhunderts datieren lassen, muss Rubellia Bassa ein hohes Alter erreicht haben oder doch Tochter eines Sohnes von Gaius Rubellius Blandus gewesen sein.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alfred Nagl: Rubellius 9. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I A,1, Stuttgart 1914, Sp. 1161. Werner Eck: Rubellia Bassa. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 1143.
  2. Als Tochter aus dieser Verbindung aufgefasst von: Ronald Syme: The Marriage of Rubellius Blandus. In: The American Journal of Philology. Band 103, 1982, S. 62–85, hier S. 78 mit Anm. 101 und S. 83; so auch schon Paul von Rohden im Stemma PIR R 80 (Digitalisat).
  3. CIL 14, 2610; die Inschrift muss vor dem Konsulat des Pontianus gesetzt worden sein.
  4. CIL 15, 7524.
  5. Werner Eck: Domus: Rubellia Bassa. In: Eva Margareta Steinby (Hrsg.): Lexicon Topographicum Urbis Romae. Band 2. Quasar, Rom 1995, S. 172 (Digitalisat).