Rufus Gifford

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Portraitfoto eines Mannes vor einer US-amerikanischen Flagge
Rufus Gifford, 2022

Rufus Gifford (* 5. August 1974 in Boston) ist ein US-amerikanischer Diplomat, Politiker und Wahlkampfmanager für die Demokratische Partei. Von September 2013 bis Januar 2017 war er der Botschafter der Vereinigten Staaten in Dänemark, wo er durch die Reality-TV-Serie Jeg er ambassadøren zusätzliche Bekanntheit erlangte. Von Januar 2022 bis Juli 2023 fungierte Gifford als Chief of Protocol im State Department.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gifford wuchs in Manchester-by-the-Sea auf.[1] Sein Vater ist Charles Gifford, ein Bankier und ehemaliges Mitglied des Board of Directors der Bank of America.[2] Rufus Gifford studierte an der Brown University und begann zunächst in der Filmbranche in Los Angeles zu arbeiten, die er aber später wieder verließ.[3] Im Jahr 2004 half er schließlich im Wahlkampfteam um den damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry, 30 Millionen US-Dollar für dessen Kampagne einzusammeln. Gifford fungierte zu dieser Zeit als stellvertretender Leiter des für Westamerika zuständigen Fundraisingteams. Beim Wahlkampf zur Präsidentschaftswahl in den USA 2008 lehnte er ein Angebot ab, für das Wahlkampfteam von Hillary Clinton zu arbeiten und schloss sich stattdessen dem Team des späteren US-Präsidenten Barack Obama an.[3] Dabei war er als Fundraiser im südlichen Kalifornien tätig und erzielte Einnahmen in Höhe von 80 Millionen US-Dollar.[4][5] Bei der Wahl 2012 war er Leiter der Finanzierungskampagne Obamas, deren ausgegebenes Ziel es war, eine Milliarde US-Dollar einzusammeln.[6]

Vom 13. September 2013 bis 20. Januar 2017 war Gifford als Nachfolger von Laurie Fulton Botschafter der Vereinigten Staaten in Dänemark. Er erlangte in Dänemark auch durch die Serie Jeg er ambassadøren (deutsch: Ich bin der Botschafter) Bekanntheit. Im Rahmen dieser Sendung, die der TV-Sender DR3 ausstrahlte, ließ er sich in seinem Alltag als Botschafter filmen.[7] Später wurde die Serie auch von Netflix ins Programm aufgenommen.[8] Für seine Tätigkeit in der Sendung wurde er 2015 beim dänischen Fernsehpreis TV-Prisen in der Kategorie Årets Big Character (deutsch: Big Character des Jahres) ausgezeichnet.[9] Seit Oktober 2015 ist Gifford mit Stephen DeVincent verheiratet, die Hochzeit fand in Kopenhagen statt.[10] Am 16. Januar 2017 wurde Gifford mit dem Dannebrogorden ausgezeichnet.[11]

Im Jahr 2018 bewarb er sich im Bundesstaat Massachusetts, um für die Demokratische Partei für einen Sitz im Kongress kandidieren zu können. Bei der Vorwahl der Demokraten erreichte er mit 15,1 % der Stimmen den fünften Platz und wurde somit nicht zum Kandidaten seiner Partei.[12] Im April 2020 gab das Team um den späteren US-Präsidenten Joe Biden bekannt, dass Gifford als stellvertretender Wahlkampfmanager für die US-Präsidentschaftswahl 2020 angestellt worden sei. Als solcher war er erneut unter anderem für die Finanzierung der Kampagne zuständig.[13] Am 3. Januar 2022 wurde Gifford als Chief of Protocol im US-amerikanischen Außenministerium, dem State Department, vereidigt.[14] Er verließ die Position im Juli 2023, um für die Wiederwahlkampagne Bidens zu arbeiten.[15]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rufus Gifford, former ambassador to Denmark, explains why he's running for Congress in Massachusetts | Boston.com. 18. März 2018, abgerufen am 11. Januar 2020 (englisch).
  2. Matt Stout: Rufus Gifford’s bid for Congress boosted by father’s connections - The Boston Globe. 24. Juni 2018, abgerufen am 11. Januar 2020 (englisch).
  3. a b Patrick Range McDonald: Obama's Gay Gold Mine. 30. Januar 2008, abgerufen am 11. Januar 2020 (englisch).
  4. Jennifer Bendery: Rufus Gifford: The Man Behind Obama's Historic Fundraising Machine. 10. November 2011, abgerufen am 11. Januar 2020 (englisch).
  5. Donovan Slack: Banker’s son mines gold for Obama. In: Boston.com. 5. Juli 2011 (boston.com [abgerufen am 11. Januar 2020]).
  6. Al Kamen: Obama fundraising director said headed to Denmark. In: Washington Post. 19. Februar 2013, abgerufen am 11. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  7. DRTV - Jeg er ambassadøren. Abgerufen am 11. Januar 2020 (dänisch).
  8. Trine Birk: Dansk serie blev solgt til Netflix: Vi var målløse, da de pludselig ville købe den. 22. Oktober 2017, abgerufen am 11. Januar 2020 (dänisch).
  9. Her er vinderne af tv-priserne 2015. Abgerufen am 11. Januar 2020 (englisch).
  10. Advocate.com: U.S. Ambassador to Denmark Marries Dr. Stephen DeVincent
  11. DR.dk: Rufus Giffard faar Dannebrogorden
  12. Massachusetts Primary Election Results: Third House District. In: The New York Times. ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  13. Michael Scherer: Joe Biden hires Rufus Gifford as new deputy campaign manager. The Washington Post, 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
  14. Ambassador Rufus Gifford. In: state.gov. Abgerufen am 30. Juli 2023 (englisch).
  15. Michael K. Lavers: Rufus Gifford steps down as State Department’s chief of protocol. In: Washington Blade. 17. Juli 2023, abgerufen am 30. Juli 2023 (englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Laurie FultonBotschafter der Vereinigten Staaten in Dänemark
2013–2017
Carla Sands