Ryu Han-su

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ryu Han-su (in Rot) gegen Rəsul Çunayev bei Olympia 2016
Ryu Han-su (in Rot) gegen Rəsul Çunayev bei Olympia 2016
Ryu Han-su (in Rot) gegen Rəsul Çunayev bei Olympia 2016

Koreanische Schreibweise
Hangeul 류한수
Revidierte
Romanisierung
Ryu Han-su
McCune-
Reischauer
Ryu Hansu

Ryu Han-su (* 1. Februar 1988 in Daegu) ist ein südkoreanischer Ringer. Er wurde 2013 Weltmeister im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ryu Han-su begann als Jugendlicher im Jahre 1999 mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den griechisch-römischen Stil. Als Sportstudent gehörte er dem Ringerclub der Kyungsung Universität an. Seine Trainer waren bzw. sind Young Tae, Kim Jin-kyu, Park Chi-ho und Lee Jung-sub. Seit Beendigung seines Studiums ist er Armeeangehöriger und gehört dem Verein Sangmu Seoul an.

Als Junior war er schon sehr erfolgreich. Im Jahre 2006 wurde er in Abu Dhabi asiatischer Juniorenmeister (Juniors) im Federgewicht. Im gleichen Jahr belegte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Guatemala-Stadt in der gleichen Gewichtsklasse hinter Islambek Albijew, Russland und Soner Sucu, Türkei, den 3. Platz. Im Jahre 2007 kam er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Peking im Federgewicht hinter Rahman Bilici, Türkei und Ibragim Labasanow, Russland, wieder auf den 3. Platz. 2008 wurde er schließlich noch einmal asiatischer Juniorenmeister (Juniors) im Federgewicht vor Nurdaulet Jelmuratow, Kasachstan und Bishroi Basilal, Indien.

Den Übergang vom Spitzenringer im Juniorenalter zum Spitzenringer bei den Senioren gelang Ryu Han-su nicht problemlos. Deswegen schaffte er es in den Jahren 2009 bis 2012 nicht, sich in Südkorea für die Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft zu qualifizieren. Das lag aber auch daran, dass die Konkurrenz im eigenen Land sehr groß ist. Es seien hier nur Kim Min-chul und der Olympiasieger von 2012 Kim Hyeon-woo genannt. Als Letzterer im Jahre 2013 vom Leichtgewicht in das Weltergewicht wechselte, wurde für Ryu Han-su der Weg in die südkoreanische Nationalmannschaft der Ringer im griechisch-römischen Stil frei. Er wurde dann im September 2013 bei der Weltmeisterschaft in Budapest im Leichtgewicht eingesetzt und trat dort hervorragend vorbereitet an. Mit Siegen über Sharur Wardanjan, Schweden, Matous Morbitzer, Tschechien, Sandeep Yadav, Indien und Aleksandar Maksimović, Serbien, schaffte er den Sprung in das Finale, in dem er Islambek Albijew gegenüberstand. In einem ausgeglichenen Gefecht, bei dem von beiden Ringer jeweils eine Runde gewonnen worden war, führte der Russe in der dritten Runde knapp nach Punkten. Etwa eine Minute vor dem Ende des Kampfes wurde Ryu Han-su vom Kampfrichter wegen Passivität zu Boden geschickt, womit Albijew die Chance erhielt, einen Griff anzusetzen und den Kampf so zu gewinnen. Albijew setzte diesen Griff aber nicht an, sondern reklamierte beim Mattenrichter mehrmals nacheinander die angeblich regelwidrige Stellung von Ryu Han-su. Das Kampfgericht forderte Albijew mehrere Male auf, den Kampf fortzusetzen, als dieser das dann immer noch nicht tat, wurde er disqualifiziert und Ryu Han-su wurde so Weltmeister.

Im April 2014 belegte Ryu Han-su bei der Asienmeisterschaft in Almaty im Leichtgewicht mit drei Siegen und einer Niederlage gegen Chusram Obloberdijew aus Tadschikistan den 3. Platz. Im September 2014 nahm er auch an den Asienspielen in Incheon/Südkorea teil. Die Teilnahme an diesen Spielen waren für alle südkoreanischen Sportler enorm wichtig, so dass viele dafür auf einen Start bei der Weltmeisterschaft verzichteten. So auch Ryu Han-su. Er war dafür in Incheon erfolgreich und siegte dort im Leichtgewicht vor Ryūtarō Matsumoto aus Japan, Ri Hak-won aus Nordkorea und Afschin Bjabangard aus dem Iran.

Im Mai 2015 wurde er in Doha Asienmeister im Leichtgewicht vor Mohammadali Abdolhami Geraei aus dem Iran. Bei der sehr stark besetzten Weltmeisterschaft 2015 in Las Vegas besiegte Ryu Han-su im Leichtgewicht Zheng Pan, China, Artjom Surkow, Russland, Marius Thommesen aus Norwegen, Dominik Etlinger aus Kroatien und Mihran Harutjunjan aus Armenien und unterlag erst im Finale gegen Frank Stäbler aus Deutschland. Er wurde damit Vize-Weltmeister hinter Stäbler.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2006 1. Asiatische Juniorenmeisterschaft (Juniors) in Abu Dhabi Feder vor Kairat Kasenow, Kirgisistan und Sia Elgsar, Syrien
2006 3. Junioren-WM (Juniors) in Guatemala-Stadt Feder hinter Islambek Albijew, Russland und Soner Sucu, Türkei
2007 3. Junioren-WM (Juniors) in Peking Feder hinter Rahman Bilici, Türkei und Ibragim Labasanow, Russland
2008 1. Asiatische Juniorenmeisterschaft (Juniors) in Doha Feder vor Nurdaulet Jelmuratow, Kasachstan und Bishroi Basilal, Indien
2011 1. Großer Preis von Slowenien in Murska Sobota Feder vor Benjamin Sokman, Kroatien, Vlad Zarjuk, Israel und Rustam Chuchbarow, Russland
2011 3. Dan Kolow & Nikola Petrow-Memorial in Sofia Feder hinter Iwo Angelow, Bulgarien und Ugur Tüfenk, Türkei
2013 1. WM in Budapest Leicht nach Siegen über Sharur Wardanjan, Schweden, Matous Morbitzer, Tschechien, Sandeep Yadav, Indien, Aleksandar Maksimović, Serbien und Islambek Albijew
2014 3. Asienmeisterschaft in Almaty Leicht nach Siegen über Hideuki Otizumi, Japan und Ri Hak-won, Nordkorea, einer Niederlage gegen Chusram Obloberdijew, Tadschikistan und einem Sieg über Ramin Taherisartang, Iran
2014 1. Asienspiele in Incheon/Südkorea Leicht vor Ryutaro Matsumoto, Japan, Ri Hak-won und Afschin Bjabangard, Iran
2015 1. Asienmeisterschaft in Doha Leicht vor Mohammadali Abdolhami Geraei, Iran, Zheng Pan, China und Demeu Schadrajew, Kasachstan
2015 2. WM in Las Vegas Leicht nach Siegen über Zheng Pan, Artem Surkow, Russland, Marius Thommesen, Norwegen, Dominik Etlinger, Kroatien und Mihran Harutunjan, Armenien und einer Niederlage gegen Frank Stäbler, Deutschland
Erläuterungen
  • alle Kämpfe im griechisch-römischen Stil
  • WM = Weltmeisterschaft
  • Federgewicht, Gewichtsklasse bis 60 kg, Leichtgewicht, bis 66 kg und Weltergewicht, bis 74 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]