Rudolf Kleine (Politiker)

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Rudolf Kleine (* 27. September 1918 in Helmstedt; † 2001) war ein deutscher Politiker. Er war Mitglied im sozialpolitischen Ausschuss der SPD und Bundesvorsitzender des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilgeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Kleine durchlief von 1946 bis 1951 eine Ausbildung zum Journalisten. Über eine Redakteursstelle beim Reichsbund der Kriegsopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen e.V. (heute: SoVD) kam er 1953 zu weiteren Aufgaben innerhalb dieser humanitären Einrichtung.[1] Zunächst war er von 1953 bis 1960 Leiter der parlamentarischen Verbindungsstelle des Reichsbundes in Bonn. Auf diese Weise wurde er mit der Kriegsopferpolitik bestens vertraut.[2]

Nach Paul Neumanns Tod wurde Kleine zu dessen Nachfolger als 1. Bundesvorsitzender gewählt.[2] Seine Amtszeit währte von 1961[3] bis 1979.[2] Wenngleich in seiner Amtszeit der Grundstein für die „integ“ gesetzt wurde, legte er den Schwerpunkt weiterhin auf die Kriegsfolgenbewältigungspolitik.[2]

Außerdem übernahm er 1962 den Aufsichtsratsvorsitz der Gemeinnützigen Reichsbund Wohnungsbau- und Siedlungs-GmbH.[1][3] Daneben war er Mitglied des Beirats für die Rehabilitation der Behinderten beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung.[3] Ab 1963 wirkte er als Vizepräsident des Weltverbandes der Behinderten (International Federation of Persons with Physical Disability – FIMITIC).[2] Zehn Jahre später wurde ihm der Vorsitz des Ständigen Ausschusses für Europäische Angelegenheiten des Weltfrontkämpferverbandes (WFV) übertragen.[3]

Sein Rücktritt vom Bundesvorsitz des Reichsbundes 1979 erfolgte offiziell aus gesundheitlichen Gründen, doch wurde bekannt, dass er aufgrund seines autoritären Führungsstils im Verband den Rückhalt eingebüßt hatte.[2]

Der 2001 verstorbene Rudolf Kleine gehörte dem SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen an.[2] Seine höchste politische Funktion übte er als Mitglied im sozialpolitischen Ausschuss beim SPD-Parteivorstand aus.[2][3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Geschichte des Reichsbundes in ihrer Bedeutung für die Nachkriegsentwicklung der Sozialpolitik. In: Reinhart Bartholomäi, Wolfgang Bodenbender, Hardo Henkel, Renate Hüttel (Hrsg.): Sozialpolitik nach 1945. Geschichte und Analysen. Verlag Neue Gesellschaft, Bonn-Bad Godesberg 1977, ISBN 3-87831-244-X, S. 297–511.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Kleine, Rudolf, S. 229.
  2. a b c d e f g h Wolfgang Schroeder, Bettina Munimus, Diana Rüdt: Seniorenpolitik im Wandel. Verbände und Gewerkschaften als Interessenvertreter der älteren Generation. Unter Mitarbeit von Thomas Koch. Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York 2010, ISBN 978-3-593-39318-6, Kapitel V.2 Sozialverband Deutschland (SoVD), 3. Organisationsaufbau im Wandel, S. 183–200.
  3. a b c d e Reinhart Bartholomäi, Wolfgang Bodenbender, Hardo Henkel, Renate Hüttel (Hrsg.): Sozialpolitik nach 1945. Geschichte und Analysen. Prof. Dr. Ernst Schellenberg zum 70. Geburtstag. Verlag Neue Gesellschaft, Bonn-Bad Godesberg 1977, ISBN 3-87831-244-X, Autorenverzeichnis, S. 581–592, hier S. 590 f.