Sérsic-Profil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verlauf der Flächenhelligkeit für verschiedene Sérsic-Indizes

Das Sérsic-Profil beschreibt allgemein die Helligkeitsverteilung in Galaxien, d. h. es beschreibt, wie sich die Flächenhelligkeit einer Galaxie mit der Entfernung von ihrem Zentrum ändert.

Das Sérsic-Profil ist eine Verallgemeinerung des De-Vaucouleurs-Profils und wurde von José Luis Sérsic eingeführt.[1]

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Helligkeitsprofil mit dem Sérsic-Index besitzt folgende mathematische Form:

.

Hierbei bezeichnet die Flächenhelligkeit am Ort des Effektivradius , d. h. bei dem Radius, innerhalb dessen die halbe Leuchtkraft emittiert wird. Entsprechend wird der Faktor so gewählt, dass diese Bedingung erfüllt wird. In guter Näherung gilt:[1]

.

Je höher der Sérsic-Index der betrachteten Verteilung, desto höher die Lichtkonzentration im Zentrum der Galaxie und desto größer die Flächenhelligkeit für größere Radien.

Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anhand des Sérsic-Profils ist eine Klassifikation von Galaxien möglich. So können per Ausgleichungsrechnung die Parameter , sowie für eine gemessene Helligkeitsverteilung modelliert werden. Für manche Galaxien, insbesondere für Spiralgalaxien, werden üblicherweise zwei verschiedene Sérsic-Profile angenommen, so etwa für den Bulge und für die Scheibe. Wendet man das Modell auf die gesamte Galaxie an, so lässt sich eine Korrelation des Sérsic-Indizes mit dem Bulge-Scheiben-Verhältnis beobachten.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Peter Schneider: Extragalactic Astronomy and Cosmology. An Introduction. 2. Auflage. Springer, 2015, ISBN 978-3-642-54082-0, S. 139 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hans-Heinrich Voigt: Abriss der Astronomie. Hrsg.: Hermann-Josef Röser, Werner Tscharnuter. 6. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2012, ISBN 978-3-527-40736-1, S. 776 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).