Rudolf Hantschel

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Rudolf Hantschel (* 4. Dezember 1927 in Langenau, heute Lánov; † 12. Dezember 2013[1]) war ein deutscher Glasgestalter.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hantschels Vater, Rudolf Hantschel, betrieb in Langenau eine Glasraffinerie, die u. a. Luxusglasgefäße herstellte. Hantschel machte von 1941 bis 1944 an der renommierten staatlichen Glasfachschule Haida (heute Nový Bor) eine Ausbildung zum Glasschleifer. 1946 wurde die Familie ausgesiedelt, und Hantschel kam nach Gehren. Dort gründete er eine eigene Glaswerkstatt. 1950 erwarb er den Meistertitel, 1955 erhielt er den Titel Anerkannter Kunsthandwerker. Ebenfalls 1955 übernahm er in Gehren den Glas-Betrieb Ferdinand Hantschel. Hantschel gehörte zu den bedeutenden Glasgestaltern der DDR. Er arbeitete bei der Veredlung von Hohlglas mit Vorliebe mit kalten Techniken wie Gravur und Ätzung. Hantschel war von 1975 bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und hatte im In- und Ausland eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen.

Nachdem Hantschel sich zur Ruhe gesetzt hatte, führte sein Sohn die Werkstatt bis 1993 fort.

Hantschel war mit Gisela Hantschel (1927–2021) verheiratet.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1967: 2. Preis im Wettbewerb „Tischgerät“ der VI. Deutschen Kunstausstellung
  • 1969: Ehrenurkunde der Ausstellung „Kunsthandwerk der DDR“ in Erfurt
  • 1974: Ehrenzeichen des Handwerks in Bronze

Öffentliche Sammlungen mit Werken Hantschels (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnstadt: Schlossmuseum Arnstadt[2]
  • Berlin: Kunstgewerbemuseum[3]
  • Düsseldorf: Museum Kunstpalast (Glasmuseum Hentrich)[4]
  • Lauscha: Museum für Glaskunst[2]
  • Schwerin: Staatliches Museum Schwerin

Ausstellungen (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personalausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1948 bis 1970: Leipzig, mehrmals Grassimesse
  • 1967/1968 und 1972/1973: VI. Deutsche Kunstausstellung und VII. Kunstausstellung der DDR
  • 1969: Erfurt, iga („Kunsthandwerk der DDR“)
  • 1974: Erfurt, IGA-Gelände („I. Quadriennale des Kunsthandwerks sozialistischer Länder“)
  • 1979 und 1984: Suhl, Bezirkskunstausstellungen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Kämpfer, Klaus G. Beyer: Kunsthandwerk im Wandel. Aus dem Schaffen dreier Jahrzehnte in der Deutschen Demokratischen Republik. Verlag der Nation, Berlin 1984.
  • Walter Funkat: Kunsthandwerk in der Deutschen Demokratischen Republik. Verlag der Nation, Berlin 1970, S. 175.
  • Carolus Hartmann: Das Glas im Raum Haida und Steinschönau. Art Glass Publisher, Bad Bayersoien 1997, ISBN 3-00-012917-0, S. 123.
  • Hantschel, Rudolf. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 314.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeigen von Rudolf Hantschel | franken-gedenkt.de. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  2. a b Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  3. Hantschel, Glas - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 16. Dezember 2023.
  4. Objekte – Rudolf Hantschel – Personen – d:kult online. Abgerufen am 16. Dezember 2023.