Rudolf Wildermann

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Rudolf Wildermann (* 6. Juni 1864 in Münster; † 23. April 1926 in Lörrach[1]) war ein deutscher katholischer Geistlicher, Lehrer und Politiker (Zentrum).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wildermann besuchte eine Privatschule und das Gymnasium Paulinum in Münster. 1882 legte er das Abitur ab.[2] Im Anschluss studierte er katholische Theologie an der Akademie Münster und an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Danach folgte das Priesterseminar am Collegium Borromaeum Münster. Am 15. Juni 1889 empfing er die Priesterweihe und im November 1891 legte er die philologische Staatsprüfung ab. Von Ostern 1892 bis Oktober 1919 wirkte er als Oberlehrer am städtischen katholischen Gymnasium in Recklinghausen, wo er katholische Religion unterrichtete. 1909 wurde er Studienprofessor.[2] Am 30. Dezember 1920 erfolgte seine Ernennung zum Kapitular des St.-Paulus-Doms im Bistum Münster.

Wildermann trat in die Zentrumspartei ein und war vom 3. Juni 1913 bis zum 15. November 1918 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.

Nach dem Ersten Weltkrieg war er von 1919 bis 1921 Mitglied der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung. Im Februar 1921 und erneut im Dezember 1924 wurde er als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis 17 (Westfalen-Nord). Am 25. März 1919 wurde er neben Ernst Troeltsch als Unterstaatssekretär ins Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung berufen. Die Bezeichnung Unterstaatssekretär wurde mit Beschluss des Preußischen Staatsministeriums vom 1. Juli 1920 in „parlamentarischer“ Staatssekretär geändert.[3]

Wildermann wurde auf dem Münsteraner Domherrenfriedhof beigesetzt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Kienast (Bearb.): Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 1. Wahlperiode. R. v. Decker’s Verlag (G. Schenck), Berlin 1921, S. 316–317.
  • Karin Jaspers / Wilfried Reinighaus: Westfälisch-lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919. Eine biographische Dokumentation, Münster: Aschendorff 2020 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen – Neue Folge; 52), ISBN 9783402151365, S. 200f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uwe Lobbedey: Der Dom zu Münster 793–1945–1993. R. Habelt, Bonn 1993, S. 432.
  2. a b c Alois Schröer (Hrsg.): Das Domkapitel zu Münster 1823–1973. Münster 1976, S. 399.
  3. Gerhard Schulze (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Band 11/I, 14. November 1918 bis 31. März 1925. Acta Borussica, Neue Folge. Hrsgg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Hildesheim 2004, S. 184, Dokument Nr. 136/1 (PDF; 2,6 MB).