Ryan Walter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Ryan Walter

Geburtsdatum 23. April 1958
Geburtsort New Westminster, British Columbia, Kanada
Größe 183 cm
Gewicht 88 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Amateur Draft 1978, 1. Runde, 2. Position
Washington Capitals

Karrierestationen

1973–1975 Langley Lords
1975–1977 Kamloops Chiefs
1977–1978 Seattle Breakers
1978–1982 Washington Capitals
1982–1991 Canadiens de Montréal
1991–1993 Vancouver Canucks

Ryan William Walter (* 23. April 1958 in New Westminster, British Columbia) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler; -trainer und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1975 und 1993 unter anderem 1.116 Spiele für die Washington Capitals, Canadiens de Montréal und Vancouver Canucks in der National Hockey League (NHL) auf der Position des Centers bestritten hat. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Walter, der der fünfte Mannschaftskapitän in der Franchise-Geschichte der Washington Capitals war und mit den Canadiens de Montréal im Jahr 1986 den Stanley Cup gewann, kurzzeitig als Trainer und betätigte sich als Autor von Sachbüchern zum Thema Trainingslehre im Eishockey. Sein Sohn Ben Walter war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler und in der NHL aktiv.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter begann seine Juniorenkarriere zwischen 1973 und 1975 bei den Langley Lords in der British Columbia Junior Hockey League (BCJHL). Nachdem er während dieser beiden Spielzeiten schon erste Einsätze bei den Kamloops Chiefs in der höherklassigen Western Canada Hockey League (WCHL) bestritten hatte, war der Mittelstürmer mit Beginn der Saison 1975/76 fester Bestandteil des Kaders. Vor der Spielzeit 1977/78 wechselte er innerhalb der Liga wechselte er zu den Seattle Breakers. Dort spielte er eine sehr gute Saison und als WCHL Player of the Year als wertvollster Spieler ausgezeichnet sowie ins First All-Star Team berufen. Anschließend wurde Walter beim NHL Amateur Draft 1978 in der ersten Runde als Gesamtzweiter hinter Bobby Smith von den Washington Capitals aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt.

Zur Saison 1978/79 schaffte der Kanadier – nach der Genesung von einer Knieverletzung aus der Sommerpause und zwei Einsätzen in der WHL bei den Calgary Wranglers – den Sprung in die NHL. Nach einer guten Rookiesaison, die er hinter Bobby Smith auf dem zweiten Rang bei der Wahl zur Calder Memorial Trophy abschloss, führte er in den folgenden Jahren mit Mike Gartner und Dennis Maruk die Scorerliste der Capitals an. Bereits in seinem zweiten Jahr wurde der 21-Jährige zum Mannschaftskapitän des Teams bestimmt, womit er zu diesem Zeitpunkt der jüngste Kapitän der NHL-Geschichte war. Dieses Amt füllte er für insgesamt drei Jahre bis zum September 1982 aus, ehe er zusammen mit Rick Green im Tausch für Rod Langway, Brian Engblom, Doug Jarvis und Craig Laughlin zu den Canadiens de Montréal transferiert wurde. Bei den Canadiens spielte Walter insgesamt neun Jahre und gewann mit dem Franchise in den Stanley-Cup-Playoffs 1986 die gleichnamige Trophäe.

Nachdem der Angreifer aufgrund einer Handgelenksverletzung den Großteil der Saison 1990/91 ausgefallen war, erhielt er keinen neuen Vertrag bei den Habs, woraufhin der 33-Jährige sich im Juli 1991 als Free Agent den Vancouver Canucks anschloss. Dort füllte er vor allem eine defensive Rolle aus und beendete nach zwei Jahren in Vancouver im Sommer 1993 seine aktive Spielerkarriere, nachdem er kein neues Vertragsangebot der Canucks erhalten hatte. Während dieser Zeit war er im Jahr 1992 der letzte Gewinner des kurzlebigen Budweiser NHL Man of the Year Award, der sein ehrenamtliches Engagement und sein sportliches Verhalten ehrte. Außerdem fungierte er als Vizepräsident der National Hockey League Players’ Association (NHLPA).

Kanada  Ryan Walter
Ryan Walter
Trainerstationen
2008–2010 Vancouver Canucks (Assistenztrainer)
2010–2011 Kanadische Frauennationalmannschaft
2011–2014 Abbotsford Heat (Präsident)

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere arbeitete er unter anderem von 1993 bis 1998 als Fernsehkommentator bei TSN. Von 2008 bis 2010 fungierte Walter zwei Spielzeiten als Assistenztrainer bei den Vancouver Canucks unter Cheftrainer Alain Vigneault, ehe er in der Vorbereitung auf die Saison 2010/11 aus dieser Funktion ausschied. Er wechselte daraufhin in den kanadischen Eishockeyverband Hockey Canada und wurde Cheftrainer der kanadischen Eishockeynationalmannschaft der Frauen. Sein erstes internationales Turnier war der 4 Nations Cup 2010 im November 2010, den er mit den Kanadierinnen gewann. Bei der Weltmeisterschaft 2011 coachte Walter die kanadische Mannschaft zum Gewinn der Silbermedaille. Danach fungierte er zwischen 2011 und 2014 drei Jahre als Präsident der Abbotsford Heat in der American Hockey League (AHL). Ebenso betätigte sich Walter als Autor von Sachbüchern zum Thema Trainingslehre im Eishockey, die er gemeinsam mit Mike Johnston verfasste.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für sein Heimatland Kanada nahm Walter erstmals im Juniorenbereich an einem internationalen Turnier teil, als er mit der kanadischen U20-Nationalmannschaft bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1978 in der kanadischen Provinz Québec spielte. Dabei steuerte er als Mannschaftskapitän acht Scorerpunkte zum Gewinn der Bronzemedaille bei. Bereits im darauffolgenden Jahr nahm er erstmals mit der A-Nationalmannschaft an einer Weltmeisterschaft teil. Neben der Weltmeisterschaft 1979 in der sowjetischen Landeshauptstadt Moskau bestritt der Center in den folgenden Jahren die Turniere der Jahre 1981 im schwedischen Göteborg und 1982 in Finnland. Dabei absolvierte er insgesamt 20 WM-Partien, in denen er zehn Punkte sammelte. Seine einzige Medaille konnte er bei der Weltmeisterschaft 1982 mit dem Bronzerang gewinnen.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1973/74 Langley Lords BCJHL 62 40 62 102
1973/74 Kamloops Chiefs WCHL 2 0 0 0 0
1974/75 Langley Lords BCJHL 52 32 60 92 111
1974/75 Kamloops Chiefs WCHL 9 8 4 12 2 2 1 1 2 2
1975/76 Kamloops Chiefs WCHL 72 35 49 84 96 12 3 9 12 10
1976/77 Kamloops Chiefs WCHL 71 41 58 99 100 5 1 3 4 11
1977/78 Seattle Breakers WCHL 62 54 71 125 148
1978/79 Calgary Wranglers WHL 2 0 1 1 0
1978/79 Washington Capitals NHL 69 28 27 55 70
1979/80 Washington Capitals NHL 80 24 42 66 106
1980/81 Washington Capitals NHL 80 24 45 69 150
1981/82 Washington Capitals NHL 78 38 49 87 142
1982/83 Canadiens de Montréal NHL 80 29 46 75 40 3 0 0 0 11
1983/84 Canadiens de Montréal NHL 73 20 29 49 83 15 2 1 3 4
1984/85 Canadiens de Montréal NHL 72 19 19 38 59 12 2 7 9 13
1985/86 Canadiens de Montréal NHL 69 15 34 49 45 5 0 1 1 2
1986/87 Canadiens de Montréal NHL 76 23 23 46 34 17 7 12 19 10
1987/88 Canadiens de Montréal NHL 61 13 23 36 39 11 2 4 6 6
1988/89 Canadiens de Montréal NHL 78 14 17 31 48 21 3 5 8 6
1989/90 Canadiens de Montréal NHL 70 8 16 24 59 11 0 2 2 0
1990/91 Canadiens de Montréal NHL 25 0 1 1 12 5 0 0 0 2
1991/92 Vancouver Canucks NHL 67 6 11 17 49 13 0 3 3 8
1992/93 Vancouver Canucks NHL 25 3 0 3 10
BCJHL gesamt 114 72 122 194 111
W(C)HL gesamt 218 138 183 321 346 19 5 13 18 23
NHL gesamt 1003 264 382 646 946 113 16 35 51 62

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1978 Kanada Jun.-WM 3. Platz, Bronze 6 5 3 8 4
1979 Kanada WM 4. Platz 8 4 1 5 4
1981 Kanada WM 4. Platz 8 0 1 1 2
1982 Kanada WM 3. Platz, Bronze 4 1 3 4 0
Junioren gesamt 6 5 3 8 4
Herren gesamt 20 5 5 10 6

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(jeweils gemeinsam mit Mike Johnston)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]